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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien
Autoren: Lucy Gordon
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feststellte. Sie selbst maß kaum mehr als einen Meter sechzig, und sie hasste es, Männer zu küssen, die größer als ein Meter achtzig waren.
    Auch seine weiteren äußeren Merkmale erfüllten alle Voraussetzungen, damit sich Angie Hals über Kopf in einen Mann verlieben konnte. Er hatte einen schlanken und doch athletischen Oberkörper und schmale Hüften.
    Ihre ungeteilte Vorfreude auf die kommenden Tage erhielt jedoch einen empfindlichen Dämpfer, als der Mann auf sie zukam, um ihr das Gepäck abzunehmen. In seinen dunklen Augen lag ein Ernst, der alles Spielerische und jede Leichtigkeit vermissen ließ, ohne allerdings seiner Attraktivität den geringsten Abbruch zu tun.
    "Bernardo Tornese", stellte er sich ihr vor und reichte Angie die Hand.
    „Angela Wenham", erwiderte sie, und die Kraft seines Händedrucks überraschte sie ebenso wie seine klangvolle tiefe Stimme.
    „Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen, Signorina Wenham."
    "Bitte nennen Sie mich doch Angie", forderte sie ihn auf. "Alle meine Freunde nennen mich so."
    "Also dann: Herzlich willkommen auf Sizilien, Angie."
    Offensichtlich war er von Angie nicht weniger beeindruckt als sie von ihm, denn er musterte sie mit deutlichem Interesse, wie Angie zu ihrer Freude feststellte. Und weil sie wusste, dass sie auch nach einem mehrstündigen Flug unbedingt vorzeigbar war, ließ sie ihn gewähren.
    Nachdem sich das Brautpaar gebührend begrüßt hatte, machte Heather Angie mit ihrem Verlobten bekannt. "Das ist mein Bruder Bernardo", stellte Lorenzo ihr seinen Begleiter vor.
    "Halbbruder", widersprach Bernardo so leise, dass es außer Angie niemand hören konnte.
    Die Fahrt zum Anwesen der Martellis dauerte kaum eine halbe Stunde, doch der Eindruck, der sich Angie bot, war überwältigend. Kaum hatten sie die Außenbezirke Palermos hinter sich gelassen, zeigte sich die atemberaubende Schönheit Siziliens. Die Sonne stand hoch am wolkenlosen Himmel und ließ die üppige Farbenpracht der Landschaft besonders gut zur Geltung kommen. Und je mehr sie sich der Küste näherten, desto häufiger öffnete sich der Blick aufs Mittelmeer, auf dem sich die Schaumkronen brachen und wie kleine Diamanten funkelten.
    "Gleich sind wir da", sagte Lorenzo aus dem Fond des Wagens und zeigte auf eine Villa, die sich treppenförmig auf einem Vorsprung direkt an der Steilküste erhob.
    "Ist das wirklich Ihr Haus?" fragte Angie ungläubig, als sie das hochherrschaftliche Anwesen sah, und blickte zu Bernardo, der neben ihr am Lenkrad des Wagens saß.
    "Die Villa gehört der Familie Martelli", verbesserte er mit einem bitteren Unterton.
    Als sie kurz darauf in eine breite Auffahrt einbogen, bemerkte Angie vor der Eingangstür eine ältere Dame. "Meine Mutter kann es kaum erwarten, dich kennen zu lernen", sagte Lorenzo zu Heather und bestätigte Angies Annahme, dass es sich bei der kleinen, zerbrechlich wirkenden Frau um Baptista Martelli handelte. Sie mochte kaum älter als Mitte sechzig sein, doch sie musste sich auf einen Stock stützen, und ihr Haar war bereits ergraut. Dennoch strahlte sie eine Würde aus, die Angie zutiefst beeindruckte.
    Nachdem Lorenzo seine Mutter fast überschwänglich begrüßt hatte, stellte er ihr zunächst seine Verlobte und dann Angie vor.
    Die Herzlichkeit, mit der sie die beiden Freundinnen in ihrem Haus willkommen hieß, war ohne Zweifel echt. Doch aus ihrer Formulierung wie aus ihrem Blick sprachen eine Willenskraft und Strenge, die es mit ihrer Gastfreundlichkeit unbedingt aufnehmen konnten.
    Dieselbe Reserviertheit meinte Angie in der zurückhaltenden Art zu erkennen, mit der Bernardo Baptista begrüßte. Denn obwohl an seinem Benehmen nicht das Geringste auszusetzen war, fiel die Umarmung nicht gerade herzlich aus.
    Eine Hausangestellte brachte Heather und Angie zu dem Zimmer, das sie sich bis zum Tag der Hochzeit teilen sollten. Durch eine breite Fensterfront fiel das milde Licht auf zwei große Betten mit Baldachinen. Eine breite Glastür führte auf die Terrasse, von der sich ein traumhafter Blick auf den Garten bot. Angie war eine leidenschaftliche Hobbygärtnerin, und sie nahm sich fest vor, so bald wie möglich einen ausgedehnten Spaziergang durch die gepflegten Anlagen zu machen, hinter denen sich das fruchtbare Binnenland erstreckte, das am Horizont mit den nebelverhangenen Berggipfeln zu verschmelzen schien.
    Nachdem sie sich frisch gemacht hatte, zog sie statt der Jeans, die sie auf der Reise getragen hatte, ein leichtes blaues
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