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Flirte nie in Italien

Flirte nie in Italien

Titel: Flirte nie in Italien
Autoren: Lucy Gordon
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nach Sonnenaufgang würde er das Haus verlassen und dorthin zurückkehren, wo er hingehörte. Bis zu Lorenzos und Heathers Hochzeit war noch eine ganze Woche hin, und so lange würde er es hier nicht aushalten.
    Doch so fest sein Entschluss stand, gab es etwas, was ihm den Abschied schwer machen würde. Direkt unter seinem befand sich das Zimmer, in dem die zukünftige Braut und ihre Freundin untergebracht waren und sicherlich tief und fest schliefen.
    Er gestand sich ein, dass Angie ihm mehr bedeutete als je eine Frau zuvor. Mit ihr war etwas in sein Leben getreten, wonach er sich immer gesehnt hatte und für das er kein anderes Wort wusste als ...
    "Pst! " flüsterte in diesem Moment jemand, der auf der Terrasse unter seinem Balkon sein musste. Verwirrt blickte er hinunter und erschrak fast, als er Angie erkannte, die auf der Brüstung saß und zu ihm hinaufsah.
    Der Gedanke, dass sie ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, machte ihn zutiefst verlegen - und das nicht nur, weil er halb nackt war. Nicht viel anders erging es ihm, als er ihre schlanken Beine sah, die im Mondlicht schimmerten. Sicherlich hatte sie schon im Bett gelegen und geschlafen, und unwillkürlich ertappte sich Bernardo bei dem erregenden Gedanken, dass Angie unter dem dünnen Nachthemd nichts trug.
    Er musste sich regelrecht zwingen, seine Fantasie zu zügeln auch wenn die Heftigkeit, mit der sein Körper auf die Vorstellung reagierte, es äußerst schwer machte.
    "Eigentlich müsste es genau andersherum sein", sagte Angie unvermittelt, und ihr schalkhaftes Lächeln brachte Bernardos gute Vorsätze augenblicklich ins Wanken.
    "Was müsste andersherum sein?" fragte er verwirrt.
    „Julia muss auf dem Balkon stehen und Romeo von unten zu ihr aufsehen."
    Ihre Stimme war mindestens ebenso betörend wie die Tatsache, dass sie ihre Situation mit der des berühmtesten Liebespaares der Welt verglich.
    "Bist du eigens aufgestanden, um dir den Sonnenaufgang anzusehen?" fragte Bernardo verlegen, ohne seine Unsicherheit überspielen zu können.
    "Nicht ganz", erwiderte Angie lächelnd. "Obwohl ich sicher bin, dass es sich lohnen würde."
    "Das schon, aber am eindrucksvollsten ist er natürlich oben in den Bergen.
    Bald werde ich mich wieder selb st davon überzeugen können. Umso schöner, dass ich dich noch sehe. Ich will morgen in aller Frühe aufbrechen."
    "Wirklich?" Angie sagte nur dieses eine Wort, doch die Enttäuschung war ihr so deutlich anzuhören, dass Bernardo sich dazu hinreißen ließ, gegen alles zu verstoßen, was ihm der gesunde Menschenverstand riet. "Willst du nicht mitkommen?"
    "Nichts lieber als das."
    Angies Antwort fiel euphorischer aus, als er zu hoffen gewagt hatte.
    "Allerdings nur unter einer Bedingung", setzte sie gespielt empört hinzu. "Wir fahren erst nach einem ausgiebigen Frühstück. Schließlich habe ich Urlaub."
    "Abgemacht."
    Mit einem betörenden Lächeln verabschiedete sich Angie und ging in ihr Zimmer. Bernardo blieb allein zurück und blickte wie gebannt auf die Stelle, wo sie gesessen hatte.
    Sein Verstand sagte ihm, dass er sich auf etwas einließ, dessen Folgen er gar nicht abschätzen konnte. Und wenn er klug wäre, würde er augenblicklich die Villa verlassen und Angie einige Zeilen mit einer Entschuldigung hinterlassen.
    Doch irgendetwas in ihm war stärker als sein Verstand. Und klug sein war das Letzte, was er im Moment wollte.
    Am nächsten Morgen herrschte allgemeiner Aufbruch. Lorenzo hatte das Haus schon verlassen, weil er geschäftlich nach Stockholm musste, und Renato hatte Heather zu einem Ausflug auf seiner Segelyacht eingeladen, auf der sie und Lorenzo die Flitterwochen verbringen sollten.
    "Willst du nicht mitkommen?" fragte sie ihre Freundin.
    "Das wird nicht gehen", wies Angie das Angebot freundlich, aber bestimmt zurück. "Bernardo will mir die Insel zeigen."
    "Geht das nicht ein bisschen sehr schnell?" wandte Heather ein. "Ihr kennt euch doch erst wenige Stunden."
    "Na und?" Angie teilte ihre Bedenken nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Sie schien mit dem Verlauf der Dinge mehr als zufrieden, und als sie Heather zulächelte und im Bad verschwand, stand ihr die Vorfreude deutlich im Gesicht geschrieben.
    Die Frage, was sie anziehen sollte, beschäftigte sie länger, als ihr lieb war.
    Schließlich entschied sie sich für ihre weißen Jeans, ein dunkelblaues Seidentop, das eng genug war, um ihre Figur zu betonen, und einfache Sandaletten. Eine silberne Halskette und dazu passende Ohrringe sowie ein
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