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Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Titel: Ohne Schmerz - Kein Halleluja
Autoren: Knud Hammerschmidt
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Dummes Motiv – gute Idee
    Es gibt so viele Gründe, wie Menschen, um den Jakobsweg zu gehen.
    Und JEDER halbwegs gesunde Mensch kann ihn gehen. Bis ins hohe Alter. Bis Anfang 2012 konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, den Camino zu gehen. Wozu auch? Meinen spirituellen Weg habe ich längst gefunden, die Lasten, die mich bedrücken, kann ich ganz gut schultern und der Allersportlichste war ich noch nie. Der Teufel, der mich geritten hat, mich doch auf den Weg zu machen, heißt vermutlich Mid-Life-Crisis. Mein innerer Peter Pan jault panisch auf, wenn er nur an den bevorstehenden 50. Geburtstag denkt. Ich versuche ihn zu beruhigen, schließlich sind 50 die neuen 39. Aber er will jetzt unbedingt noch mal ein Rucksackabenteuer, so wie damals in Griechenland, Indonesien, Louisiana. Passend dazu setzt mein Kumpel Reinhard meinem Peter Pan die Flause in den Kopf, dass der Camino de Santiago für uns genau das Richtige wäre. Ich checke meine Urlaubstage, stelle fest, dass es für zwei Wochen reicht und plane die 320km von Leon nach Santiago. Der Gedanke an das Abenteuer hat mich jetzt fest im Griff.
Wieso Leon – Santiago?
    Immerhin gibt es ja genügend andere Möglichkeiten die verschiedenen Abschnitte des Camino zu gehen.
    Ganz einfach: Der Weg ist zwar das Ziel, aber jeder Pilger möchte doch auch gern in Santiago ankommen. Das spezielle Gefühl spüren, an einem gemeinsamen Ziel angekommen zu sein, andere von unterwegs wieder zu treffen und den uralten Pfaden dorthin gefolgt zu sein, was schon Ziel unzähliger Generationen seit über 1000 Jahren ist. Natürlich geht es auch noch kürzer. Ab Ponferrada, Sarria oder Portomarin, aber das echte Pilgerfeeling stellt sich wirklich nur ein, wenn Du wenigstens 12 Tage wanderst.
Kartenmaterial
    Wer nicht darauf verzichten mag, obwohl es wirklich unnötig ist, dem empfehle ich die Wanderkarte des Kompass Verlags.
Die Vorbereitung
    Die wichtigste Frage zuerst.
    Wie komme ich nach Leon?
    Über einige Flugsuchportale im Internet finde ich einen Flug mit Umsteigen auf Palma de Mallorca, sowie einen Rückflug von Santiago, ebenfalls mit Zwischenstop auf Mallorca. Da die Umsteigezeiten ziemlich knapp sind und ich aus Erfahrung um die entspannte Arbeitsweise an spanischen Flughäfen weiß, beschließe ich meinen Rucksack so zu packen, dass ich ihn als Handgepäck mitnehmen kann.
    Das Flugziel heißt Aeropuerto Oviedo/Asturias.
    Die Idee mit dem Handgepäck erweist sich als noch besser, als ich herausfinde, dass ich nur mit dem Bus von Asturias nach Leon komme. Ab dem Flughafen geht ein Bus nach Oviedo, dort muss ich umsteigen in den Supra Bus mit Fernziel Madrid. Erster Halt: Leon. Nur 30 Minuten nach meiner Landung geht der Bus vom Airport nach Oviedo, also macht das Handgepäck doppelt Sinn. (Weitere Details dazu findest Du, lieber Pilger in spe, unter der Überschrift Anreise)
Kleidung, Rucksack und wichtige Accessoires
    Das wichtigste zuerst: Vernünftige Wanderschuhe, am besten zwei Nummern größer als Normal, mit Trekkingsandalen kommst Du nicht weit! Und auch der beliebte Joggingschuh ist für das Gelände nicht geeignet. 3 - 4 Paar gute Wandersocken, denn Sportsocken reichen hier nicht, da gibt es Blasen. Ein 30 – 40 Liter Rucksack reicht vollkommen, wasserfest sollte er sein und gut auf der Hüfte aufliegen. Mikrofaserkleidung: ich lege mir 3 Tanktops, 2 Langarmshirts, 3 Garnituren Mikrofaserunterwäsche (bevorzugt Briefboxershorts um Scheuern zu vermeiden), eine preiswerte Regenjacke und zwei Wanderhosen aus einem Mikrofaserstoff zu. Je leichter dasMaterial– desto besser. Zwei Mikrofaserhandtücher in unterschiedlichen Größen! Wenn noch Platz ist, gern auch ein leichter Fleece-sweater. Außerdem noch eine Trinkflasche mit Gürtelhalterung und eine Hüfttasche, groß genug für den Wanderführer, den Pilgerpass, ein Notizbuch und diversen wichtigen Kleinkram. Der Schlafsack sollte möglichst leicht und klein sein, aber auch Temperaturen bis minus 10 Grad aushalten. Ein Inlett oder ein Hüttenschlafsack reicht bestenfalls im Hochsommer aus und selbst da kann es nachts in den Bergen recht kühl werden. Ein paar Adiletten oder FlipFlops sind abends und in den Herbergsduschen recht hilfreich.
Wichtiges Zubehör
    Eine kleine Hausapotheke:
    Lösliche Magnesiumtabletten, VitaminC, Kohlekompretten gegen Durchfall, Aspirin, (auch als Thromboseprophylaxe), Ibuprofen gegen Muskelkrämpfe, Schmerzen und Entzündungen, verschiedene Blasenpflaster, ein paar normale
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