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PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

PR TB 214 Kosmischer Grenzfall

Titel: PR TB 214 Kosmischer Grenzfall
Autoren: Perry Rhodan
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zurückerhält.
Zehntausend Jahre leben und dabei alt werden, das stelle ich mir als
Hölle vor."
    “Ich kenne einen Zehntausendjährigen, der sich die
Jugend erhalten hat", meinte Walty schmunzelnd und zwinkerte mir
über die Schulter zu. Ich lächelte zurück, denn ich
wußte, daß er damit nur Atlan gemeint haben konnte. “Doch
das ist die Ausnahme von der Regel. Mir ist schon klar, wie du es
gemeint hast. Ich hoffe, daß mir Greisenhaftigkeit erspart
bleibt, wie alt ich auch werde."
    “Du, Walty, bist ein ewiges Kind'", sagte Omani, und
ich glaubte, aus seiner Stimme einen spöttischen Unterton
herauszuhören, der jedoch wohl nur gutmütig gemeint sein
konnte. Denn Omani fuhr fort: “Das zeigt sich darin, daß
du als einziger Mensch verstanden hast, mit unseren Jüngsten
richtig umzugehen." “Warum schickt ihr denn ausgerechnet
die Vesaper aus, um Besucher von den Sternen zu empfangen?"
erkundigten sich Walty. “Das ist einem ersten Kontakt nicht
gerade förderlich. Es mag aber auch sein, daß ihr gar
keinen Wert auf intergalaktische Verbindungen legt. Ist es so?"
    “Du kommst damit der Wahrheit sehr nahe", sagte Omani.
“Aber das liegt daran, daß wir sehr hohe Ansprüche
stellen. Es ist nicht so, daß wir anderen unbedingt
    unsere Lebensart auf zwingen wollen. Doch bevor wir uns anpassen,
wägen wir die Für und Wider streng gegeneinander ab. Wir
fällen also nicht leichtfertig ein Urteil, sondern bilden uns
gewissenhaft eine Meinung."
    “Stand auch die Menschheit auf eurem Prüfstand?"
fragte Walty.
    “Ja - und sie ist durchgefallen. Aber das bedeutet nicht,
daß wir die Menschheit abgeurteilt haben. Wir haben, ganz im
Gegenteil, eine sehr hohe Meinung über dein Volk. Ihr habt
Großartiges geleistet und Unglaubliches vollbracht. Wir kennen
eure Geschichte, wir wissen, was in dieser Galaxis vor sich geht.
Aber gerade darum ist uns vor den Menschen bange. Wir haben eine
andere Mentalität, wir führen ein ganz anderes Leben, und
wir fürchten, daß wir dieses Leben aufgeben müßten."
“Die Menschheit hat eine stürmische Geschichte hinter
sich, gewiß", sagte Walty. “Aber seit dem Beginn der
Raumfahrt sind auch wir reifer geworden und haben kosmisch zu denken
gelernt. Ihr braucht nicht zu fürchten, daß wir euren
Planeten plündern und euch ausnutzen. Wir haben strenge Gesetze
..."
    “Gerade vor euren Gesetzen fürchten wir uns",
unterbrach ihn Omani. “Wir kommen ohne sie aus. Bei uns hat
nicht jedes Ding seinen Stellenwert und seinen Preis. Fürst
Lamarone und Fürst Lavord konnten nie verstehen, daß sie
uns nichts im Austausch für die Schätze dieser Welt bieten
konnten, daran sind sie zerbrochen. Fürst Lamarone hat sich erst
wieder gefunden, als er erkannte, daß es Unverkäufliches
gibt, das er aber geschenkt bekommen kann. Er hat zugegriffen und ist
nun glücklich. Er ist außerstande, zu den Menschen
zurückzukehren."
    “Aha, ihr meßt die Menschheit an der
Freifahrermentalität", sagte Walty. “Aber das ist
falsch und ungerecht".
    “Du kannst mir glauben, daß wir umfassende Studien
betrieben haben", erwiderte Omani. “Wir besitzen die Maße
und Gewichte, um ein Volk wägen zu können. Und selbst wenn
wir ein Urteil gefallt haben, sind wir flexibel genug, es abzuändern,
wenn sich neue Aspekte ergeben. Wären alle Menschen so wie du,
Walty, dann hätten wie keinerlei Bedenken. So, wir sind da. Ich
überlasse euch nun euch selbst. Wir sehen uns später."
    “He, was soll die Anspielung auf mich!" rief Walty
empört.
    Aber da war der Skolopaer bereits verschwunden.
    Und um uns war nicht mehr der Dschungel. Statt der Riesenbäume
ragten um uns die fugenlosen Mauern gewaltiger Gebäude auf.
    Omani war mit uns in die verbotene Stadt teleportiert und ließ
uns hier allein zurück.
    Ich fragte mich ein wenig unbehaglich, was uns hier erwarten
würde.

9.
    Wir sind Wanderer zwischen den Universen. Nomaden ohne Heimstatt,
ohne Ziel. Irgendwann in grauer Vorzeit sind auch wir dem Urschlamm
eines Planeten
    entstiegen und sind mühsam die Leiter der Evolution
emporgeklettert. Alles Leben hat diesen Weg genommen und wird ihn
immer nehmen, bis zum Ende aller Tage, bis zur Endzeit. Und darum
sind alle Lebewesen gleichgestellt, egal, welche Form sie haben, und
egal, wie hoch sie die Leiter der Entwicklung bereits erklommen
haben.
    Wir sind wie du, in allem und jedem. Was uns voneinander
unterscheidet, ist bloß der Standort auf dem wir stehen, die
Perspektive, von der aus wir die Dinge
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