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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott
Autoren: Perry Rhodan
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Demokratische Garde aus.
    Aber die Geschichte lehrte, daß auch kleine Gruppen, wenn
sie nur entschlossen genug waren, einer umfangreichen, aber
lethargischen Bevölkerung gefährlich werden konnten. Und
bis zum Ende des Monats waren es nur noch ein paar Tage.
    Die Informationen bezüglich Dscho Ingrams Tod waren spärlich.
Er war offenbar erst am darauffolgenden Morgen in seiner Hotel-Suite
gefunden worden. Die medizinischen Behörden hatten auf
Herzversagen diagnostiziert. Eine eingehendere Untersuchung, zumal
eine Autopsie, war nicht durchgeführt worden.
    Er war dabei, sich ältere Nachrichten zu Gemüte zu
führen, als das Sichtgerät plötzlich umblendete und
Louisa Quantors Gestalt auf der Bildfläche erschien.
    „Sind wir sicher?“ fragte sie.
    „Wie in Abrahams Schoß“, grinste Langlon. „Wir
kommunizieren auf einem Kanal, der erst in zwei Jahren zur Benutzung
freigegeben wird. Siehst du nicht, wie störungsfrei das Bild
ist? Also - was gibt's Neues?“
    „Sie beißen an. Ich habe zwar den Boß-Mann noch
nicht zu sehen bekommen, aber einer von seinen persönlichen
Beratern war stark interessiert. Ich nehme an, daß ich heute
oder morgen von Cernan selbst zu hören bekommen werde.“
    „Falls er dir nicht einen bevollmächtigten Unterling
schickt“, hielt Langlon Brak ihr entgegen.
    „Nach unseren Informationen wird er das nicht tun. Auf
Westrak handhabt der große alte Mann alles, was über ein
paar Dutzend Millionen hinausgeht, in eigener Person.“
    Ein weiteres Bild wurde hinzugeschaltet. Humberts lächelndes
Gesicht erschien.
    „Ich höre Ziffern mit angenehmem Klang. Hat jemand
unser Honorar erhöht?“
    „Du bist guter Laune“, bemerkte Langlon. „Ich
nehme an, dein Vorhaben ist geglückt.“
    „Die Gewebeprobe kostet dich elfhundert Solar.“
Humbert schilderte sein Erlebnis mit knappen Worten.
    „Das Spezimen wurde dem Labor der Botschaft übergeben.
Morgen früh erhalten wir das Ergebnis.“
    „Ich bin gespannt, ob es wirklich Herzversagen war“,
murmelte Langlon.
    „Ist das die offizielle Version?“
    „Ja. Wenig glaubhaft, wenn man bedenkt, daß Dscho
Ingram erst vor drei Wochen ein Wettpflügen mit Ochsen gewonnen
hat.“
    „Klingt ausgesprochen steinzeitlich“, sagte Louisa.
„Wo war das? Auf Ambra?“
    Langlon nickte.
    „Was ist Pflügen?“ wollte Humbert wissen.
    „Beim Pflügen verwendet man ein Gerät, das vorne
mit einem Transportmittel gekoppelt ist, in diesem Fall Ochsen, und
hinten eines oder mehr gebogene Stahlteile trägt, die eine
Furche in den Boden reißen. In Ingrams Fall handelte es sich um
einen Dreischarpflug. Ich meine, dazu gehört nicht nur
Geschicklichkeit, sondern auch eine erstklassige körperliche
Konstitution. Und derselbe Mann stirbt wenige Wochen später an
Herzversagen?“
    „Und so was macht man auf Ambra?“ staunte Humbert.
    „Ja.“ Langlon Brak lächelte vor sich hin.
„Scheint eine Welt von Barbaren zu sein, nicht wahr?“

3.
    Wenn die Bewohner von Ambra ob dieser Einstufung auch erbost
gewesen wären, so hätten sie doch zugeben müssen, daß
ihre Welt der Jetztzeit um ein paar hundert Jahre hinterherhinkte.
Nicht so sehr, was die verfügbare Technologie anging, sondern
eher in bezug auf die Gesellschaftsform, die Sitten und Gebräuche,
das Tempo - oder vielmehr den Mangel an Tempo - des Lebens auf Ambra.
    Ambra war Westraks Geschwisterwelt, der sonnennächste Planet
des G5-Gestirns, auf einer Umlaufbahn, deren Radius nur 15 Millionen
Kilometer weniger betrug als der Bahnhalbmesser Westraks. Die
Bahnebenen waren indes etliche Grade gegeneinander geneigt, und wenn
auch eine Konjunktion mit dem Minimalabstand von 15 Millionen
Kilometern - oder 50 Lichtsekunden - für das Jahr 50.381
vorausberechnet worden war, so näherten sich die beiden Planeten
einander gewöhnlich doch nicht mehr als bis auf eine Distanz von
einer Lichtminute.
    Ambra war eine warme, zum großen Teil tropische Welt. Eine
deutlich ausgeprägte Achsneigung sorgte jedoch in den gemäßigten
und Polarzonen für deutliche jahreszeitliche Schwankungen. Ambra
ernährte sich ausschließlich vom Ackerbau und der
Viehzucht, und für die Produkte des Planeten gab es nur einen
Abnehmer: Westrak. Ambra versorgte Westrak mit Proviant, das war
seine einzige Funktion.
    Mit einer Bevölkerung von knapp zwei Millionen war der Planet
überaus dünn besiedelt. Es gab keine Städte. Die
Menschen lebten auf dem Land, das sie bearbeiteten. Mehrere Raumhäfen
waren über die gesamte
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