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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott
Autoren: Perry Rhodan
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meinetwegen einen von der Regierungsgüterverwaltung.“
Louisa war freundlich, aber bestimmt. „Ich bin überzeugt,
daß diese Frage nicht in der Zuständigkeit der
Kommunikationsabteilung liegt.“
    Sie bekam, was sie verlangte. Der junge Mann führte etliche
Gespräche, ausnahmslos mit örtlicher Schallunterdrückung,
so daß Louisa kein einziges Wort zu hören bekam.
Schließlich erklärte er:
    „Monsignore Tomal von der Präsidentialen
Güterverwaltung ist bereit, Sie zu empfangen.“
    „Monsignore?“ wiederholte Louisa mit leisem Spott.
    „Ich fürchte, wie sind hier einigermaßen
formell.“
    Der junge Mann stand auf. „Es gibt wohl kaum eine Hoffnung,
Sie jemals wiederzusehen?“
    Louisa Quantor erhob sich ebenfalls. Ihr Blick war undurchsichtig,
aber nicht unfreundlich.
    „Das kommt darauf an. Wie heißen Sie?“
    „Bernat Noor.“ Louisa schritt zur Tür. „Aber
Sie wissen nicht, wie Sie mich erreichen können!“
    Unter dem Ausgang wandte Louisa sich noch einmal um.
    „Ich kann ja wieder hier hereinkommen, oder nicht? Im
übrigen machen Sie sich keine Sorgen. Wenn ich Sie finden will,
finde ich Sie.“
    Bernat Noor stand noch lange, nachdem die Tür sich hinter
seiner Besucherin geschlossen hatte, neben seinem Arbeitstisch. Als
er sich endlich ächzend in den Sessel fallen ließ, stieß
er hervor:
    „Was für eine Frau!“
    Man sah dem Pförtner an, daß er gewillt war, den
Besucher für geistesgestört zu halten.
    „Aber ich bitte Sie“, ereiferte er sich, „man
kommt nicht einfach hier herein, um die Leiche eines Verstorbenen zu
sehen. Es muß einen Grund dafür geben. Wir sind hier
schließlich kein Schauhaus!“
    „Ähem, da muß ein Mißverständnis
vorliegen“, erwiderte der sorgfältig gekleidete,
athletisch gebaute junge Mann. „Ich habe mich beeilt, auf dem
schnellsten Weg von Terra hierherzugelangen. Ich stand unter dem
Eindruck, daß Lord Ingram noch aufgebahrt ist. Ich bin
gekommen, um ihm meine letzte Reverenz zu erweisen. Schließlich
war er mein Onkel mütterlicherseits.“
    „Lord Ingram?“ sagte der Pförtner mißtrauisch.
„Wir haben hier einen Dscho Ingram, Bauer und Viehzüchter
auf Ambra. Keine näheren Angehörigen. Meinen Sie vielleicht
den?“
    Der Besucher nickte.
    „Onkel Dscho war von jeher der bescheidene Typ. Earl Ingram,
Marquis d'Epignal, Baron Mountbatten, Edelfreier von Loughlingness.
Alter terranischer Adel. Aber hier, nehme ich an...“ Der
Besucher machte eine Geste, bei der er die Arme zum Zeichen seines
Mangels an Verständnis in die Luft warf. „... kannte man
ihn nur als den Bauern und Viehzüchter. Das ist der Lauf der
Welt, und ich sage Ihnen, ein Großteil des terranischen Adels
besteht aus Bauern, Großgrundbesitzern. Daran ist nichts
Ehrenrühriges.“
    Der Pförtner war unsicher geworden.
    „Und Sie sind sein Neffe?“
    „Ich bin Humbert Graf Laton“, antwortete der Besucher
würdevoll.
    „Es ist am besten, ich setze den Vorsteher über Ihren
Besuch in Kenntnis. Sie werden das von Terra her nicht gewöhnt
sein, aber dies ist ein staatliches Unternehmen, da muß alles
nach Vorschrift zugehen.“
    Humbert nickte gnädig.
    „Ich kenne Ihre Probleme.“
    Wenige Minuten später wurde er dem Vorsteher in dessen Büro
vorgestellt. Der Pförtner war nicht mehr zugegen.
    „Ich habe eine weite Reise hinter mir“, sagte Humbert
und griff in die Tasche. „Es liegt mir nichts daran, noch
länger aufgehalten zu werden. Ich möchte meinem Onkel die
letzte Ehre erweisen, mich ausruhen und nach Terra zurückkehren
- in dieser Reihenfolge.“ Er brachte die Hand aus der Tasche
zum Vorschein und übergab dem Vorsteher eine violette
1000-Solar-Marke. „Vielleicht können Sie das verwenden, um
den Ablauf der Dinge ein wenig zu beschleunigen.“
    Der Blick, mit dem der Vorsteher die Münzmarke musterte,
bewies, daß er nicht alle Tage ein solches Trinkgeld bekam. Er
nickte eifrig.
    „Das... das verleiht der Angelegenheit in der Tat einen
anderen Aspekt“, erklärte er und war mit aller Kraft darum
bemüht, seine Würde zu wahren. „Bitte, folgen Sie
mir, Graf Laton.“
    Am frühen Nachmittag wurde in der städtischen
Kommunikationszentrale ein Alarm ausgelöst. Ein Unbekannter
hatte innerhalb des Weichbilds der Hauptstadt versucht, in einen
verbotenen, reservierten Frequenzbereich einzudringen. Er hatte sich
dazu
    eines konventionellen Kommunikationsgeräts bedient. Der
Mikrorechner des Geräts hatte den Verstoß sofort erkannt
und das Alarmzeichen
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