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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott
Autoren: Perry Rhodan
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noch nicht ganz Tag, als der Interkom sich meldete.
    „Ein Besucher wünscht Sie zu sprechen, Lady Quantor.“
    Louisa, schlaftrunken, wunderte sich über die eigenartige
Form der Anrede weniger als darüber, daß es offenbar ein
Mensch war, der zu ihr sprach. Anmeldungen dieser Art wurden
gewöhnlich von einem Pförtnerrobot vollzogen.
    „Um diese Zeit?“ empörte sie sich. „Ich
empfange jetzt keinen Besuch!“
    „Ich an Ihrer Stelle würde mir das noch einmal
überlegen, Lady Quantor“, sagte die Stimme. „Diesem
Mann weist man nicht ohne weiteres die Tür.“
    Louisa horchte auf. Sie begann zu ahnen, wer der geheimnisvolle
Unbekannte war. „Sagen Sie ihm, ich brauche zehn Minuten Zeit,
um mich vorzubereiten“, antwortete sie.
    Humbert hatte im Nebengemach Quartier bezogen und schlief noch.
Louisa rüttelte ihn wach.
    „Los, in zehn Minuten beginnt dein Auftritt als verschämter
Liebhaber!“
    Sie machte sich in aller Eile zurecht. Zur genannten Zeit ertönte
der Türsummer. Louisa öffnete eigenhändig, anstatt
sich des Servomechanismus zu bedienen. „Exzellenz, welche
Ehre!“
    Rik Cernan war nicht besonders groß, aber ungemein
breitschultrig und stiernackig. Er trug den Schädel
angriffslustig nach vorn gereckt. Die grauen, durchdringenden Augen
saßen unter buschigen Brauen, die wie Erker aus der Stirn
hervordrangen. Er hatte dichtes, graues Haar, das er kurz geschnitten
trug.
    „Nikol hat nicht zuviel versprochen“, lächelte
er. „Sie sind in der Tat eine Augenweide, junge Frau.“
    Sie führte ihn in den Wohnraum.
    „Ich bitte Sie, die Art und den Zeitpunkt meines Besuchs zu
entschuldigen“, sagte er, nachdem er Platz genommen hatte.
„Aber ein Mann in meiner Lage muß manchmal die Gebote des
guten Benehmens über Bord werfen, um zu erreichen, was erreicht
werden muß.“
    „Ich hatte erwartet, zu Ihnen gerufen zu werden, Exzellenz“,
antwortete Louisa. „Sie statt dessen bei mir zu sehen, ist...“
    „Sie müssen nicht übertreiben“, fiel er ihr
ins Wort. „Es bedürfte nur eines Winks von einer Frau
Ihrer Schönheit, und sie könnten jeden beliebigen Mann bei
sich sehen.“ Das war plump. Es ärgerte sie ein wenig, daß
er sie für so primitiv hielt, sich von einem derart
einfallslosen Kompliment geschmeichelt zu fühlen. „Aber
lassen wir das. Wir haben ein Geschäft zu besprechen, nicht
wahr? Ich höre...“
    Aus dem angrenzenden Schlafgemach ertönte fahrplanmäßig
ein lauter Krach.
    Rik Cernan sah auf. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen
geworden, sein Blick wirkte drohend.
    „Was ist das, junge Frau? Ich rechnete auf Ihre Diskretion.
Bei einem Geschäft wie dem unseren braucht man keine...“
    Die Tür ging auf, und ein etwas dämlich dreinblickender
Humbert erschien, angetan mit einer leuchtend violetten Morgenrobe,
um den Hals ein türkisfarbenes Seidentuch geschlungen.
    „Ich bitte um Verzeihung“, sagte er. „Meine
Ungeschicklichkeit.“
    Louisa blickte verschämt vor sich hin.
    „Bekomme ich eine Erklärung?“ dröhnte Rik
Cernan.
    „Ich bitte um Ihre Nachsicht, Exzellenz“, sagte
Louisa. „Es ist keinesfalls so, daß unser Gespräch
abgehört werden sollte. Graf Laton ist selbst einer der
Investoren, die ich vertrete. Ich wußte nicht, daß er
sich auf Westrak befand. Wir trafen einander zufällig gestern
abend in einem Restaurant der Innenstadt. Und dann...“
    Cernan blickte von einem zum ändern. Er grinste. Er hatte
sich mühelos sein eigenes Bild gemacht.
    „Ich verstehe“, sagte er. „Nun, in diesen Zeiten
braucht man sich solcher Dinge nicht mehr zu schämen. Im übrigen
bringt mich diese Sache gleich zu meiner ersten Frage. Sie müssen
verstehen, daß meine Zeit kostbar ist und ich es mir nicht
erlauben kann, mit Interessenten zu verhandeln, die zwar
hochfliegende Pläne, aber keinen hinreichenden finanziellen
Rückhalt haben. Welche Gruppe von Investoren vertreten Sie, und
wo kann man über sie Erkundigungen einziehen?“
    Louisa nickte. Sie spielte die Rolle der Frau, die froh darüber
ist, einer peinlichen Lage so rasch entronnen zu sein.
    „Selbstverständlich, das ist eine legitime Frage,
Exzellenz. Meine Investorengruppe ist unter dem Namen Galactic
Investments bekannt. Informationen erhalten Sie von jeder
Informationsdatei über das Dunn-&-Bradstreet-System. Dabei
sollte auch vermerkt sein, daß ich als hauptamtliche Maklerin
und gleichzeitig als Mitglied der Gruppe fungiere.“
    „Und über wieviel finanziellen Rückhalt sprechen
wir
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