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PR TB 207 Das Westrak Komplott

PR TB 207 Das Westrak Komplott

Titel: PR TB 207 Das Westrak Komplott
Autoren: Perry Rhodan
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Planetenoberfläche mit Ausnahme der
Äquatorzone verteilt. Dort landeten die westrakschen Frachter,
um den Proviant zu laden, von dem Westrak lebte.
    Mehr als 99 Prozent des bewirtschaftbaren Landes auf Ambra war in
den Händen von Großgrundbesitzern, zumeist Terranern, die
sich selten auf Ambra sehen ließen und ihre Pflichten Aufsehern
übertragen hatten, von denen sich manche gebärdeten, als
seien sie die Grundbesitzer selbst. Dscho Ingram war der einzige
Gutsherr gewesen, der seinen Wohnsitz dauernd auf Ambra hatte und
seine Geschäfte selbst leitete. Es gab ein paar Einzelgänger,
die der Zivilisation Ade gesagt hatten und kleine Farmen am Rand des
Äquatorgürtels bewirtschafteten. Von ihnen hörte und
sah man wenig. Sie verzehrten einen Großteil ihrer Erzeugnisse
selbst und waren zufrieden, solange man ihnen gönnte, weswegen
sie nach Ambra gekommen waren: Ruhe und Einsamkeit.
    Wenn es auf Ambra überhaupt ein gesellschaftliches Leben gab,
so spielte es sich in den Einkehrhäusern ab, sogenannten
Destillierschwitzen, die man zumeist in der Nähe von Raumhäfen,
manchmal aber auch am gemeinsamen Berührungspunkt mehrerer
Großgüter fand. Dort trafen sich die Landbewohner während
ihrer Freizeit. Es ging in den Schwitzen mitunter rauh zu, aber stets
sahen die Ambrer darauf, daß ihre Kastenordnung strikt
eingehalten wurde. Ein Aufseher war mehr als ein Vorarbeiter, ein
Vorarbeiter mehr als ein Arbeiter - und so weiter bis hinab zum
Saatgehilfen, der niemand mehr unter sich hatte. Jede Kaste hatte
ihre gewissen Vorrechte. Die Kasten verkehrten gesellschaftlich nicht
untereinander, worunter nach dem Gebot der ausgleichenden
Gerechtigkeit die Aufseher am meisten zu leiden hatten, denn der
nächste ihresgleichen lebte gewöhnlich mehrere tausend
Kilometer entfernt.
    Politisch gesehen, war Ambra eine Provinz der Freien und
Fortschrittlichen Union Westrak. Es gab einen Provinzgouverneur, der
seinen Sitz am Rand des größten Raumhafens hatte. Die
Funktion des Gouverneurs war rein dekorativ. Es gab auf Ambra nichts
zu regieren und nichts zu verwalten.
    Aber indem der Planet einen Bestandteil der Union bildete, lief er
Gefahr, in die Wirren hineingerissen zu werden, die die
Geschwisterwelt Westrak bedrohten.
    Noch im Lauf der Nacht wies Langlon Brak den Grafen an, in Louisas
Quartier überzusiedeln. Er hatte sich nach reiflicher Überlegung
zu diesem Entschluß durchgerungen, weil ihm die Entwicklung der
Dinge keine andere Wahl ließ. Ein Arrangement wurde vereinbart,
wonach Louisa in einem Restaurant der Innenstadt zufällig auf
Humbert traf, in dem sie einen alten Freund wiedererkannte. Es würde
Zeugen dafür geben, daß die Begegnung ein Resultat des
Zufalls war.
    Trotzdem bereitete der Gang der Ereignisse Langlon erhebliches
Unbehagen. War schon der Charterflug, bei dem sie scheinbar zufällig
aufeinander gestoßen waren, ein Notgriff gewesen, der sich aus
dem Zeitmangel ergab, so wurde die Glaubwürdigkeit ihrer Maske
durch Humberts Umzug in Louisas Hotel noch weiter strapaziert. Ein
Mann wie Rik Cernan mußte unwillkürlich Verdacht schöpfen.
Und wenn er dahinter kam, daß er es mit der Einsatzgruppe eines
terranischen Nachrichtendiensts zu tun hatte, dann würde die
Lage für die Operative Tuglan äußerst brenzlig
werden.
    Und zwar unabhängig davon, ob Cernan etwas mit Dscho Ingrams
Tod zu tun hatte oder nicht. Rik Cernan war der absolute Herrscher
einer Welt, die erst vor kurzem die Unabhängigkeit erworben
hatte. Das letzte, was er zulassen konnte, war, daß die
bisherige Kolonialmutter sich in die Geschäfte seines Staates
einmischte. Die
    Operative Tuglan handelte ohne amtlichen Auftrag. Ihre Mitglieder
waren Angestellte eines Privatunternehmens, von dessen Tätigkeit
die Regierung der Liga Freier Terraner offiziell nichts wußte.
Was war leichter für Rik Cernan, als sich der lästigen
Schnüffler einfach zu entledigen - durch einen geschickt
inszenierten Unfall zum Beispiel? Nach Louisa Quantor, Humbert Graf
Laton und Langlon Brak würde kein Hahn krähen, ausgenommen
Cromwell Shliffer vielleicht, aber selbst der würde seine Tränen
bald trocknen.
    Es galt, Vorbereitungen für den schlimmsten Fall zu treffen.
Noch war er selbst, Langlon Brak, nicht exponiert. Am frühen
Morgen, wenige Stunden nach Mitternacht, führte er etliche
Radiokom-Gespräche, die zum Ergebnis hatten, daß die
Operation Tuglan sich kurzfristig von Westrak würde absetzen
können, falls die Lage zu gefährlich wurde.
    Es war
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