Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
 
     
     

    Band 46

    Das Geheimnis von Stonehenge

    Sie blieb keuchend stehen. Ihr Herz jagte, und trotz der feuchten Kälte, die sie einhüllte, war sie in Schweiß gebadet. Aus angstvoll geweiteten Augen blickte sie um sich. Aber da war nichts. Nichts außer grauen Nebelschwaden, die die Welt gefressen hatten und alles mit trister Gleichförmigkeit überzogen, was weiter als zwei oder drei Schritte entfernt war.
    Aber was sie nicht sah, das hörte sie: das gedämpfte Tappen schwerer Pfoten, die Geräusche massiger Körper, die durch Unterholz und Gestrüpp brachen – und das gräßliche Bellen der Bluthunde, das unbarmherzig näher kam...

    Die Welt des Hexers

    Zwei Begriffe spielen in dem Roman eine tragende Rolle: Stonehenge und Avalon. Hören wir erst einmal, was das Lexikon darüber weiß:
    Stonehenge (altengl. für »hängende Steine«) ist eine große Anlage aus der späten Jungsteinzeit (etwa 2000-1500 v. Chr.) bei Salisbury im Süden Englands. In mehreren Bauphasen wurden in einem Wall- und Grabenring fast konzentrische Steinkreise eingefügt. Gut erhalten ist ein äußerer Ring aus 30 durch Decksteine verbundenen, 4 m hohen Steinpfeilern und darin eine hufeisenförmige Setzung aus 5 riesigen torartigen »Trilithen«. Die Anlage setzt astronomisches Wissen voraus; ihre Bestimmung scheinen Sonnen- und Mondbeobachtungen (Voraussage von Finsternissen?) gewesen zu sein.
    Soweit das Lexikon. Und soweit auch die Erkenntnisse der Wissenschaft. Niemand konnte bisher ergründen, wer Stonehenge erbaut hat. Die zyklopischen Steine stammen jedenfalls nicht aus der Gegend um das Heiligtum, sondern wurden von weither transportiert. Die Sage berichtet, daß der Zauberer Merlin selbst Stonehenge errichtet hätte und es als Kultstätte für den Sonnengott diente. Dafür spricht auch seine unglaublich exakte Geometrie: an zwei Tagen nur fällt Sonnenlicht durch den Kreis: zur Sommer- und Wintersonnenwende.
    Avalon ist der bretonische Name des keltischen Elysiums, in der Artussage der Aufenthalt der Helden nach dem Tode. Avalon ist ein Geisterreich – doch nicht wie beim christlichen Glauben das Reich der Toten, sondern das der ewig Lebenden! Sein Name ist abgeleitet vom keltischen »Emain Abhlach« – »Insel der Äpfel«. Der Apfel ist in vielen Mythen ein Symbol – man denke nur an den Sündenfall oder an Schneewittchen. Apropos Schneewittchen – auch auf Avalon soll jemand schlafend auf seine Wiedererweckung warten: König Artus. Ob sich Robert Craven allerdings zu einem Kuß hinreißen läßt, sei an dieser Stelle noch verschwiegen...

    * * *

    Vereinzelte Stimmfetzen drangen aus dem Nebel, harte Worte in einer fremdartigen Sprache, die Jeany nicht verstand, die ihr jedoch seltsam bekannt vorkamen und Angst machten.
    Obwohl ihr Herz bis zum Halse schlug und ihre Lungen noch vor Atemnot brannten, fuhr Jeany noch einmal herum und rannte wie von Furien gehetzt weiter.
    Ihre Schritte wurden gehört – sofort rief jemand einen scharfen Befehl, der wie ein Peitschenhieb durch den Nebel drang. Für einige Sekunden verstummte das Hundegebell, um dann jedoch erneut zu erschallen. Diesmal war es so nah, daß Jeany das gierige Hecheln der Meute hören konnte. Und die festen Schritte ihrer Verfolger. Verschwommene Schatten tauchten in dem grauen Nebel auf.
    Halb wahnsinnig vor Angst rannte Jeany auf die dichtesten Schwaden zu und tauchte in den grauen Dunst ein. Im ersten Augenblick hatte sie das Gefühl, gegen eine feste Wand gelaufen zu sein. Jeany schrie vor Schmerz und Panik auf, doch im selben Augenblick gab die Nebelwand ihren Widerstand auf; ein Gefühl, als zerrisse eine unsichtbare Membran. Eine körperlose, klebrige Hand strich über ihr Gesicht wie unsichtbare Spinnweben, und Jeany stolperte haltlos nach vorne.
    Das Bellen der Hunde und die Rufe ihrer Verfolger waren mit einem Male so nahe, daß Jeany jede Sekunde damit rechnete, das erste der geifernden Ungeheuer vor sich auftauchen zu sehen. Die Luft stank nach Blut.
    Wimmernd vor Angst drehte sie sich um die eigene Achse, die Hände in einer halb erschrockenen, halb abwehrenden Geste erhoben. Doch der Nebel war so dicht, daß sie kaum ihre eigenen Finger sehen konnte. Eine unnennbare Drohung ging von ihm aus, ein dunkles Gefühl, das Jeany trotz der Abendkälte den Schweiß aus allen Poren trieb. Außerdem wurde ihr mit entsetzlicher Deutlichkeit klar, daß sie sich nun endgültig in der Heide verirrt hatte.
    Doch das drohende Knurren und Geifern der Hunde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher