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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian
Autoren: Perry Rhodan
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es. Scharfe Werkzeuge trennten die Fesseln an
meinem rechten Arm durch. Als meine Hand frei war, tastete ich
augenblicklich nach dem unbekannten Helfer. Ich fühlte ein paar
filigranartige Antennen und eine busenartige Vertiefung in einem
Metallkörper.
    „Prilly", hauchte ich. Dann richtete ich mich auf,
während die Fesseln an meinen Beinen aufsprangen. „Elaine,
es ist Prilly!"
    Sie antwortete nicht. Ich hörte nur einen Seufzer der
Erleichterung, doch das genügte mir. Ich wußte, daß
Elaine wieder in Ordnung war. Vorsichtig erhob ich mich aus dem
Sessel und streifte die Metallbänder, die mich gefesselt hatten,
vollends ab. Dabei bemühte ich mich, so leise wie möglich
zu sein, und ich ermahnte Elaine, ebenfalls keine verräterischen
Geräusche zu machen. Es ärgerte mich ein wenig, daß
ich ungeschickter war als sie.
    Eine Metallhand schob sich in meine Hand und zog mich zum Rand der
Ladeplattform. Ich sah, daß Elaine neben mir ging. Sie wurde
ebenfalls geführt. Also war Insekten-Sue auch da.
    Wir ließen uns lautlos vom Lastwagen gleiten. Die beiden
Posbis, die sich in der
    Dunkelheit mühelos orientieren konnten, lenkten uns an den
Wachen vorbei auf den Platz hinaus. Wir gingen langsam. Erst als wir
etwa zweihundert Meter vom Laster und den Wachen entfernt waren,
schritten wir schneller aus.
    „Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte Elaine. Sie
kam zu mir und hängte sich bei mir ein. Ich küßte sie
auf die Wange und tat, als sei es allein mein Verdienst, daß
wir nun frei waren.
    „Ich habe dir doch gesagt, daß Prilly und Sue uns
helfen würden", bemerkte ich. Elaine dämpfte meine
Freude.
    „Damit haben wir noch nichts gewonnen", erwiderte sie.
„Wir sind zwar frei, aber wir wissen immer noch nicht, wie wir
den Transmitter umschalten können. Und dann ist auch noch die
Robotstation unter der Hufeiseninsel. Sie wird uns gleich wieder
zurückschicken, wenn es uns gelingen sollte, nach Rasterstop III
zu entkommen."
    „Du solltest nicht so pessimistisch sein", entgegnete
ich. „Wir sind frei, und alles weitere wird sich ergeben."
    Doch ich hatte mich getäuscht. Wir waren zwar dem
Hinrichtungsplatz entkommen, doch das bedeutete noch lange nicht, daß
wir in Sicherheit waren. In dieser Nacht versuchten wir, einen Wagen
aufzubrechen und damit zu fliehen. Doch es gelang uns nicht, obwohl
In-sekten-Sue und Prilly uns tatkräftig halfen. Wir brachen
mehrere Fahrzeuge auf, konnten sie aber nicht starten.
    Erst als der Morgen dämmerte, konnten wir einen Lastwagen
starten. Leider gab die Maschine etwa zwanzig Kilometer vor der Stadt
ihren Geist auf. Wir mußten den Laster stehenlassen.
    Von nun an ging es langsamer voran. Wir flüchteten durch
ausgedehnte Wälder, schlichen uns an Plantagen vorbei und
stiegen mühselig die Berge hoch. Häufig mußten wir
uns in Höhlen oder unter Bäumen verstekken, weil
Suchflugzeuge in unsere Nähe kamen.
    Nachts schliefen wir abwechselnd, weil ich den Posbis die Wache
nicht allein überlassen wollte. Doch nach einigen Tagen waren
Elaine und ich so erschöpft, daß wir uns doch ganz auf Sue
und Prilly verlassen mußten.
    Dann endlich überwanden wir die letzte Anhöhe, und die
zerstörte Stadt mit dem Tempel lag vor uns. Der Transmitter war
nicht mehr fern.
    Elaine sprach aus, was ich seit Tagen gedacht hatte.
    „Doyana ist nicht dumm. Sie wird hier auf uns warten",
sagte sie.
    Ich winkte ab.
    „Soll sie", erwiderte ich und tat, als ob ich mir
überhaupt keine Sorgen machte. „Wir werden es dennoch
schaffen."
    Tatsächlich hatte ich keine Ahnung, wie es weitergehen
sollte. Ich wollte nur zum Tempel und hoffte, hier Hinweise finden zu
können, die uns weiterhalfen.
    Elaine und ich schleppten uns in die Ebene hinab. Die letzten
Meter wurden zur Qual, und schließlich schien es, als fehlten
uns die Kräfte, die Stufen des Tempels zu ersteigen. Wir setzten
uns auf die Treppe, um uns zu erholen.
    „Bis jetzt habe ich noch niemand gesehen", sagte ich.
    Elaine antwortete nicht. Sie blickte auf ihre zerschundenen Füße.
Ich wandte mich den beiden Posbis zu, und da kam mir ein Gedanke.
    „He, ihr beiden", sagte ich und deutete über die
Schulter hinweg auf den Tempel. „Lauft nach oben und seht nach,
ob die Luft rein ist."
    Die Posbis gehorchten augenblicklich. Sie eilten davon. Ich
wunderte mich, daß sie keinen Widerspruch erhoben hatten. Auch
schienen sie nicht zu bemerken, daß ich kräftig an Gewicht
verloren und etliche Schürf- und Kratzwunden auf der
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