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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian
Autoren: Perry Rhodan
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sich fast. „Es ist doch nur
logisch, daß die beiden Posbis mich in der Computerstation
unter der Hufeiseninsel gesucht haben. Irgendwann werden sie erfahren
haben, daß wir in den Schacht gesprungen sind."
    „Geworfen worden sind", verbesserte sie mich.
    „Meinetwegen auch das", sagte ich. „Das ist doch
jetzt unwichtig. Jedenfalls sind sie mir gefolgt. Hier haben sie
weitergesucht, und jetzt haben sie uns gefunden."
    „Zu spät", erwiderte sie ächzend.
    Der Lastwagen fuhr weiter, als sei nichts geschehen. Nun aber
rückte die Menge nicht mehr so dicht wie zuvor an uns heran. Die
Frauen blieben in respektvollem Abstand.
    „Insekten-Sue", brüllte ich erneut. „Prilly,
helft uns!"
    Die beiden Posbis waren verschwunden. Ich sah sie nicht wieder.
Und bald fragte ich mich, ob ich mich nicht doch geirrt hatte.
Sollten meine überreizten Sinne mir einen Streich gespielt
haben?
    Mit steigender Nervosität spähte ich zu den Häusern
hinauf. Inzwischen rückten wir dem tödlichen Gasfeuer immer
näher. Nur noch etwa einhundert Meter trennten uns von den
Flammen. Der Laster rollte auf einen Platz. Hier waren die Schäden,
die durch das Erdbeben entstanden waren, größer. Ich sah,
daß sich Risse in dem Bodenbelag gebildet hatten. Einige Häuser
am Rand des Platzes waren eingestürzt.
    Der Lastwagen wendete vor einem tribünenartigen Bau und hielt
dann so an, daß seine Rückseite auf die Gasflamme zeigte.
Über die Schulter konnte ich sie sehen. Sie stieg tatsächlich
aus einem meterbreiten Riß im Boden auf. Tief unter uns mußte
ein Gasnest sein, aus dem sie gespeist wurde. Das Zischen der Flamme
übertönte alle anderen Geräusche.
    Ich wandte mich Elaine zu. Sie blickte starr gerade aus. Tränen
liefen über ihr Gesicht.
    „Die Tochter des Bösen weint nicht", sagte ich,
aber sie reagierte nicht.
    „Insekten-Sue und Prilly werden etwas unternehmen",
beteuerte ich danach, aber auch jetzt tat sie so, als ob sie mich
nicht gehört hatte. Vielleicht hörte sie mich tatsächlich
nicht. Entsetzen und Angst betäubten ihre Sinne. Ich beschloß,
sie in Ruhe zu lassen. Dann war das Ende für sie leichter zu
ertragen, als wenn ich sie aus ihrer Starre aufgeweckt hätte.
    Doyana stieg die Stufen der Tribüne hinauf und blieb an einem
kleinen Tisch stehen, von dem sich eine vierfachgezackte, metallische
Gabel erhob. Diese erwies sich als eine Art Mikrophon, als die
Priesterin zu sprechen begann. Ihre Stimme übertönte das
Zischen des Gasfeuers und hallte weit über den Platz.
    Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagte, aber ich war
überzeugt, daß sie uns anschuldigte, aus Rache das
Erdbeben veranlaßt zu haben. Nun kündigte sie vermutlich
an, daß wir im Feuer verbrennen sollten.
    Tatsächlich war es so. Plötzlich kam eine Priesterin zu
Elaine und mir und hängte uns ringförmige Translatoren um
den Hals. Nun klang die Stimme Doyanas kraftvoll aus ihnen hervor,
und wir verstanden alles. Doyana war nun jedoch schon am Ende ihrer
Anklage gegen uns angelangt. Sie verlangte die Zustimmung vom Volk,
uns ins Gasfeuer rollen zu dürfen.
    Sie erwies sich als geschickte Demagogin. Die Frauen auf dem Platz
jubelten ihr zu. Kein Zweifel. Sie waren dafür, daß Elaine
und ich verbrannt wurden.
    Ich sah Doyana an, wie erleichtert sie war, als sie es geschafft
hatte. Ihre Augen funkelten. Sie kam zu mir, trat dicht an mich heran
und blickte mich minutenlang an. Die Menge schrie ehrfurchtsvoll. Sie
bewunderte die kühne Priesterin, die es wagte, sich dem Bösen
so entschlossen entgegenzustellen.
    Ich bäumte mich auf.
    „Verdammtes Biest", brüllte ich. „Ich gönne
dir den Triumpf nicht. Du sollst mich nicht winseln sehen."
    Sie wich zurück. Ihre Augen leuchteten auf. Mir wurde bewußt,
daß meine Reaktion in den Augen der Menge vermutlich nicht
überraschend kam. Die meisten Frauen mochten glauben, daß
ich um mein Leben bettelte, denn meine Stimme war nur wenige Meter
weit hörbar.
    Ich sank in den Sessel zurück und zwang mich zu einem Lachen.
    „Du wirst es erleben, Doyana", sagte ich keuchend. „Die
Flamme wird erlöschen, bevor du uns darin verbrennen kannst."
    Nun zuckten ihre Lippen. Sie hatte Mühe, ein triumphierendes
Lachen zu unterdrücken.
    Sie trat langsam zurück und hob dann beide Arme. Der Motor
des Lastwagens sprang an. Die Menge wich vor uns zurück. Dann
ruckte der Wagen und rollte auf die Gasflamme zu. Die Fahrerin sprang
aus der Kabine und schlug die Tür zu, so daß das Fahrzeug
sich nun allein mit
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