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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian
Autoren: Perry Rhodan
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uns auf das Gasfeuer zubewegte.
    „Prilly, Sue", brüllte ich. „Tut endlich
etwas!"
    Meine Rufe waren vergeblich. Die beiden Posbis ließen sich
nicht blicken, und nun glaubte ich selbst nicht mehr daran, daß
sie überhaupt da gewesen waren.
    Der Lastwagen war noch etwa fünfzehn Meter von der Flamme
entfernt. Ich spürte schon die Hitze, die von ihr ausging.
Elaines Kopf sank nach vom. Ihre Schultern zuckten. Gern hätte
ich ihre Hand genommen, aber ich konnte mich in meinen Fesseln nicht
bewegen.
    Nur noch zehn Meter bis zum Hitzetod. Mir brannten die Schultern.
Ich wollte etwas sagen, um Elaine zu trösten, doch meine Kehle
war trocken und wie zugeschnürt. Nur ein heiseres Röcheln
kam über meine Lippen.
    Da glaubte ich, etwas über mich hinwegfliegen zu sehen. Ich
riß die Augen auf. Der Lastwagen erzitterte ein wenig und hielt
an. Ich blickte über die Schulter zur Gasflamme hinüber.
    Sie erlosch plötzlich!
    Nur noch das unheimliche Zischen des aus dem Boden
hervorströmenden Gases blieb. Ich war überzeugt davon, daß
die Posbis eingegriffen hatten.
    Sekunden vergingen, bis die ersten Frauen unter den Zuschauern vor
Angst und Entsetzen aufschrien und vor uns zurückwichen. Dann
änderte sich die Szene fast schlagartig. Eine allgemeine Flucht
setzte ein. Die Menschen rannten panikartig in alle Richtungen davon.
    Doyana schrie Befehle und Erklärungen in ihr Mikrophon. Ihre
Stimme dröhnte über den Platz, doch sie erzielte keinen
Erfolg. Die Masse glaubte, daß Elaine und ich unsere Macht
demonstriert und das Feuer mit unserem Willen gelöscht hatten.
    Doyana erkannte schließlich, daß sie verloren hatte.
Sie verließ ihr Mikrophon und eilte auf den Laster zu. Sie riß
die Tür auf, sprang ins Führerhaus und versuchte, den Motor
anzuwerfen, doch nur ein kraftloses Gurgeln und Röhren ertönte.
Das war alles. Der Motor sprang nicht an.
    Sie glitt aus dem Fahrerhaus heraus und blickte mich an. Sie war
bleich bis an die Lippen.
    Obwohl ich überhaupt nicht wußte, was los war, obwohl
ich nicht weniger verwirrt und verstört war als sie, gelang es
mir, breit zu grinsen.
    „Nun, wie fandest du das, Doyana?" fragte ich, wobei
ich Mühe hatte, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. Ich
zitterte innerlich ob des überstandenen Schreckens.
„Offensichtlich ist es nicht so leicht, uns ins Jenseits zu
befördern."
    Nun verstummte das Zischen des ausströmenden Gases. Ich
vermutete, daß die in der Tiefe frei gewordene Blase sich
entleert hatte. Damit war der Druck zu stark abgefallen, und nur noch
unwesentliche Mengen Gas stiegen auf.
    Doyanas Augen verengten sich.
    „Gib nur nicht vor, die Flamme gelöscht zu haben,
Fremder", sagte sie haßerfüllt. „Ich weiß
genau, daß du es nicht warst."
    „Kluges Mädchen", spottete ich.
    Sie warf den Kopf in den Nacken.
    „Damit bist du nicht gerettet, Fremder. Ich gebe zu, daß
es nun etwas schwieriger sein wird, dich zu töten, aber ich
werde dich dennoch vernichten. Verlaß dich darauf."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Du solltest lieber auf weitere Versuche verzichten,
Mädchen", riet ich ihr. „Du könntest dich noch
mehr blamieren, und das wäre doch unangenehm für dich.
Oder?"
    Sie wandte sich ab und eilte davon. Wir blieben jedoch nicht
allein, denn in der Nähe verharrten sechs Wächterinnen. Es
waren Frauen, die etwa 2,20 Meter groß und über 100 kg
schwer waren.
    Niemand kümmerte sich um uns. Wir wurden bewacht. Das war
alles. So ging der Tag dahin. Die Nacht brach herein, und nichts
änderte sich. Wir waren ratlos, da wir nicht wußten, was
passieren sollte. In der Dunkelheit konnten wir die Wachen kaum
erkennen.
    „Galto", flüsterte Elaine plötzlich, nachdem
sie stundenlang geschwiegen hatte. „Ich glaube, da ist etwas."
    Ich atmete auf und war froh, daß Elaine sich endlich aus
ihrem Schock löste.
    „Was ist denn?" fragte ich ebenso leise.
    „Ich weiß nicht", antwortete sie. Dann gab sie
einen erschreckten Laut von sich.
    Ich kniff die Augen zusammen und riß sie danach weit auf,
konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen.
    Versuchte Doyana, uns in aller Heimlichkeit umzubringen?
    Eine metallene Klaue tastete sich über meinen Arm hinweg. Ich
spannte alle Muskeln an. Vergeblich stemmte ich mich dem Unbekannten
entgegen. Die Fesseln hielten mich.
    „Galto", sagte Elaine wimmernd. Sie brachte keine
weiteren Worte heraus. An meinem Arm knackte etwas, und die Fesseln
lösten sich.
    „Leise, Elaine", flüsterte ich hastig.
    Wieder knackte
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