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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian
Autoren: Perry Rhodan
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in
solche Monstren verwandelt hatten. Dieser Glaube hatte sich jetzt
entwickelt, und ich hatte in einem der am sorgfältigsten
gehüteten Fettnäpfchen herumgetrampelt.
    Doyana setzte die Reihe der Beschuldigungen fort. Was auch immer
ich getan hatte, es war falsch gewesen. Ich hätte sie nicht
retten dürfen, ich hätte Elaine nicht anschreien, Doyana
nicht küssen, das Flugzeug nicht besteigen, das Verlies nicht
verlassen, das Museum nicht betreten, bei meiner Flucht keine rote
Flüssigkeit vergießen und mich gegen Doyana nicht wehren
dürfen. Alles machte man mir nun zum Vorwurf, und mit allem
hatte ich gegen die heiligen Gesetze dieser Welt verstoßen. Ich
gab alles zu. Unter dem Einfluß der Droge fugte ich noch ein
paar Behauptungen hinzu, die die anderen Priesterinnen zu empörten
Rufen veranlaßten.
    Elaine verhielt sich ebenso wie ich. Auch sie gestand, die
Inkarnation des Bösen zu sein und die Absicht verfolgt zu haben,
eine Herrschaft des Bösen auf Avalian zu errichten. Ich sah ihr
an, daß sie sich verzweifelt gegen diese Geständnisse
wehrte, aber ebenso wie ich nichts dagegen tun konnte.
    Als die Wirkung der Droge nachließ, beendete Doyana die
Verhandlung. Sechs riesenhafte Frauen schleppten Elaine und mich mit
den Sesseln aus dem Tempel in einen Nebenraum. Ich wollte etwas zu
Elaine sagen, als wir allein waren, doch ich konnte nicht. Ich sackte
erschöpft zusammen.
    Nach etwa einer Stunde erholte ich mich langsam, während
Elaine noch wie ausgelaugt in ihren Fesseln hing. Ich blickte zu ihr
hinüber. Mir war noch gar nicht bewußt geworden, daß
sie ebenso wie ich unter dem Verhör gelitten hatte.
    „Elaine", flüsterte ich, aber sie reagierte nicht.
Ich ließ mich zurücksinken und schloß die Augen.
    Wenig später öffnete sich die Tür. Die sechs
riesigen Frauen kamen und schleppten uns mit den Sesseln bis vor die
Priesterinnen. Doyana hatte ein Feuer angezündet, das in einer
blauen Schale brannte. Sie trug es vor uns hin.
    „Hört, was wir beschlossen haben", sagte sie
feierlich und blickte uns abwechselnd an. Elaine kam nun allmählich
zu sich. „Wir werden es wagen, den gefährlichsten Kampf zu
beginnen, der jemals von den Priestern unserer Welt ausgetragen
worden ist. Wir werden versuchen, Trakanor, den Feind des Guten, und
Trakano-lar, die Tochter des Bösen, zu vernichten. Für alle
Zeiten sollen sie aus dem Kosmos verschwinden. Sie sollen einen Tod
sterben, der ihrer würdig ist."

10.
    Der Boden erzitterte unter uns, und der Tempel über uns
wankte.
    „Auch das noch", sagte Elaine.
    Die vier Frauen, die uns bewachten, schrien erschreckt auf,
blickten uns an und rannten aus dem Tempel.
    Ich brüllte wild auf, und sie liefen noch schneller.
    „Wenn es nicht so verdammt ernst wäre, könnte ich
lachen", sagte ich, als wir allein waren. Der Boden erzitterte
unter erneuten Erdstößen. „Hast du es gemerkt? Die
Weiber halten uns wirklich für das Böse selbst."
    „Sie glauben, wir hätten ...?"
    „Natürlich", antwortete ich. „Sie glauben,
daß wir das Erdbeben ausgelöst haben, um ihnen zu zeigen,
welche Macht wir haben."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß moderne Menschen
so etwas Unsinniges denken", sagte Elaine.
    „Es gibt Menschen auf der SOL", entgegnete ich, „die
erschrecken, wenn ihnen eine Katze über den Weg läuft."
    „Ich habe noch nie eine Katze an Bord der SOL gesehen!"
    „Ich meine es ja nur bildlich. Ich wollte damit ausdrücken,
daß es selbst unter uns modernen Menschen auf der SOL welche
gibt, die abergläubisch sind."
    „Aber du hast gesagt, daß es schwarze Katzen an Bord
der SOL gibt!"
    „Das habe ich nicht gesagt", entgegnete ich entrüstet.
    „Du hast behauptet, daß an Bord der SOL einem schwarze
Katzen über den Weg laufen können!"
    Ich stöhnte gequält.
    „Hast du das gesagt oder nicht?" fragte sie hitzig.
    Vermutlich wäre unser Streit noch weitergegangen, wenn nicht
zwei erneute Erdstöße den Tempel erschüttert hätten.
Dieses Mal war das Beben so stark, daß mein Sessel umkippte.
Eine der Säulen barst und stürzte in sich zusammen. Ich
warf mich mit dem Sessel herum, um auf mich zurollenden Steinbrocken
zu entgehen.
    Dann wurde es ruhig. Ich versuchte, mich aufzurichten, hatte
jedoch keinen Erfolg damit. Elaine riet mir schließlich, ruhig
liegenzubleiben.
    „Du hast recht", sagte ich. „Es ist egal, ob ich
sitze oder liege. Die Fesseln kann ich doch nicht öffnen."
    „Hör doch! Draußen singen sie."
    Ich vernahm einen
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