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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen
Autoren: Perry Rhodan
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bin ganz allein.«
    »Es tut mir leid, wenn Sie glauben, ich hätte Sie in
eine fatale Situation hineinmanövriert, Roi«, sagte
Grombitt indigniert. »Aber ich hatte nur die besten Absichten.
Und ich bin nach wie vor der Ansicht, daß Sie beim Kaiser
nichts ausgerichtet hätten, ohne über die Hintergründe
informiert zu sein.«
    »Glauben Sie nur nicht, ich wollte Ihnen Vorwürfe
machen, Lewis«, sagte ich müde. Ich hatte keine Lust, mich
bei einem meiner engsten Vertrauten für jedes unbedachte Wort
entschuldigen zu müssen. Ich war es überhaupt satt, durch
Diplomatie und geschliffene Reden andere von der Richtigkeit meines
Tuns überzeugen zu müssen. Ich würde nur noch Fakten
sprechen lassen.
    »Verdammte Bande«, fluchte ich und sprang auf. »Ich
werde mich nicht mehr mit diesen Schwachköpfen herumschlage».
Solange Lovely gesund war und die Dinge im Griff hatte, ging alles
glatt. Er war der einzige, der erkannte, daß die
Freifahrerorganisation nur dann ihren Platz in der Galaxis behalten
konnte, wenn sie expandierte. Aber seit er sich zurückzog und
seine Beiräte ans Ruder kamen, gibt es ständig
Schwierigkeiten. Ich bin der schönen Reden überdrüssig,
jetzt werde ich ihnen ein Ultimatum stellen. Lewis! Suchen Sie alle
Unterlagen über die technische Entwicklung der Freifahrer der
letzten zwei Jahre zusammen. Ich werde den Beiräten unter die
Nase halten, daß ich Ihnen die Transformkanone geschenkt habe,
daß sie mir den Halbraumspürer verdanken. Und wenn sie
mich dann immer noch in meinem Wirkungsbereich beschneiden wollen,
dann lege ich dieses Kostüm ab.«
    Grombitt wußte, was ich meinte.
    »Gehen Sie nicht etwas zu weit?« fragte er vorsichtig.
    »Sparen Sie sich Ihre Ratschläge«, fuhr ich ihn
an. »Be

    schaffen Sie mir die Unterlagen und alle verfügbaren
Statistiken. Die Auswahl überlasse ich Ihnen, Sie wissen schon,
was ich für mein Vorhaben brauche.«
    Als er gegangen war, überlegte ich, ob ich nicht Lovely
anrufen sollte. Aber ich verwarf diesen Gedanken wieder. Er hatte
deutlich genug gesagt, daß er mich vor der Vollversammlung
nicht mehr empfangen könne.
    Ich blickte auf die Uhr. Noch eineinhalb Stunden.
    Mein Schicksal stand auf des Messers Schneide.
    Lovely Boscyks Quarantänestation lag in der Altstadt von
Trade City, in der Nähe des Vergnügungsviertels. Obwohl
ursprünglich vorgesehen gewesen war, die Altstadt zu schleifen,
mußten wir sie auf Wunsch der alteingesessenen
Freifahrerfamilien stehenlassen. Es war uns nicht möglich
gewesen, sie dazu zu bewegen, in die mit allem Komfort ausgestatteten
Hoch- und Einfamilienhäuser der Neustadt einzuziehen.
    Ein Veteran, der sich hier zur Ruhe gesetzt hatte, sagte mir
einmal, während er in einer einzigen Geste die bunt
zusammengewürfelten Bauten aller Stilrichtungen zu umfassen
schien.
    »Hier spürt man Atmosphäre.«
    Ich hatte damals gelächelt. Jetzt konnte ich ihn verstehen —
zumindest was das Vergnügungsviertel betraf. Hier herrschte
ständig knisternde Spannung, es war immer Hochbetrieb, Tag und
Nacht; geriet man erst einmal in den Trubel, ließ man sich von
der Fülle der Eindrücke überwältigen, dann
überkam es einen wie ein Rausch - man wähnte sich am
Pulsschlag des Lebens. Deshalb war es gut, daß wir die Altstadt
nicht nie-gergerissen hatten.
    Die Quarantänestation war ein bunkerartiges Bauwerk ohne
Türen und Fenster. Es besaß einen quadratischen Grundriß
mit einer Seitenlänge von fünfzig Metern, seine Höhe
be

    trug zwanzig Meter, das Dach hatte die Form einer
VierkantPyramide.
    Nachdem ich mit dem Schweber auf dem Landeplatz davor
niedergegangen war, begab ich mich zu dem Transmitter, der den
einzigen Zugang in die Quarantänestation bot. Ich steckte meine
Kennkarte in den Computerschlitz, wartete auf das Freizeichen und
schritt dann über die rote Markierung der Transportplattform.
Gleich darauf materialisierte ich in der Transmitterhalle innerhalb
der Quarantänestation.
    Dort wurde ich bereits von Payo Coq'Inoi erwartet.
    »Sie sind der letzte, Roi«, sagte der Wegoya mit
seiner einschmeichelnden, melodischen Stimme.
    »Ich bin spät dran, ich weiß«, gab ich
zurück und vermied es, das knapp eineinhalb Meter große
Geschöpf, das aus lauter Kristallen zu bestehen schien,
anzusehen.
    Payo Coq'Inoi war ein kleines Biest. Er wußte, daß ich
ihn nicht mochte, deshalb veränderte er in meiner Gegenwart die
Struktur seines kristallinen Körpers auf eine Weise, daß
es meinen Augen schmerzte.
    Ich
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