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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen
Autoren: Perry Rhodan
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befehle.«
    »Dann möchte ich meinen Besuch bei dir auf später
verschieben«, sagte ich. Entschuldigend fügte ich hinzu:
»Ich habe vorher noch einige wichtige Dinge zu erledigen, die
keinen Aufschub dulden.«
    Lovely schien in sich zusammenzusinken. »Das tut mir leid,
Roi. Dann wird sich keine Gelegenheit mehr finden, dich vor

    der Vollversammlung zu sehen. Schade ...«
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    Ich warf Grombitt einen fragenden Blick zu, aber er schwieg
beharrlich. Erst als wir mein Büro erreichten, das ich mir in
jenem Bezirk der Neustadt eingerichtet hatte, in dem die große
Familie der Hoorns wohnte, erfuhr ich von ihm, was es mit der
Vollversammlung auf sich hatte.

    Der heiße, dampfende Schlamm aus den Masphara-Sümpfen
quoll über meinen Körper, trieb mir den Schweiß aus
allen Poren; die schwachen Elektroschocks durchzuckten mich in kurzen
Intervallen und ließen mich wohlig erschauern. Während ich
mich entspannte, wurden gleichzeitig meine Sinne angeregt.
    Lewis Grombitt saß am Rande der therapeutischen Wanne,
während Koloman Ryder im Hintergrund des Erholungsraumes im
Kontursessel des Psychoschulers Platz genommen hatte.
    »Alle neun Beiräte Kaiser Boscyks sind gegen Sie«,
er-öffnete mir Grombitt.
    »Das waren sie schon immer«, lächelte ich und
walkte spielerisch den breiigen Schlamm.
    »Aber bisher konnten sie Ihnen nicht beikommen«,
entgegnete Grombitt. »Der Kateer hat alle Ihre Pläne
befürwortet, solange die Bilanz der Freifahrer ein Guthaben
aufwies. Aber durch die Investitionen während der letzten drei
Jahre war ein Abgleiten in die roten Zahlen unabwendbar. Die
Freifahrer sind pleite. Der Ankauf der zweihundert 8oo-Me-ter-Schiffe
im Dezember letzten Jahres hat alles Vermögen aufgebraucht.«
    »Das ist nicht neu. Was soll's?«
    Da ließ Grombitt die Bombe platzen.
    »Alle Banken haben die Kredite gesperrt.«
    Ich ließ mich nicht erschüttern, weil ich mit einer
ähnlichen Entwicklung gerechnet hatte. Ich lächelte.
    »Dahinter steckt bestimmt Homer G. Adams. Es hätte mich
auch gewundert, wenn das Solare Imperium hier nicht einge

    hakt hätte. Rhodan möchte uns die Luft abdrehen. Aber
dazu ist sein Arm nicht stark genug. Sie wissen - und auch die
Beiräte wissen es —, daß ich Geldgeber hinter mir
stehen habe, die für jede Summe gut sind. Ich kann von ihnen
genug Geld auftreiben, um selbst an die Werften heranzutreten und
Schiffe bar zu kaufen. Danach bleibt immer noch genügend übrig,
um den Ausbau des Raumhafens und der Neustadt zu sichern und darüber
hinaus die anderen Großprojekte zu finanzieren.«
    Grombitt verzog das Gesicht. »Das eben ist der wunde Punkt.
Sie sprechen ständig von Geldgebern, aber Sie nennen keine
Namen. Bisher verhielten sich die Beiräte ruhig, weil die
Finanzierung aller Projekte zu einundfünfzig Prozent von den
Freifahrern erledigt wurde. Das beruhigte sie. Aber es behagt ihnen
nicht, daß sie jetzt plötzlich gänzlich von
irgendwelchen anonymen Finanziers abhängig sein sollen. Sie
befürchten, daß sie sich dadurch ihren Feinden - den
Springern, oder dem Solaren Imperium - ausliefern könnten.«
    »Die Terraner sind nicht unsere Feinde«, rief ich
wütend.
    Grombitt lächelte. »Aber, wie Sie es selbst
ausdrückten, sie würden uns liebend gerne die Luft
abdrehen.«
    Er hatte recht.
    Ich wußte natürlich, daß die Freifahrer durch die
Beschaffung der Kredite nicht in die Abhängigkeit irgendeiner
Großmacht gerieten. Ebenso wie die wissenschaftliche
Unterstützung, die ich ihnen durch Geoffry Waringer verschaffte,
nichts von ihrer Freiheit kostete. Aber die Freifahrer wußten
es nicht. Sie hatten weder von Geoffry eine Ahnung, noch, daß
meine Schwester Suzan mit ihren sechs Großbanken hinter mir
stand.
    »Was ist also zu tun, Lewis?« fragte ich, obwohl ich
seine Antwort schon kannte.

    »Sie müssen Ihre Geldgeber bekanntgeben«, sagte
er. »Das zumindest verlangt Truck Aphaguen.«
    Truck Aphaguen war der Wirtschaftsexperte der neun Beiräte
und mein stärkster Gegner. Anfangs hatte er nur hinter meinem
Rücken intrigiert, was schlimm genug war. Aber seit vor sechs
Monaten bekannt geworden war, daß Lovely Boscyk an einer
unheilbaren Krankheit litt, hatte er offen gegen mich Stellung
bezogen. Es war kein Geheimnis, daß er nur deshalb so aktiv
wurde, weil er sich Chancen als Lovelys Nachfolger ausrechnete.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann meine Geldgeber
nicht preisgeben.«
    »Warum nicht? Es ist die einzige Möglichkeit,
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