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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen
Autoren: Perry Rhodan
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achten, daß die Organisation nicht
unserer Kontrolle entgleitet. Diese Gefahr besteht immer, zugegeben.
Aber dies auf die Expansion zurückzuführen, ginge zu weit,
es ist lediglich eine Frage der Führung. Wenn die geeigneten
Männer an der Spitze unserer Organisation stehen, dann können
wir uns über die halbe Galaxis ausbreiten - und mächtiger
sein als alle anderen Völker.«
    Aphaguen richtete sich in seinem Sessel auf.
    »Sind Sie mit der Führungsspitze nicht zufrieden,
Kaiser?« fragte er lauernd.
    Lovely schwieg eine We'le, dann sagte er: »Ich möchte,
daS innerhalb der Führungsspitze Einigkeit besteht. Im
Augenblick haben wir keinen Gegner, den wir fürchten müßten.
Abgesehen von den Terranern, die uns jedoch nicht feindlich gesinnt
sind. Wenn der Freifahrerorganisation dennoch Gefahr droht, dann von
innen. Durch Prestigekämpfe und Kleinkriege innerhalb der
Führungsspitze schaden wir uns mehr, als es die Springer unter
Aufbietung ihrer gesamten Flotte könnten.«
    »Dieser Meinung schließt sich der Beirat geschlossen
an«, erklärte Aphaguen und warf mir einen giftigen Blick
zu.
    Ich schenkte ihm ein höhnisches Lächeln. »Den
Beweis dafür, daß Sie diese Behauptung auch ehrlich
meinen, werden

    Sie uns sicherlich schuldig bleiben. Oder könnten Sie die
Tatsache damit in Einklang bringen, daß Sie den Ausbau des
Raumhafens und der Neustadt boykottieren?«
    »Das ist eine Frage der Finanzierung«, erklärte
Aphaguen und fügte schnell hinzu: »Kommen Sie uns nicht
mit Ihren Geldgebern, Roi. Das sind für uns unbekannte Größen.
Es kann sich dabei um Strohmänner des Solaren Imperiums handeln,
oder um Beauftragte der Springer, die uns aufkaufen wollen, um uns
unschädlich zu machen.«
    »Ich verbürge mich für sie«, erklärte
ich.
    Aphaguen verzog spöttisch den Mund. »Haben Sie wirklich
nur diese Sicherheit zu bieten?«
    Ich erwiderte Aphaguens Blick kalt und spürte gleichzeitig,
wie die Wut in mir hochstieg. Ich hätte nicht geglaubt, daß
er so weit gehen würde, einen Mißtrauensantrag zu stellen.
Damit ließ er mir keine andere Wahl, als den Vertrauensbeweis
zu erbringen. Das hieß, daß ich mich jener Unterlagen
bedienen mußte, die mir Grombitt in letzter Sekunde verschafft
hatte. Lieber wäre es mir gewesen, wenn ich meine Verdienste
nicht hätte aufzählen müssen. Aber es ging nicht
anders.
    In diesem Augenblick dachte ich wehmütig an meine
Jugendträume, in denen ich mir das Leben als Freifahrer
abenteuerlich und sorglos vorgestellt hatte. Aber es war nur nach
außen hin eine Organisation, in der ehrenhafte Gauner mit
Charme, Einfallsreichtum und Nonchalance nach Reichtum und Macht
strebten. Sicher, die unbedeutenden Männer, die die
Schiffsbesatzungen stellten, und selbst die Kapitäne, die sich
Fürsten nennen ließen, sie waren jene Gentlemen-Pira-ten,
als die man sich die Freifahrer gemeinhin vorstellte. Aber jene
Männer, die die Organisation leiteten, das waren skrupellose,
nüchtern denkende Bosse ohne jegliches Gefühl für
Romantik, die untereinander in einem gnadenlosen Wettbe

    werb standen wie die Bosse aller Konzerne.
    Und ich war da hineingeraten, weil ich mir geschworen hatte, es
aus eigener Kraft zu etwas zu bringen. Vielleicht wäre es besser
für mich gewesen, nicht so weit in die Spitze der
Freifahrerorganisation vorzustoßen. Jetzt war es zu spät
für eine Umkehr; ich konnte nur noch hoffen, mir meine
Jugendträume durch einen Sieg auf allen Linien doch noch zu
erfüllen.
    Ich hatte mich erhoben und blickte die neun Beiräte der Reihe
nach an. Lovely Boscyk saß mit geschlossenen Augen an seinem
Platz. Ich wußte nicht, ob er überhaupt noch zuhörte.
    »Man verlangt von mir, daß ich zu meinem Ehrenwort
noch eine zusätzliche Sicherheit biete«, sagte ich mit
kalter Stimme. »Man verlangt von mir, daß ich den guten
Willen meiner Hintermänner beweise, obwohl dies drei Jahre
hindurch tagtäglich geschehen ist. Es wurden Bedenken geäußert,
daß meine Geldgeber womöglich die Interessen des Solaren
Imperiums oder der Springer, oder sonst einer Großmacht
vertreten könnten. Wie lächerlich! Wenn meine Geldgeber dem
Solaren Imperium angehörten, würden sie uns dann wohl das
Geheimnis der Transformkanone gegeben haben? Aber damit nicht genug,
konstruierten sie für uns eine Transformkanone, die die
dreifache Schlagkraft der terranischen besitzt. Das spricht für
sich. Noch unhaltbarer werden die Anschuldigungen gegen meine
Geldgeber, wenn man sie mit den
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