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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
Autoren: Perry Rhodan
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überraschen zu lassen. Er wich
geschickt aus, und sein Faustschlag traf den empfindlichen Halskamm
Vats. Der Bulle ging mit allen acht Beinen zugleich in die Luft.
Brüllend suchte er das Weite. Den ihm zugedachten Leckerbissen
hatte unterdessen Pundit gefressen.
    Nach dieser Einführung fiel es Omar nicht mehr allzu schwer,
die Tiere zu untersuchen. Dazu mußte er sich auf den
Rückenpanzer schwingen. Krankheiten pflegten sich bei den Mamus
stets zuerst auf dem Oberteil des Panzers zu zeigen. Doch bei keinem
der Tiere entdeckte er die gefürchteten blassen Stellen. Die
Panzer der Bullen glänzten wie schwarzer Lack, während die
der Kühe in hellem Gelb schimmerten.
    Vats Kopf verschwand völlig in der Panzerhülle, als Omar
mit einem Sprung auf ihm landete. Der Tierpsychologe redete
beruhigend auf das Enfant terrible seiner Schützlinge ein.
Allmählich ging Vats protestierendes Grollen in ein heiseres
Husten über.
    Omar Hawk freute sich. Es war das erste Mal, daß Vat sich
besänftigen ließ. Das mußte belohnt werden. Er warf
dem Jungbullen den Rest der Chliitableger zu. Blitzschnell fuhr der
Kopf des Monstrums aus dem Gehäuse und schnappte zu. Zu Omars
großer Verblüffung schlang das Tier den Leckerbissen
jedoch nicht herunter, sondern trug ihn zu einer der Mamukühe.
    Als der Tierpsychologe das Gehege verließ, schmunzelte er.
Hinter ihm hatten Vat und Heroine ihr Problem gelöst. Am
Verhalten der restlichen Unvermählten war zu erkennen, daß
sie diesem Beispiel bald folgen würden.
    Doch hinter dem Tor wurde Omars Gesicht wieder hart.
    Würden seine Nachfolger imstande sein, die bisherigen Erfolge
weiter auszubauen - oder war alles nur eine vorübergehende
Episode gewesen ...
    Er begriff plötzlich. Es kam nicht nur darauf an, daß
die Verbannten sich bewährten. Sie würden sich bald
bewähren müssen.

    *

    Die Gerichtsverhandlung fand in der Ratskuppel statt. Niemand
außer den Ratsmitgliedern und den Angeklagten
    durfte daran teilnehmen. Aber die Aufnahmekameras des
Video-Visiphons liefen und übertrugen das Ereignis in jede
Wohnkuppel.
    Die gewählten Führer der vierten Generation betraten die
Ratskuppel als freie Menschen. Eine zwangsweise Vorführung wäre
sinnlos und außerdem unnötig gewesen. Wohin hätte ein
Angeklagter auch fliehen sollen als in den sicheren Tod? Nevertheless
bot keine Verstecke, und die Wildnis konnte nicht schlimmer sein als
ein Richterspruch.
    Omar Hawk begrüßte Yezo mit festem Händedruck.
    Die Bakteriologin trug eine hellblaue Plastikkombination und
silberne Stiefel. Das enganliegende Kleidungsstück betonte ihre
weiblichen Formen besonders stark und ließ Omars Herz schneller
schlagen.
    Sogar Joaqu gab ihnen die Hand. Er bewies, daß er ein fairer
Verlierer war.
    „Du hast mich zwar nicht überzeugt, Omar - aber
immerhin sehe ich ein, daß wir von der vierten Generation uns
nicht vor der Wildnis zu fürchten brauchen.“
    „Erfolg oder Mißerfolg werden von unserem Verhalten
abhängen, Joaqu“, erwiderte Hawk ernst. „Ein
einzelner ist draußen verloren. Nur eine geschlossene Gruppe
vermag zu überleben.“
    Joaqu Manza zuckte die Schultern. Da wußte Omar, daß
die Schwierigkeiten noch nicht gemeistert waren -noch lange nicht.
    Nebeneinander nahmen die sieben jungen Leute -drei Frauen und vier
Männer - auf der Anklagebank Platz. Verteidiger gab es nicht.
Jeder Angeklagte durfte zwar seine Argumente vortragen, aber die
Entscheidung lag einzig und allein bei den zwölf
Ratsmitgliedern. Sie waren Gesetzgeber und Richter in einem.
Präsident Alpharo eröffnete die Verhandlung.
    „Auf Vorladung des Rats sind heute erschienen: Mara
Shant‘ung, Ärztin, Yezo Polestar, Bakteriologin, Orni
Belt, Ingenieurin, Joaqu Manza, Architekt und Projektleiter, Omar
Hawk, Tierpsychologe, Law Federic, Handelsassistent, Lake Portman,
Transportleiter.
    Die Anklage lautet auf Geheimbündelei, staatsgefährdende
Propaganda und Aufwiegelung zum Geset
    zesbruch. Erschwerend kommt hinzu, daß die Angeklagten mit
den Terranern konspirierten zu dem Zwecke, unsere stabile und
bewährte Gesellschaftsordnung zu untergraben...“
    „Protest!“
    Law Federic war aufgestanden.
    „Präsident Alpharo, Sie unterstellen der bestehenden
Gesellschaftsordnung Eigenschaften, die von der Mehrzahl der
Bevölkerung bestritten werden. Das ist unzulässige
Propaganda!“
    Alpharo schien wie gelähmt. Mit offenem Mund
    starrte er den jungen Mann an, der es wagte, ihn zurechtzuweisen.
Etwas so Ungeheuerliches
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