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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
Autoren: Perry Rhodan
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sanfte Glühen der Sphäre. Gautier streckte
die Hand aus.
    „Aber vorsichtig, junger Freund!“ mahnte er. „Mein
Körper ist noch genau so zerbrechlich wie zuvor.“
    Die sieben Verbannten drückten ihrem Professor behutsam die
Hand. Sie bildeten einen Halbkreis.
    „Eigentlich sollte ich mich über eure Überraschung
ärgern“, begann Saul. „Hattet ihr denn gedacht, euer
alter Professor ließe euch in die Wildnis ziehen, ohne
wenigstens seine guten Wünsche mitzugeben ...?“
    „Wir konnten nicht ahnen, daß Sie dazu in der Lage
wären“, erwiderte Yezo. „Das ist das erste Mal, daß
jemand von Ihnen die Institutskuppel verläßt, nicht wahr?“
    „Durchaus nicht, Yezo.“ Gautier lachte leise. „Aber
es ist das erste Mal, daß jemand von uns dabei gesehen wird,
mein Kind. Wir hielten es für besser, den Rat über unsere
Möglichkeiten im unklaren zu lassen.“
    Nach einigen Sekunden des Schweigens fuhr er fort: „Herzlichen
Glückwunsch übrigens zu eurem Entschluß. Es war das
beste, was ihr in eurer Lage tun konntet.“
    „Für wen das beste ...?“ fragte Joaqu grimmig.
„Für den Rat?“
    „Für eure Generation“, entgegnete der Professor
ernst. „Der Rat hätte uns auch zum Tode durch Erschießen
verurteilen können!“ bemerkte Law nachdenklich. „Wäre
unser Entschluß dann immer noch gut gewesen?“
    „Mein lieber junger Freund“, gab Gautier zurück.
„Oxtorne ist zwar eine autonom regierte Kolonie, aber Terra
nimmt für sich in Anspruch, die Menschenrechte auf allen von
Menschen besiedelten Welten schützen zu dürfen. Wir greifen
nicht gern ein, da jede Kolonie den rechten Weg selbst finden soll.
Sie können mir aber glauben, daß wir eine Erschießung
verhindert hätten.“
    Joaqu wiegte den Kopf.
    „Wie, Saul...? Ihr seid dreißig Professoren
beziehungsweise Assistenten. Dagegen stehen zweiund-zwanzigtausend
Menschen der dritten Generation, und sie sind euch nicht nur physisch
haushoch überlegen, sondern besitzen auch ein gewaltiges Arsenal
wirksamer Waffen.“ „Die stärkste Waffe war noch
immer ein gut trainierter Geist, Joaqu. Brutale Gewalt wäre
eines Terraners ohnehin unwürdig, obwohl eine Menge Leute noch
immer anderer Meinung sind. .Aber das sind die ewig Gestrigen.“
    Er räusperte sich.
    „Ihr habt euch viel vorgenommen, Freunde. Auch für
hundertprozentig Umweltangepaßte ist es schwer, fern der
Geborgenheit einer Siedlung zu überleben. Falls ich euch
irgendwie helfen kann, im Institut lagern eine Menge
Ausrüstungsgegenstände, die es euch leichter machen könnten
...“
    Omar fühlte die Versuchung in sich aufkeimen. Hier bot sich
die Gelegenheit, den Erfolg zu sichern und den Alten zu beweisen ...
    „Nein!“ sagte er rauh und so heftig, daß Gautier
einen Schritt zurückwich. „Verzeihung“, fügte
er leiser hinzu. „Wir sind Ihnen natürlich dankbar für
dieses Angebot. Aber es wäre nicht fair - und wir würden
niemals davon überzeugt sein können, daß wir es auch
allein geschafft hätten.“
    „Du hast deine Gefährten noch nicht gefragt, Omar...!“
    Der Tierpsychologe errötete.
    „Ich bitte um Entschuldigung. Laßt uns darüber
abstimmen. Wer das Angebot Sauls annehmen möchte, der hebe die
Hand.“
    Unwillkürlich hielt er den Atem an. Was würde aus seinem
Plan werden, wenn die anderen ihn überstimmten?
    Gleich darauf atmete er erleichtert aus. Niemand hob die Hand.
    Joaqu sagte ironisch:
    „Oxtorner handeln niemals inkonsequent, Saul. Nachdem wir
einmal Omars Lösung akzeptiert haben, bleibt uns nichts anderes
übrig, als uns auf die eigene Kraft zu verlassen.“
Professor Saul Gautier antwortete nicht gleich. Als er es dann tat,
klang seine Stimme bewegt.
    „Auch dazu kann ich euch nur gratulieren. Ich würde
natürlich viel ruhiger schlafen, wenn ihr nicht ganz auf euch
allein gestellt wärt, aber ihr habt recht: Euer
    Erfolg besitzt nur dann Wert, wenn er ohne fremde Unterstützung
errungen wird.
    Dann wünsche ich euch alles Gute!“
    Sie drückten ihm die Hand.
    „Als sie bereits wieder auf dem Weg zu ihren Fahrzeugen
waren, rief Gautier:
    „Was ich noch sagen wollte: Seht euch bitte vor. Unsere
tektonischen Messungen haben ergeben, daß sich auf dieser
    Seite Oxtornes ein größeres Beben vorbereitet. Unter
der Kontinentalscholle hat sich ein Hohlraum gebildet.“
    „Solche Sachen sind wir gewöhnt!“ erwiderte Lake
Portman lachend.
    Sie winkten noch einmal, und Gautier ließ seine Lampe
kreisen. Dann setzten sich die
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