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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
Autoren: Perry Rhodan
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aufbauen, ohne die alte gewaltsam zu
zerschlagen. Wenn dabei Blut fließt, ist es nicht unsere
Schuld. Die Alten haben die Möglichkeit, sich freiwillig zu
beugen. Damit allein ist ein Blutvergießen zu vermeiden!“
Yezo Polestar löste den Manza vor dem Mikrophon ab. „Die
Worte meines Vorredners beweisen nur, daß er seine Lektionen in
terranischer Geschichte nicht verstanden hat. Auch auf der Erde, der
Welt unserer Vorfahren, gab es Zeiten, in denen man die
gesellschaftlichen Probleme mit Gewalt zu lösen versuchte. Aber
alle, die das taten, verurteilten ihre neue Geschäfts Ordnung
stets von vornherein zum Untergang. Sie wollten auch eine
Gewaltherrschaft abschütteln, aber statt dessen richteten sie
immer eine noch schlimmere Gewaltherrschaft auf. Die Besiegten waren
nur mit Terror niederzuhalten, aber auch die Sieger kamen nicht dazu,
wenigstens für sich die Demokratie zu verwirklichen. Naturgemäß
herrschten auch unter ihnen gegenteilige Meinungen. Darum regierten
die jeweils Herrschenden auch ihre eigenen Reihen mit Gewalt. Sie
unterdrückten andere Meinungen durch Mord und Verbannung. Ist
das das erstrebenswerte Ziel für uns Oxtorner...?“
    „Wir sind hier nicht auf Terra!“ protestierte Joaqu
heftig.
    „Du hast nicht das Wort!“ wies Law ihn zurecht.
    „Omar soll sich äußern!“ forderten mehrere
Stimmen aus der Versammlung.
    Omar Hawk nahm seinen Platz vor dem Mikrophon ein. Auch jetzt
zwang er sich dazu, kühl und sachlich zu bleiben. Ihm lag nichts
daran, seine Zuhörer emotionel zu beeinflussen. Er wollte durch
Argumente überzeugen.
    „Mara sagte vorhin, sie würde keine Alternative zu
Joaqus Vorschlag sehen. Ich will euch die Alternative aufzeigen.
    Die Alten halten in gutem Glauben ihre Gesetze und die von ihnen
geschaffene Gesellschaftsordnung für richtig. Sie gehen dabei
von ihrer eigenen Unzulänglichkeit aus und wollen nicht sehen,
daß das, was für sie gut war, für die vierte
Generation schädlich ist. Wir sind zu hundert Prozent
umweltangepaßt. Wozu also brauchen wir eine positronische
Partnerwahl! Und wozu benötigen wir ein Gesetz, das die
Ausbreitung des Menschen über die jetzige Siedlungsfläche
hinaus untersagt!“
    Er lächelte, als er die Spannung in den Gesichtern bemerkte.
    „Was not tut, ist keine blutige Revolution. Sie würde
uns automatisch in die Barbarei zurückwerfen, in eine Barbarei
des Geistes. Wir sind gegen die Diktatur der
    Alten, korsequenterweise sollten wir also auch alles tun, um eine
Diktatur der Jungen zu vermeiden.
    Was wir brauchen, ist eine Revolution der Gedanken, der Gedanken
der dritten Generation. Im Grunde genommen sind sie weder schlechter
noch besser als wir. Beweisen wir ihnen in der Praxis, daß ihre
Gesetze veraltet sind, daß die vierte Generation fähig
ist, den Planeten zu erobern und nicht nur eine Zufluchtsstätte
gegen die Naturgewalten zu verteidigen.
    Es ist der Rat selbst, der uns die Gelegenheit dazu bietet. Wir
halten uns unseren Vätern gegenüber hoch überlegen.
Dokumentieren wir diese Überlegenheit, indem wir ihr
Verbannungsurteil zu einer Farce degradieren. Wenn sie erkennen, daß
die Verbannten etwas Neues schaffen, anstatt ,draußen‘
umzukommen, so müssen sie die starren Gesetze
    revidieren. Etwas anderes bleibt ihnen gar nicht übrig, wenn
sie sehen, daß sie mit dem Verbannungsurteil nur das erreichen,
was sie damit verhindern wollten: die Ausbreitung der menschlichen
Rasse über den Planeten ...!“
    Als er sich setzte, fühlte er Yezos Hand, die die seine fest
umschloß. Eine Welle der Sympathie und der Zuneigung zu dem
Mädchen überschwemmte ihn. Sie waren sich seit langem sehr
zugetan, aber heute erkannte er erst richtig, wie sehr er sie liebte.
Seine Vorschläge verurteilten, wurden sie angenommen, auch Yezo
zum Leben in der Wildnis. Dennoch schwankte sie nicht; sie gab ihm im
Gegenteil noch etwas von ihrem Mut und ihrer Kraft ab, damit er
durchhielte.
    Die Diskussion ging weiter. Aber schon nach den Worten der
nächsten Redner wurde klar, daß Omars Absichten sich
durchgesetzt hatten. Seine Argumente wurden fast gierig aufgenommen;
schließlich wünschte niemand, gegen seine eigenen Eltern
mit brutaler Gewalt vorzugehen, und darauf wären Joaqus
Vorschläge hinausgegangen.
    Die Schlußabstimmung brachte eine zusätzliche
Überraschung.
    Es gab keine Stimmenthaltungen - und keine einzige Gegenstimme zu
Omars Vorschlag ...
    Die Vorladung zum Gericht erreichte Omar Hawk am nächsten
Morgen. Sie wurde durch
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