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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
Autoren: Perry Rhodan
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zu verkriechen.
    D as Brausen vieler Stimmen erfüllte den großen
Konferenzraum der Kuppel. Hufeisenförmig stiegen die Sitzreihen
an den schrägen Wänden empor. Vor der Öffnung des
„Hufeisens“ stand der nach innen gewölbte Tisch des
Präsidiums mit den Mikrophonen.
    Omar Hawk mußte viele Hände schütteln, viele Grüße
erwidern, aber auch viele ironische Blicke einstecken, bevor er sich
zum Präsidiumstisch durchgekämpft hatte. Joaqu Manza stand
bereits dort. Die beiden gewählten Vertreter der „Gruppe
vier“, wie die organisierten Angehörigen der vierten
Generation sich nannten, begrüßten sich kühl und
reserviert. Herzlicher fiel der Händedruck Yezo Polestars aus.
Yezo war ein Oxtorne-Jahr jünger als Omar. Sie trug die gleiche
Plastikkombination wie er; ihre Weiblichkeit kam eigentlich nur durch
die ausgeprägt femininen Körperformen zum Ausdruck. Das
Haupthaar fehlte ihr ebenso wie den männlichen Vertretern der
vierten Generation. An physischer Kraft war sie jedem Mann
gleichwertig.
    „Wie sieht es aus?“ flüsterte Omar ihr zu und
blickte besorgt drein. Yezo war eine gewählte Vertreterin der
weiblichen Jugend. Ob die Vernunft siegte, würde zu einem großen
Teil von ihrer Arbeit und ihrem Ansehen abhängen.
    Yezo aus der Polestar-Familie lächelte ein wenig krampfhaft,
wie es dem jungen Hawk schien.
    „Du weißt, ein männlicher Demagoge vermag seine
weiblichen Zuhörer stärker zu beeinflussen als eine
weibliche Vertreterin der Vernunft. Ich fürchte, der Ausgang der
heutigen Versammlung wird in erster Linie von deiner
Überzeugungskraft abhängen.“
    Omar nickte mit finsterem Gesicht.
    „Joaqu soll es nicht leicht haben!“
    „Das dürfte nicht genügen“, erwiderte das
Mädchen vorwurfsvoll. „Du mußt seine Argumente so
überzeugend widerlegen, daß ...“
    Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich abrupt. Omar folgte dem
Blick ihrer dunklen Augen und entdeckte den
    leuchtenden Bildschirm am Kopfende des Saales.
    Wollten die Terraner unmittelbar in die Diskussion eingreifen? So
etwas hatte es bisher nie gegeben ...
    Schlagartig verstummten die Gespräche. Alle Köpfe
wandten sich dem Bildschirm zu. Auch die anderen Mitglieder des
Präsidiums-Mara Shant‘ung, Orni Belt, Lake Portman, Law
Federic und Joaqu Manza - sahen in die gleiche Richtung.
    Joaqu warf Omar einen finsteren Blick zu.
    „Wenn du glaubst, die Terraner könnten dir zum Sieg
verhelfen, so irrst du dich. Das hier ist unsere Angelegenheit.“
    „Ich habe niemanden um Hilfe gebeten!“ gab Hawk
zurück.
    Die Atmosphäre im Saal schien elektrisch geladen zu sein. Es
gab wohl keinen Oxtorner, der eine Einmischung der Terraner geduldet
hätte, so beliebt die Lehrer auch bei ihren Schülern waren.
    Doch es kam alles ganz anders.
    Auf dem hellen Bildschirm erschien das Gesicht Professor Gautiers,
des Institutsleiters. Der schmale Schädel, die blasse Haut und
das kurzgeschnittene Grauhaar wirkten für oxtornische Begriffe
zu weichlich. Die eisgrauen, wie Stahl schimmernden Augen
kompensierten diesen Eindruck jedoch vollkommen.
    Professor Gautier hob die Hand.
    „Ich grüße Sie, Vertreter der vierten
Generation!“ Über das Gesicht huschte die Andeutung eines
Lächelns; die Augen blieben unbeteiligt daran. Die nächsten
Worte Gautiers fegten die Besorgnisse der Oxtorner beiseite.
    „Entschuldigen Sie bitte mein Eingreifen in Ihre
Versammlung. Niemand von uns will Sie irgendwie beeinflussen, auch
ich nicht. Wir halten es lediglich für unsere Pflicht, Ihnen
eine Mitteilung zu machen.
    Wie wir erfuhren, tagt zur Stunde der .Wissenschaftliche Rat'. Er
befaßt sich mit Ihrer Organisation. Es scheint, als habe er
erfahren, welche Ziele Ihr ,Astronomie-Kursus‘ wirklich
verfolgt. Das Präsidium der
    Gruppe vier soll wegen staatsgefährdender Umtriebe vor
Gericht gestellt und abgeurteilt werden. Sie wissen, womit
    Sie zu rechnen haben, meine Herren. Wir, der Lehrkörper des
Terra-Instituts, haben beschlossen, Ihren gefährdeten Leuten
Asyl zu gewähren. Das wird natürlich einige diplomatische
Verwicklungen mit sich bringen. Aber wir sind entschlossen, alle
Schwierigkeiten auf uns zu nehmen, um einen siebenfachen Mord zu
verhindern ...“

    *

    Im nächsten Augenblick brauste eine Woge der Empörung
durch den Saal. Jeder redete zu jedem. Niemand vermochte mehr, sein
eigenes Wort zu verstehen.
    Omar Hawk schaltete schließlich das Mikrophon auf höchste
Lautstärke und forderte die jungen Leute zum Schweigen auf.
Allmählich
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