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PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit

PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit

Titel: PR TB 027 Ein Teil Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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Luft
innerhalb des Antigravschachtes war von Nebel erfüllt. Erst
allmählich verdampfte das kondensierte Wasser wieder.
Schattenhaft tauchten Gestalten auf.
    Kapitän Bhugol erreichte den Grund des Schachtes und klappte
den Druckhelm zurück. Die Luft war auch hier kalt, aber minus
zehn Grad ließen sich ertragen.
    Von irgendwoher blies die Klimaanlage mehr und mehr Warmluft in
den Schacht. Der Nebel löste sich völlig auf.
    Aissa blickte direkt in Francois' verkniffenes Gesicht. Der Erste
Offizier sah bleich und abgespannt aus. Dunkle Schatten lagen unter
seinen Augen, und um den Mund gab es zwei harte Linien, die vorher
nicht dagewesen waren.
    Sie drückten sich stumm die Hände. Zwischen den beiden
Männern hatte sich nichts geändert.
    Samuel Peck dagegen bewies wieder einmal seine schlechte
Erziehung, als er fragte:
    »Na, Kleiner, wie sind euch die >Flitterwochen<
bekommen?«
    Francois' Gesicht verschloß sich augenblicklich.
    Wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug vorenthält,
obwohl es auf dem weihnachtlichen Gabentisch gelegen hat, dachte
Aissa. Für einen erfahrenen Psychologen wie ihn dauerte es
dennoch ziemlich lange, bevor er Francois' Reaktion deutete. Er
meinte zu begreifen, daß Anna zu den wenigen Frauen zählte,
die scharf zwischen Verlobung und Heirat unterschieden und nur dem
Ehegatten gewährten, was die meisten während der
Verlobungszeit als selbstverständlich empfanden. Erneut spürte
er sein Herz bis zum Halse klopfen. Doch dann schalt er sich einen
sentimentalen Narren. Er hatte sich geschworen, ein guter Verlierer
zu sein - und Annas löbliche Grundsätze sollten keinen Deut
daran ändern.
    »Wir habenjetzt, weiß Gott, andere Probleme!«
wies er Sam zurecht. Er nickte Francois zu. »Fangen wir an!«
    *
    Sie saßen um den niedrigen Tisch in Wurghs Andro-Lenkraum
und rauchten nervös. Ebenso nervös verliefen ihre
Gespräche. Keiner machte sich noch Illusionen, was die Rettung
der Thutas betraf. Die Planetenbewohner hatten sich bei Ausbruch der
Katastrophe größtenteils in ihre Würfelhäuser
retten können. Dort waren sie relativ sicher - bis zu dem
Zeitpunkt, an dem die Atmosphäre gefror und sich als
kristallines Eis auf die Oberfläche ihrer Welt senkte. Es gab in
den Würfelhäusern zwar ausgezeichnete Klimaanlagen, aber
keine Aggregate zur Gewinnung von Sauerstoff aus festen
Verbindungen...
    Samuel Peck fluchte leise vor sich hin, bis Aissa sich energisch
räusperte und dem Mathematiker einen verweisenden Blick
schickte.
    »Schon gut, schon gut!« murmelte Sam. »Aber, zum
Teufel, es muß doch eine Möglichkeit geben, den Thutas zu
helfen!«
    »Darf ich etwas dazu sagen?« warf Ben ein. Der Roboter
stand unbeweglich vor dem thutaschen Interphon und lauschte den
verzweifelten Gesprächen, die zwischen den Würfelbauten hin
und her gingen.
    Aissa nickte ihm aufmunternd zu.
    »Ich gehe davon aus«, begann der Roboter bedächtig,
»daß jedes Haus auf Thuta einen eigenen leistungsstarken
Fusionsgenerator besitzt. Außerdem enthalten die
Andro-Lenkapparaturen genügend Material, das man ausschlachten
und zum Bau einer primitiven Lufterneuerungs- und Aufbereitungsanlage
verwenden kann. Wenn ich >primitiv< sage, so meine ich damit in
erster Linie

    den Energieverbrauch des Gerätes. Nach meinen Berechnungen
wird es das Zehntausendfache an Energie verbrauchen als gleichwertige
terranische Mikro-Aggregate. Aber die Fusionsgeneratoren haben
genügend Leistungsreserve, um die Anlage zu versorgen. Wie
denken Sie darüber?«
    Kapitän Bhugol zündete sich eine neue Zigarette an und
stand auf. Erregt schritt er in dem kleinen Raum auf und ab. Nach
einer Minute warf er die kaum angerauchte Zigarette auf den Boden und
trat sie mit zorniger Gebärde aus.
    »Dein Vorschlag ist ausgezeichnet, Ben«, sagte er
ironisch. »Leider hast du eine wichtige Tatsache außer
acht gelassen. « Er holte tief Luft und begegnete dabei Annas
rätselhaftem Blick, was ihn erneut verwirrte. »Die...
ähem... Thutas sind... « Er unterbrach sich und ballte die
Fäuste vor Ärger über sich selbst. »Fast alle
Thutas sind vollkommene Idioten, was technische Probleme angeht. Die
meisten können ihre Geräte zwar bedienen; von ihrem Aufbau
und den technischen Einzelheiten haben sie keinen Schimmer. «
    »Na, hör einmal!« sagte Sam entrüstet. »So
etwas gibt es doch gar nicht!«
    »Nein?« fragte Aissa mit ätzendem Spott. »Um
dich zu widerlegen, brauche ich nur an den Durchschnittsbürger
Terras zu erinnern.
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