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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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wußte
nicht, was er tat. Aber hätte ihn jemand gesehen, wäre er
sehr erstaunt gewesen über die Kraft und die Schnelligkeit, die
Yser offenbarte.
    Zwei Robotdiener, die Keenra pausenlos in Bewegung hielt, halfen
ihnen. Sie sammelten Dinge, die
    Keenra und Yser brauchten, um ihren Auftrag zu erfüllen.
Endlich waren
    zwei große stählerne Behälter mit Geräten,
Vorräten und Waffen gefüllt. Robots trugen sie in den
    Keller.
    »Aulaire wird warten«, sagte Yser mit leeren Augen zu
Keenra. Sie nickte und legte Yser die Hand auf die Schulter. Auch sie
hatte den Blick einer Schlafwandlerin.
    »Ja. Gehen wir hinunter und tun, was er verlangt hat. Ich
bin unendlich müde.«
    Mehr als vierzig Stunden lagen hinter ihnen. Stunden, die viel
beinhaltet hatten. Aufwachen,
    Eindrücke, Tanz und Lärm, Musik und Getränke,
Gespräche mit einem terranischen Psychologen und arkonidischen
Frauen - ein Bogen, der den vollen Tag eines Menschen umspannte. Und
die Nacht. Die Nacht, deren Ausgang von dem Erlebnis der Ewigkeit
diktiert wurde. Die Nacht, in der Aulaire seine Nachkommen Yser und
Keenra gewandelt hatte; noch unbewußt zuerst, aber daraus würde
eine bewußte Änderung werden. Yser ahnte nicht einmal
etwas; er stand vollkommen unter dem Bann der Hypnose Aulaires.
Keenra war außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen, aber
etwas in ihr sagte ihr, daß alles erklärt würde, daß
es für jedes Rätsel eine Lösung gab. Sie verließen
das Haus auf dem bekannten Weg.
    Wie Marionetten bewegten sie sich die steile Wendeltreppe
hinunter. Die matten Lichter hinter den staubbedeckten Platten wiesen
ihnen den Weg. Nichts war mehr übrig von den eleganten
Erscheinungen des Festes; Keenra und Yser waren schon äußerlich
verändert. Sie trugen leichte Halbstiefel und lange Hosen,
darüber dünne Hemden. Die schweren Waffen in den
Gürteltaschen, das breite Messer und die Handschuhe - niemand
hätte Yser und Keenra wiedererkannt. Sie wußten selbst
nicht, was sie dazu getrieben hatte, sich umzuziehen. Sie betraten
den großen Raum. Aus dem Boden waren zwei Säulen
ausgefahren worden. Die Randsäulen des arkonidischen
Transmitters - in einer Sekunde der Klarheit identifizierte Keenra
den Mechanismus - begannen aufzuglühen. Die übrige
Beleuchtung des Raumes schaltete sich aus. Das
    matte, violette Glühen breitete sich aus und schuf endlich
den vollkommenen Eindruck eines Torbogens, einer Tür in eine
andere Welt.
    Schwärze sprang die beiden Arkoniden an… Abgrundtiefes
Schwarz von einer Intensität, die keinerlei Licht oder
Helligkeit zu dulden schien, breitete sich zwischen den Säulen
und dem Deckenboden aus. Eine Marke erschien; die Gefahrenlinie. Die
zwei Stahlkisten, die dicht vor Keenra standen, lösten sich in
einer knisternden, sprühenden Lichterscheinung auf und waren
verschwunden.
    »Komm, Yser«, sagte Keenra. »Aulaire erwartet
uns in Glynth.«
    »Ja«, antwortete der Arkonide, der letzte Sproß
der Familie Tharc, »ich komme.«
    Sie bewegten sich zusammen über die Gefahrenlinie des
Transmitters. Weder Keenra, die Ysers Hand hielt, noch der junge Mann
selbst, der plötzlich vor der Gefahr zurückzuschrecken
schien und sich versteifte, wußten, was Glynth war oder
bedeutete. Dann erfaßte sie das kalte Schwarz, und die
Besinnungslosigkeit hüllte sie ein. Den Schock der
Entmaterialisierung spürten sie nicht mehr. AufArkon l ging die
Sonne auf. Man schrieb den Oktober des Jahres 2340, Standardzeit. Es
war an einem kleinen Tisch, aufdem Gläser standen und Flaschen
und ein schwerer Aschenbecher - die Verwaltung des Restaurants hatte
sich aufnichtarkonidische Gäste eingestellt. Der Mann und die
Frau saßen sich gegenüber und unterhielten sich. Hätte
man sie genau beobachtet, würde die große Ähnlichkeit
aufgefallen sein. Die schmalen, fast knochigen Finger des Mannes
lagen ruhig auf der Tischplatte.
    »Logische Erwägungen«, sagte die Frau mit ihrer
tiefen Stimme, die dem Mann nicht mehr auffiel, »sind nicht
unfehlbar. Die Wirklichkeit braucht nicht unbedingt mit ihnen
übereinzustimmen. Manchmal wandelt sich die Welt unserer
Erfahrung rascher als die Struktur des Denkens. Ich würde nicht
so weit gegangen sein, dies vorauszusetzen.«
    Der Mann lächelte knapp und sagte:
    »Schwester - hier lagen lange Überlegungen vor. Ich
stellte so vie l Typisches fest, so viel, das auf diese Möglichkeit
direkt hinzuweisen schien, daß dieser Schluß sich mir
förmlich aufdrängte.«
    Sie überlegte schweigend.
    »Du
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