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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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hohen Rasen. Eine grelle Lichterscheinung, ein Meteor,
verglühte schräg vor ihnen. Auch das schien ein Signal zu
sein, ein Signal aus einer anderen Sphäre. Dann herrschten
wieder Nacht, Ruhe und Schweigen…
    Vier Stunden vergingen. Von den rund zweihundert Gästen waren
nur noch dreißig anwesend. Neunundzwanzig schliefen, von der
Musik, den ungewohnten Strapazen des Festes und dem genossenen
Alkohol niedergeworfen. Das Haus verlor immer mehr von seinem
strahlenden Glanz, je mehr die Roboter die Gläser aufräumten,
sich um die Gäste kümmerten und dann die Räume
verließen und das Licht löschten. Nur ein Teil des Hauses
Tharc lag noch unter dem Licht farbiger
    Beleuchtungskörper. Der Gast, der nicht schlief, war Mart
Keenra. Sie ging langsam, aber zielbewußt, durch das Haus.
Neben ihr, ihre Hand haltend, ging Tharc Yser, der völlig passiv
alles über sich ergehen ließ. Er hatte resigniert und sich
der Führung der Blonden überlassen. Keenra wußte
nicht genau, wo sie suchen sollte, aber sie kannte den Weg ungefähr,
und das genügte. Terranische Märchen
    - Archetypen?
    Sie wußte plötzlich, daß dieses alte Haus ein
Geheimnis bergen mußte. Nicht umsonst war Tharc Aulaire ein
Pirat gewesen, ein Dieb. Ein Mann, der den Reichtum der Reichen an
die Armen verschenkte - in einem anderen, bedeutungsvolleren Sinn.
    Sie fröstelte, als sie aus dem Strahl des Antigravschachts
    kamen und sich nach rechts wandten, wo eine enge Wendeltreppe nach
unten führte. Ein unbewußter, fordernder Drang trieb das
Mädchen; eine flüsternde Stimme schien ihre Handlungen zu
kommentieren. Hier? War es hier? Nein - bis hierher waren die Roboter
gekommen, die das Haus einige Male renoviert und umgestaltet hatten.
Noch weiter… tiefer hinunter. Yser und Keenra befanden sich einige
Meter unterhalb des Stiels, unterhalb der Höhe der Eingangstür.
    Die Treppe schraubte sich tiefer, und hier unten roch es auch
nicht mehr gut. Moder, Schutt und Rost beherrschten das Bild. Lichter
schalteten sich ein; aber die meisten der Leuchtplatten
funktionierten nicht mehr. Yser war zu betrunken, um sich zu wundern.
Er tappte schweigend hinter Keenra her.
    Nicht eine Sekunde lang war sie sich bewußt, daß sie
unter Zwang handeln könnte - sie fürchtete sich auch nicht,
denn dieser Teil ihrer Gedanken war ausgeschaltet.
    Die Treppe endete. Ein kleiner Absatz führte in einen Gang,
der von einem massiven Gitter versperrt wurde. Mitten in den
Stahlstäben schien, wie eine blutrote Spinne im Netz, ein Schloß
zu schweben. In der Mitte des Mechanismus glühte jetzt eine
Lampe auf; ein blutrotes Licht tauchte die Arkoniden in einen
gespenstischen Schimmer.
    »Es tut weh«, sagte Yser leise. Seine Finger nestelten
an dem magnetischen Verschluß des schweren Armbands, das er
trug. Für einen langen Augenblick wurden die Gedanken der jungen
Frau klar.
    Tharc Aulaire! Bruchstücke und Bedeutungsfetzen des alten
Märchens kamen Keenra in den Sinn. Ein magisches Wort öffnete
die Tür der Höhle… warum nicht etwas, das Aulaire
hinterlassen hatte, und von dem er in seinem Testament bestimmt
hatte, daß es nur die männlichen Mitglieder der Familie
tragen sollten?
    Der Zufall wollte es, daß gerade heute dieses Schmuckstück
getragen wurde. Verschiedene Dinge liefen zusammen. Yser stöhnte
und ließ das Armband fallen. Rasch bückte sich Mart Keenra
und hob den schweren Schmuck auf; er wurde fast unerträglich
heiß. In der Mitte eines Bildes, das einen dämonisch
grinsenden Kopf zeigte, glühte etwas und leuchtete in
unirdischer, kalter Glut. Worte erklären Rätsel, Hände
öffnen Türen, und Schlüssel öffnen die
Schlösser… der richtige Schlüssel?
    Hier war ein Schloß. Keenra preßte in einem schnellen
Entschluß die glühende Stelle gegen das Zentrum des runden
Schlosses und war nicht überrascht, als eine magnetische Kraft
das Band in die richtige Lage riß und drehte. Dann … Es
knirschte. Vier Jahrhunderte lang hatte sich der Riegel nicht bewegt;
jetzt wurde er von dem anlaufenden Mechanismus zurückgeschoben.
Das Gitter aus Arkonstahl schwang zurück und gab den Gang frei.
Alles andere geschah, ohne daß jemand einzugreifen brauchte.
Unfaßbare Dinge geschahen …
    »Was ist das?« fragte Yser, halb besinnungslos vor
Müdigkeit, Angst und Alkohol.
    Er sah mit übernatürlich großen Augen auf Keenra,
die dicht vor ihm stand. Seine Hand krampfte sich um den Unterarm der
Frau, und Yser hatte keinerlei Bezug zu den Geschehnissen mehr.
    »Warte
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