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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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und
verständnislos an, machte eine abwehrende Geste und sagte leise:
    »Sie stört mich. Schafft sie weg. Ich bin nicht
Liebling.«
    Dann drehte er sich wieder um und versank in seiner traurigen
Stimmung.
    »Sehr laut«, sagte Neville zu Keenra, »und sehr
verrückt. Die Welt ist groß, aber relativ eintönig.«
Schallendes Gelächter unterbrach ihn. Keenra sah belustigt zu,
wie zwei große Tränen aus den Augen der silbernen Frau
rollten. Keenra griff in die Stulpe eines ihrer Handschuhe, zog ein
weißes Tüchlein hervor und tupfte die Tränen weg.
    »Aus Silber?« erkundigte sich Neville. Keenra
verschluckte ein Lachen und ergriff den Arm Conumas. Sie sagte
tröstend:
    »Man irrt sich öfters im Leben, Conuma. Suchen wir
Yser…«
    »Schade - er war so schön!« klagte das Mädchen.
Neville lä chelte unmerklich, schüttelte seinen Kopf und
entfernte sich vom Zentrum des Höllenlärms. Eine gekrümmte
Fanfare, die einen langen klagenden Ton von sich gab, ließ ihn
seine Schritte beschleunigen. Sie betraten den feinen Kies eines
verschlungenen Weges, der den kleinen Park durchzog.
    »Verstehen Sie jetzt endgültig, was ich meine?«
fragte Keenra plötzlich. Neville drehte seinen Kopf und nickte.
Er blickte an den klassischen, leeren Zügen Conumas vorbei in
das lebendige, ausdrucksstarke Gesicht Keenras, und er wußte,
daß sein Plan Erfolg haben würde. Bald …
»Selbstverständlich«, antwortete der Psychologe. »Es
ist für einen annähernd normalen Menschen -Terraner oder
Arkonide - eine Zumutung und eine Qual.«
    »Hier ist Yser«, sagte Conuma. »Liebling!«
    Yser drehte sich gelassen um, einen schmerzlichen Ausdruck im
Gesicht. Er wies auf einen Jüngling, der auf seiner Brust den
Kreis der Künstlermedaille trug.
    ».,. hinabsank in die gräßliche Öde des
Seins«, vollendete der Künstler seinen Satz.
    »Thronaar rezitiert gerade sein jüngstes Werk. Und
dabei stört mich eine Frau. Gräßliche Öde …«,
sagte Yser. Er war nicht mehr nüchtern, aber auch noch nicht so
betrunken, daß er nicht wußte, was um ihn herum vorging.
    »Hoffnungsgrün schimmerte lind ein Gedanke…«,
sagte Thronaar und machte eine entsprechende, fahrige Geste. Dann
    breitete sich lähmendes Entsetzen auf seinem Gesicht aus, er
drehte sich um und rannte mit unsicheren Schritten davon.
    »Thronaar ist allergisch gegen Terraner«, erklärte
Yser leidend, und er achtete nicht darauf, daß sich Conuma
schwer an seinen Arm hängte.
    »Und ich bin allergisch gegen Schwächlinge«,
sagte Keenra fest. »Gegen Schwächlinge wie Thronaar,
Conuma und dich!«
    Neville stand unbeteiligt daneben. Scheinbar unbeteiligt. Denn
seine Gedanken arbeiteten fieberhaft. Er musterte Yser genau und
unauffällig. Der junge Mann hatte viele Reserven, die hier auf
Arkon niemals aktiviert werden würden. Yser schien kräftig
zu sein, kräftig genug, um …
    »Du beleidigst mich«, stellte Yser traurig fest. »Ein
nettes Mädchen spricht nicht solch harte, ungerechtfertigte
Worte. Ich werde dich nie wieder einladen.«
    Plötzlich wußte Keenra, was zu tun war. Sie trat einen
Schritt vor, faßte Ysers Hand und zog ihn mit sich. Conuma ließ
den jungen Mann los und wandte sich an Neville, der sie am Ellenbogen
packte. »Ich habe Durst!« erklärte die silberne
Frau.
    »Ich auch«, sagte Neville mit der Ruhe und
Gelassenheit eines Mannes, der festumrissene Vorstellungen hat. »Ich
möchte mit dir draußen in der Grasebene Spazierengehen.
Willst du?«
    »Fein!« rief Conuma. »Das ist völlig neu,
noch niemand ist mit mir durch das Gras gelaufen.«
    »Das wußte ich«, sagte Neville trocken.
»Deswegen schlug ich es auch vor.«
    Sie winkten einem Robot, der ihnen die Getränke brachte. Sie
stießen miteinander an und tranken, dann zündete sich der
Psychologe eine Zigarette an. Niemand konnte sagen, warum sich seine
schmalen Lippen zu einem sarkastischen Lächeln auseinanderzogen.
    »Werden Sie mich küssen?« fragte Conuma, als sie
das Haus verließen.
    »Wer weiß?« antwortete Robert Kara-Neville und
ging hinaus, einen Arm um die Schulter Conumas gelegt. Über
ihnen schimmerten die harten Sterne des Kugelsternhaufens, und Wind
fuhr durch die Gräser. Neville hatte etwas in Gang gebracht, das
seiner Meinung nach Veränderungen hervorrufen würde. Noch
war er nicht ganz sicher. Morgen würde er es ganz genau wissen.
Wieder lächelte er ironisch. Die Schritte Conumas, die eben noch
hart auf den Steinplatten geklungen hatten, wechselten über in
den weichen,
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