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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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noch etwas, Yser«, sagte Keenra ruhig. Hinter
ihnen fuhr eine Trennwand hoch und verschloß den Gang. Sie
konnten nicht mehr zurück ins Haus, dessen Lichter und Wärme
jetzt unendlich fern zu liegen schienen. Auch Keenra konnte sich
eines unheimlichen Gefühls nicht erwehren. Etwas, das sie noch
nicht kannte, schob sie und Yser vorwärts. Zögernd machten
sie einige Schritte.
    »Kommt näher!« befahl eine harte Stimme aus einem
verborgenen Lautsprecher. Keenra und Yser gehorchten. Sie gingen die
wenigen Schritte bis zu der Stelle, an der der Gang einen Knick
machte. Und genau in diesem Augenblick geschah es: Alles hörte
auf; Nachlässigkeit, Ironie oder Spiele rei. Tödlicher
Ernst erfüllte die Situation. Die eiskalte Gefahr, die alle
folgenden Handlungen erfüllen würde, streckte ihre Fühler
nach den beiden Arkoniden aus. Um Keenras Brust legte sich ein
eiserner Reif aus Angst und Beklemmung, der
    langsam enger zu werden schien. Lichter flammten auf; sie glommen
hart und böse. Die stählerne Tür, die den Gang
abschloß, verschwand jetzt lautlos in der Wand. Es war wieder
totenstill.
    Der Raum, den die Tür enthüllte, war nicht besonders
groß. Seine Maße betrugen nicht mehr als zehn
    mal zehn Meter; fünf Meter war die Decke vom Boden entfernt.
Eine Metallschicht bedeckte den Boden, in dessen entferntester Ecke
unbekannte Geräte standen. Verschiedene Schaltkästen
befanden sich an den Wänden, und ein Kreis lampenähnlicher
Projektoren schwang sich an der Decke entlang. Weder Keenra noch Yser
verstanden den Sinn dieser Dinge. In der Mitte des Raumes entstand
ein flimmernder, irisierender Nebel. Eine Stimme ertönte.
    »Erschreckt nicht!«
    Es war eine Stimme, die vielerlei ausdrückte: Das Alter des
Mannes, der sie besaß, und dessen Wesen
    - hart, kompromißlos und in jeder Hinsicht überlegen.
    »Ich sehe, daß zwei Arkoniden diesen Raum betreten
haben-es sind komplizierte Maschinen, die sich jetzt bewegen.
Jedenfalls ist ein Mitglied der Familie Tharc hier. Ich hoffe, er ist
kein Schwächling.
    Ich - nun, ich bin Tharc Aulaire, der Pirat.«
    Keenra erschrak. Der Vorhang, der zwischen ihren Gedanken und der
Außenwelt lag, riß auf. Was sie hier erlebten, war real.
Die Stimme fuhr fort:
    »Rund vierhundert Jahre lag dieser Raum im Dunkel. Jetzt
wird etwas geschehen…«
    Der Nebel in der Mitte des Raumes verdichtete sich und wurde
farbig. Eine dreidimensionale Projektion baute sich auf; ein
hochgewachsener, schlanker Mann, dessen Gesicht dem Kopf glich, der
sich auf dem Schmuckstück befand.
    »Ich bin Tharc Aulaire«, sagte die Gestalt. Sie schien
zu le ben. Ein Hologramm? In einer bestürzend echten Art sahen
vierhundert Jahre alte Augen Keenra und Yser an. Aulaire lächelte
leicht, ehe er fortfuhr.
    »Das, was ich jetzt sagen werde, wird langsam und in
Bruchstücken wieder in euer Bewußtsein treten. Ihr werdet
jetzt hypnotisiert, denn ich kenne die Unentschlossenheit der
Arkoniden. Die Hypnose ist notwendig, denn eine große Aufgabe
liegt vor euch. Was immer geschehen ist und eure Anwesenheit erklären
kann; es war gut so. Ich habe euch dazu bestimmt, meine Nachfolge
anzutreten. Es ist wichtig, daß ihr alles tut, was ich
verlange. Ihr habt dazu vierzig Stunden Zeit. Dann wird hier alles
vorbereitet sein, um euch nach Glynth zu bringen. Was ist Glynth? Der
Versuch, den drohenden Verfall Arkons aufzuhalten. Ihr werdet später
alles begreifen. Hört jetzt zu, was ich anordne: Sorgt zuerst
für angemessene Ausrüstung. Hier ist eine Ansammlung von
Gegenständen, die euch helfen wird, die kommende Zeit gut zu
überstehen. Und hört jetzt, was ich euch dazu sage …«
    Yser und Keenra versanken in einem Schleier, der sich um ihren
Verstand legte. Zum zweiten Mal wurde Keenra einer hypnotischen
Behandlung unterworfen, und Yser zum ersten Male. Eine eindringlich
flüsternde Stimme - die Stimme Tharc Aulaires - sagte ihnen
Dinge, die sie nicht bewußt aufnahmen, über deren
Bedeutung sie lange unklar bleiben würden, und die ihre
Handlungen vorherbestimmten. Eine Stunde verging.
    Dann entließ sie der Keller wieder. Aulaire war
verschwunden, und die Stimme schwieg. Nur die Lichter brannten noch.
Die beiden Arkoniden begannen fieberhaft zu arbeiten, um ihren
Befehlen nachzukommen. Sie handelten unter dem Zwang der
posthypnotischen Beeinflussung. Yser schien sich schlagartig
gewandelt zu haben, aber der Schein trog. Er befand sich unter dem
Druck der Stimme seines längst vermoderten Ahnen, und er
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