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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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an den
erkalteten Transmittersäulen vorbei, an den Metallkisten und an
dem Wurzelstock des großen Baumes. Nicht ganz zwanzig große
Schritte trennten ihn vom Rand der Oase, und er erreichte schnell die
letzten Büsche und Bäume. Vor ihm lag die rötliche
Wüste; flach, leer, und heiß. Der
    Gluthauch eines stetigen, schwachen Windes brach sich an den
Pflanzen. Yser kniff die Lider zusammen und blinzelte gegen die Sonne
- und er bemerkte, daß ein sichelförmiger Gegenstand sich
zwischen die Scheibe und ihn schob. Ein Vogel? Rote Kreise wirbelten
vor seinen Augen. »Verdammt«, sagte Yser. »Wir
beide sind auf Arkon hypnotisiert worden und wurden gezwungen, durch
den Transmitter zu gehen. Und jetzt… das hier!«
    Er schüttelte sich und fühlte den Stoff des
schweißgetränkten Hemdes. Gleichzeitig wurde er sich
seines untrainierten Körpers bewußt, und er schämte
sich, weil er die Hitze so wenig aushalten konnte. Er begann
vorwärtszugehen, jeder Schritt löste neue Schweißtropfen
aus. Als Yser sich die Lippen leckte, schmeckte er die salzigen
Rückstände. Langsam umrundete er die Oase, in der Hand die
entsicherte Waffe. Aus einer Richtung zogen sich breite, tiefe Spuren
aus der Wüste bis zu der Wasserstelle. Es gab also Tiere oder
andere Wesen, die hier Wasser fanden.
    Die Oase war nicht groß. Ihr Durchmesser betrug etwa hundert
Mannslängen. Nach einer Weile trafen Yser und Keenra zusammen.
Auch sie hielt die entsicherte Waffe in der Hand.
    »Etwas gefunden?« fragte Yser.
    Keenra schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    »Hier ist eine Wasserstelle, die wahrscheinlich abends oder
nachts von Tieren besucht wird. Eine Unmenge von verschiedenen Spuren
beweisen es. Wir müssen versuchen, uns zu schützen«,
sagte
    Keenra und wies zum rückwärtigen Teil der Oase.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll.« Yser starrte
Keenra an. »Ich bin unsicher, hilflos - das alles ist nicht
mehr Arkon, es ist Wildnis, Wüste und Gefahr. Ich bin erstaunt,
daß ich nicht vor Angst zittere.« Keenra zog umständlich
einen Handschuh aus. Die Hand darunter war rot und schweißfeucht.
    »Aus dir ist in den letzten Stunden fast ein Mann geworden«,
sagte sie ruhig. »Weitere Tage werden vorübergehen, und du
wirst - hoffentlich - erkennen, daß deine Anlagen durchbrechen.
Schließlich bist du ein Nachkomme des Piraten Aulaire.«
    »Ist das dein Ernst?« fragte Yser bitter. Die
Geziertheit und das manierierte Wesen, das noch vor kurzer Zeit
Keenra bis zur Weißglut gereizt hatten, waren verschwunden.
    »Völlig«, sagte sie. »Ich werde dir dabei
helfen.«
    »Ich kann mich sehr genau an mein Haus in Trenear, Arkon,
erinnern, an meine Arbeit und meine Freunde«, sagte Yser und
bedeckte die Augen mit einer Hand. »Das war gestern. Heute ist
es ganz anders. Ich weiß jetzt, oder ich habe jedenfalls den
Eindruck, daß dieses Leben nicht das Leben eines Mannes war.«
    »Das war mir klar«, antwortete Keenra. »Es wird
sich ändern.«
    Yser wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und knöpfte
sein Hemd auf. »Was hat dich eigentlich dazu bewo-gen, den
Keller des alten Hauses zu suchen?«
    »Zwei Dinge«, sagte Keenra nachdenklich. »Mein
archäologisches Interesse und dieser Psychologe.
    Er erzählte mir ein terranisches Märchen, und er
hypnotisierte mich. So muß es gewesen sein… ich erinnere mich
noch nicht an alles. Er zwang mich, mit dir zusammen nach dem Keller
zu suchen.«
    »Ich denke, dieser Mann wird einen Teil der arkonidischen
Geschichte kennen, die Person Tharc Aulaires ganz genau studiert und
mich als Aulaires Nachkommen identifiziert haben. Dann verwirklichte
er seine Theorie. Und sie stimmte!«
    »Ja«, sagte Keenra langsam und stockend. »Sie
stimmte.«
    Die gelbrote Sonne war aus dem Zenit getreten; die Schatten wurden
länger. Der Wind, der zwischen den Stämmen und über
die grünen Büsche in das Innere der Oase strich, war um
eine Winzigkeit abgekühlt, dennoch war es noch heiß genug.
Die Schatten riefen auf dem steinernen Gesicht einen fast dämonischen
Ausdruck hervor. Keenra lehnte mit dem Oberkörper an einer
hochliegenden Wurzel und trank aus einer Plastikflasche - das Getränk
schmeckte nicht, weil es zu lange in der Sonnenglut gelegen hatte.
Gedankenfetzen zogen vor Keenra vorbei und erinnerten sie an die
Lage, in der sie sich befand. Yser war, die schußbereite Waffe
in de? Hand, wieder auf der Suche nach etwas, das die Eintönigkeit
dieses Fleckchens Erde unterbrach; viel würde er nicht finden.
Wie hatten
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