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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine
Autoren: Uwe Anton
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wir von Altlasten erdrückt.
    Er schüttelte sich, versuchte die depressiven Gedanken zu verdrängen, ließ den Blick durch die Zentrale schleifen. Anton Ismael hatte es schon angedeutet, und das Verhalten der Besatzung bestä-tigte die Worte des Administrators. Die Stimmung an Bord war in höchstem Maß merkwürdig.
    Zahlreiche Ortungsschirme und -holos zeigten die Flotte der Posbis, die noch immer untätig und völlig friedlich am Rand des Altera-Systems ausharrte. Sie war weniger geworden; zahlreiche Fragmentraumer waren schon abgezogen.
    Aber die Posbis waren nach 36 Jahren Vernichtungskrieg noch immer die verhassten Maschinenteufel, und das würde sich nicht in wenigen Stunden ändern, nur weil sie offenbar die Seite gewechselt hatten. Rhodan konnte sich genau vorstellen, was der Kommandant der Schlachtschiffs dachte: Wer weiß, für wie lange?
    Er hatte den Menschen in Ambriador eine Zukunft ermöglicht, aber die würden sie sich selbst erarbeiten müssen.
    Falls ihnen das jemals gelingen sollte.
    Doch es waren Menschen. Abkömmlinge von Terranern. Hatte er wirklich - wenn auch nur kurz - daran gezweifelt, dass sie es schaffen würden?
    »Bitte schnallen Sie sich an, Sir«, sagte der Kommandant des Schlachtschiffs, »und stellen Sie gegebenenfalls das Rauchen ein. Wir befinden uns im Landeanflug auf den Raufhafen von Neo-Tera und werden in wenigen Minuten aufsetzen.«
    Die Vergangenheit holt einen immer wieder ein, dachte Rhodan.
    Hunderttausende von Alteranern drängten sich auf dem Solaren Platz, zwischen den drei 240, 260 und 280 Meter hohen Glastürmen des Ministeriums für Wirtschaft, für Verteidigung und der Administration im Zentrum Neo-Teras. Ein Kordon von Soldaten sorgte dafür, dass die Absperrungen von den Massen nicht durchbrochen wurden, und hielt auch die Teams der Trividsender zurück, die sich keine Sekunde des Spektakels entgehen lassen wollten und versuchten, möglichst nah an die abgezäunte Rasenfläche heranzukommen. Dennoch war das Surren der Kameras in Rhodans Ohren allgegenwärtig.
    Administrator Ismael hielt - eine Geste für die Kameras - den Tornister hoch, den die Agenten der Legion in ihrem Festwerk aus dem verborgenen Tresor geborgen hatten, wie einst die ersten Menschen der Geschichte das Feuer, das Prometheus ihnen geschenkt
    hatte.
    Tosender Jubel brandete auf.
    Rhodan war erleichtert, dass er sich in dem Mann nicht getäuscht hatte. Wenn er - wie Laertes Michou - auf den Gedanken gekommen wäre, die Silberkugel verschwinden zu lassen, nachdem TRAGTDORON gestartet war, um dem Imperium Altera die Führung des Großadministrators angedeihen zu lassen .
    Mit einer feierlichen Geste reichte er den Tornister, der aus einer unscheinbaren grauen Transport-Plane bestand, an Rhodan weiter. »Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Hilfe, Großadministrator. Ohne Sie.«
    Rhodan nickte etwas peinlich berührt. Aber auch für Laertes Michou hatte er sich, wenn auch gezwungenermaßen, medienwirksam präsentiert. Und es sprach nichts dagegen, Anton Ismael auf diese Weise zu einem besseren Start in die Zukunft zu verhelfen. Und der Umgang mit den Medien war überall gleich, hier wie in der Milchstraße.
    »Das ist der Abschied«, sagte er.
    Ismael nickte. »Ich weiß. Und ich bedaure zutiefst, dass Sie und ihre Begleiter uns nun verlassen werden.«
    »In unserer aller Heimat warten ebenfalls wichtige Aufgaben auf mich, die keinen Aufschub dulden. Aber wir haben den Weg bereitet, und Sie müssen ihn nur noch gehen, so steinig er auch sein wird, Anton. Die Zukunft steht Ihnen offen, Sie müssen sie nur ergreifen. Die Posbis von Ambriador sind befriedet. Sie werden von nun an fest an der Seite der Alteraner stehen . so man ihnen dies gestattet. Und dafür müssen Sie sorgen, Administrator. Aber ich bezweifle nicht, dass es Ihnen gelingen wird. Natürlich, diese Ressentiments lassen sich nur über lange Zeit abbauen. Und das wird Ihre Aufgabe sein. Ihre und die Ihrer Nachfolger.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Perry, doch noch kann ich keinen Gedanken für diese Aufgabe aufbringen. Das gesamte Imperium Altera schwelgt noch in der Freude, überhaupt eine Zukunft zu haben.«
    »Das wird vergehen«, sagte Rhodan aus Erfahrung. »Schon bald werden Sie bereit sein, sich den Anforderungen der Zukunft zu stellen. Aber Sie müssen Geduld haben. Das gilt auch für die hyperphysikalischen Zustände im Ambriador. Bis die Verhältnisse des Standarduniversums erreicht sind, wird noch eine beträchtliche Zeit
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