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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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eine Zeit lang lebhaft debattiert. Ich hatte ihnen nur mit Mühe folgen können, zu sehr war ich in meinen eigenen Gedanken gefangen.
    Pratton hatte sich mehrfach eingemischt. Fran hatte, wie sie sagte, auf Nummer Sicher gehen und vorab das Gelände erkunden wollen. Ihr Vorschlag, allein aufzubrechen, war jedoch erst von Bull vehement abgelehnt worden, und dann hatte sich auch Rhodan dagegen entschieden.
    »Im Notfall müssten wir Funkkontakt aufnehmen und ein unnötiges Ortungsrisiko eingehen. Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre und sie dich bemerken, hätten wir keine zweite Chance mehr«, war sein Argument gewesen. »Uns bleibt ein einziger Versuch, nicht mehr.«
    Im Schutz der Dunkelheit und mit aktivierten Deflektorfeldern näherten wir uns dem Zaun. Ich war der Letzte der Gruppe, noch hinter Homphé. »Haltet Abstand!«, sagte Fran Imith warnend. »Das sind hochgespannte intermittierende Felder. Sollte es zu Überschlägen kommen, wird der, den es erwischt, nicht einmal mehr Zeit haben, das zu bedauern.«
    Quart Homphé jammerte verhalten.
    »Du hältst den Mund, Dickwanst!«, herrschte Fran ihn an. »Der Deflektor schützt vor optischer Wahrnehmung, aber nicht vor deinem Gegrunze.« Sie blickte in die Runde. »Wir sind drei Personen mit Erfahrung und vier, die keine Ahnung haben, was auf sie zukommt.«
    »Vier«, sagte Pratton Allgame. »Vier mit Erfahrung.«
    Fran musterte ihn durchdringend. »Wieso höre ich das erst jetzt?«
    »Es war noch nicht wichtig. Ich kenne mich mit Hochenergiesperren leidlich gut aus.«
    »Leidlich gut ist zu wenig.«
    »Dann eben bestens.«
    »Braucht man das im Weinbau?«
    Pratton zuckte mit den Achseln. »Nicht unbedingt.« Es war offensichtlich, dass er sich nicht weiter dazu äußern wollte. »Was ist jetzt?«, drängte er. »Gehen wir oder nicht? Wir müssen zu zweit sein, wenn wir einen feldleeren Raum von ausreichender Größe schalten wollen.«
    »Das weiß ich selbst.« Fran wandte sich Rhodan und Bull zu. Rhodan nickte knapp, Bull schaute den Weinbauern nachdenklich an. »Gib ihm dein Armband, Reginald«, bat die Agentin.
    »Das ist nicht nötig«, wehrte Pratton ab. »Wenn ich mich auf etwas verlasse, dann auf mein eigenes Werkzeug. Eine gewisse Standardausrüstung gehört heutzutage zu jedem Planetenausflug.«
    Ich hatte das Gefühl, dass er sich amüsierte. Für einen Moment war ich sogar versucht anzunehmen, dass er ebenfalls einem Geheimdienst angehörte. Zur größeren United Stars Organisation vielleicht, die gelegentlich mit dem TLD kooperierte?
    Einige Meter vom Zaun entfernt versuchten die beiden, Frequenzbereiche zu ermitteln. Sie wollten eine Interferenz herstellen, die in einem eng begrenzten Bereich die tödliche Wirkung aufhob, ohne dabei eine Rückkoppelung zu provozieren, die Alarm ausgelöst hätte. Ich ertappte mich dabei, wie ich mir wünschte, dass sie es nicht schafften. Dass sie ihre Anstrengungen aufgaben und wir alle wieder in Mantagir untertauchten.
    Ein leichtes Flirren entstand zwischen ihnen, eine Art Wellenbewegung, die sich nach beiden Seiten ausbreitete. Dabei hörte ich Pratton Allgame zum ersten Mal eine Verwünschung ausstoßen. Fran und er erstarrten.
    Kurz darauf entstand erneut dieses Flirren. Diesmal hatte es Bestand, ein eng pulsierender Bereich, der blasser wurde, und plötzlich erschien es mir, als weite sich dieses Flirren über zwei, drei Meter hinweg aus.
    »Jetzt!«, zischte Fran. »Beeilt euch!«
    Reginald Bull ging dicht vor mir auf den entstandenen Durchlass zu. Er zog Homphé mit sich. Shimmi hetzte mit ihrem Korb heran, ich ließ sie vor mir passieren. Ich zögerte.
    »Worauf wartest du noch, Ron?«, sagte Rhodan. »Jetzt oder nie!« Als ich nicht reagierte, zog er mich kurzerhand mit sich. Ich ließ es geschehen, unfähig, mich zu wehren, aber auch, aus eigener Kraft den Schritt zu machen. Allgame und Fran Imith bildeten den Abschluss. Unmittelbar nach ihnen schien die Öffnung aufzuwallen, der Energiezaun schloss sich wieder.
    Wir waren drin.
    Und ich starrte sehnsüchtig nach draußen.
    Das Gelände war riesig. Mehrmals zogen Bodengleiter nahe an uns vorbei. Offensichtlich patrouillierten Nodronen rings um die Anlage. Besonders effektiv gingen sie dabei nicht vor, sonst hätten sie uns bemerkt.
    Zügig näherten wir uns den Werkhallen. Kurz bevor wir die erste erreichten, öffnete sich ein Segment der Außenwand. Zwei Raumjäger schwebten heraus. Dahinter konnte ich gerade noch weitere Maschinen erkennen, an
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