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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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für wenige Tage gerechtfertigt. Danach werden wir uns wieder ungezwungener bewegen können.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Nicht einmal der erwartete PriorForscher scheint auf dem Planeten gelandet zu sein. Worauf sollen wir warten, Pratton? Selbst wenn es aberwitzig klingt: Wir müssen hier weg, weil wir die Wissenschaftler von Cor’morian brauchen.«
    »Und sie uns«, fügte Fran Imith hinzu.
    »Marschieren wir deshalb nach Norden?«
    »Ja. Wenn alle Raumschiffe kontrolliert werden, müssen wir uns eines suchen, für das eigene Regeln gelten: eine nodronische Einheit.« Seine Kompromisslosigkeit erschreckte mich. Aber dann verstand ich. Unsere beste Chance war, Balance B als blinde Passagiere zu verlassen - an Bord eines nodronischen Raumers.
    Schon der Gedanke daran trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Aber Rhodan meinte es ernst.
    Wir marschierten los. Irgendwann lagen Dutzende Kilometer hinter uns, mehr als ich uns zugetraut hatte. Gewohnt, solche Strecken zu gehen, war keiner von uns. Mir brannten die Füße, der Rücken schmerzte und wenn ich mich zu dehnen versuchte, hatte ich das Gefühl, in einer eisernen Zwinge zu stecken. Shim hatte bis jetzt ohne zu klagen durchgehalten, und nur Quart Homphés Unleidlichkeit feierte neue Triumphe. Als Pratton ihm Schläge androhte, verlegte er sich auf bitterböse Blicke.
    Es ging auf Mitternacht zu. Vor uns erstreckte sich die Gesandtschaft des Empires Nodro, ein unüberschaubarer monströser Komplex, der weiträumig in gleißende Lichtflut getaucht wurde. Einiges relativierte sich jedoch bei weiterer Annäherung. Der taghell erleuchtete Bereich war der botschaftseigene Raumhafen. Mindestens ein Dutzend großer Raumer stand dort. Die gewaltigen Zylinderkonstruktionen mussten Frachter sein, während es sich bei den schlanken, raketenförmigen Schiffen mit dem trichterförmig erweiterten Heck eher um Kriegsschiffe handelte. In dem separaten Bereich des Hafengeländes, in dem die Kreuzer auf ihren Landestützen ruhten, starteten und landeten in unregelmäßigen Abständen die rochenförmigen Angriffsjäger. Mit donnernden Triebwerken rasten sie über uns hinweg.
    Ich spürte, wie sich mir die Nackenhaare aufstellten. Die Gesand-schaft, die skrupellose Macht, für die sie stand, machten mir Angst. Ich wollte wieder zurück in die Straßen Mantagirs. Dort, in dem Völkergewirr, fühlte ich mich wohler. Ein Gedanke kam mir. Unerhört und... ich drückte ihn schnell weg.
    »Das Gelände ist von energetischen Zäunen umgeben«, stellte Bully fest, nachdem er eine Zeitlang mit den Ortungen seines Kombiarmbands hantierte hatte. Aus unerfindlichen Gründen versagten die Pikosyns nach wie vor den Dienst.
    »Energiezäune kann man überwinden«, sagte Pratton.
    »Die Geschütztürme auch?«, fragte ich und deutete auf die massiven Kuppeln, die sich in regelmäßigen Abständen im Innenbereich erhoben.
    »Gegen Bodenziele sind solche Waffen nicht zu gebrauchen«, antwortete Rhodan.
    Werkstätten und Hangars lagen zur Linken, rechterhand erhob sich in einiger Distanz ein hufeisenförmiges Gebäude. Das musste die eigentliche Gesandtschaft sein.
    »Irgendwo auf dem Gelände ist unser Mars-Liner abgestellt.« Das klang, als überlege Perry Rhodan nur laut. Für mich stand fest, dass er genau wusste, was er wollte. »Der Bus wurde hier überprüft«, fuhr er fort. »In den Speziallabors auf Nodro wird darüber hinaus jedes einzelne Aggregat auseinander genommen und seine Funktionsweise analysiert werden. Ich vermute, dass der Transport nach Nodro bald erfolgen wird.«
    Darauf wollte er also hinaus. Wir sollten an Bord unseres Busses den Planeten verlassen! So aberwitzig konnte selbst ein Perry Rhodan nicht agieren. Ich starrte wie gebannt auf die Gesandtschaft. Alles in mir wehrte sich dagegen, mich weiter der Anlage zu nähern. Und jetzt wollte Rhodan uns nicht nur dorthin führen, sondern direkt nach Nodro? Auf eine ganze Welt voller Nodronen?
    Er schien bemerkt zu haben, dass ich ihn entgeistert anstarrte. »Keine Angst, Ron«, sagte er zu mir. »Ich bin nicht lebensmüde. Aber besteht nicht immer die Möglichkeit, dass ein Frachter von Piraten gekapert wird?«
    »Vielleicht stellst du dir Piraten anders vor.« Reginald Bull zwinkerte mir aufmunternd zu. »Doch so ist das nun einmal. Jeder muss sehen, wo er bleibt.«
    Nur noch hin und wieder fauchten Kämpfjäger über uns hinweg. Ansonsten war es auf dem Botschaftsgelände ruhig geworden.
    Rhodan, Bull und Fran Imith hatten
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