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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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zu finden. Der Mars ist... fremd geworden. Wer erinnert sich denn noch, wie er früher war?«
    Das eine oder andere zustimmende Nicken. Shim Caratech fragte sich, warum Perry Rhodan dazu schwieg. Die Szene wirkte auf sie so surrealistisch wie viele der virtuellen Spiele, die in den letzten Jahren den Markt überschwemmt hatten.
    In diesem Moment erhob sich der schlanke, dunkelblonde Mann im vorderen Bereich des Busses. Sein Blick glitt über die Sitzreihen hinweg. Shim lächelte, als er sie kurz ansah. Er hob die Hand, und jeder wartete plötzlich darauf, was er zu sagen hatte.
    »Unser Mars war immer eine faszinierende Welt«, sagte Perry Rhodan. »Wir Menschen haben ihn vor langer Zeit schon einmal besiedelt und wir werden es wieder tun. Unabhängig davon, was inzwischen geschehen sein mag. Fünfzigtausend Menschen warten längst darauf, sich eine neue Heimat zu erobern.«
    »Warum zähmt man diese Wildnis nicht, bevor wir ihr ausgesetzt werden?«
    »Keiner ist schutzlos.« Reginald Bull hatte sich in seinem Sitz umgewandt, die Arme auf der Rückenlehne verschränkt und das Kinn aufgestützt. Im Gegensatz zu Rhodan wirkte er gereizt.
    »Ich fühle mich nicht sicher«, begehrte der Passagier auf. Shim rümpfte die Nase. Der Mann hatte sich schon am Terminal ungeduldig, überheblich und beinahe aggressiv gezeigt. »Mars-Liner-01, ein Überrest der Erstbesiedlung? Ein Seelenverkäufer behaupte ich. Was soll damit bezweckt werden? Nostalgische Gefühle? Patriotismus? Ich pfeife darauf.«
    Perry Rhodan schritt zwischen den Sitzreihen hindurch. »Es steht jedem frei, diese Gemeinschaft zu verlassen. Niemand wird gezwungen, auf dem Mars zu siedeln.«
    Der Mann lachte glucksend. »Ich verlange, dass mich eine Space-Jet zurückbringt.«
    »Du kannst jederzeit aussteigen.«
    »Hier?« Der Mann starrte Rhodan ungläubig an. »Das... das ist nicht dein Ernst? Da draußen...«
    ... warten Gleiter auf alle, die eben erkannt haben, dass diese Welt ihre Kräfte überfordert. Um Missverständnisse auszuräumen: Seit zehn Minuten befinden wir uns im Sicherheitsbereich einer der ersten neuen Depotstationen.«
    »Aber der Sturm...?«
    »Eine Holo-Projektion«, murmelte Shim Caratech und lehnte sich zurück. Sie hatte gewusst, dass Perry Rhodan niemanden in Gefahr bringen würde. Er neigte nicht zu Unvorsichtigkeiten. Reginald Bull ebenso wenig. In der Nähe der beiden potenziell Unsterblichen durfte sie sich so sicher fühlen wie nirgendwo sonst.
    Shim kaute auf der Unterlippe, als Minuten später der eine Passagier ausstieg. Zwei Offiziere der Raumflotte nahmen ihn in Empfang. Niemand folgte ihm. Alle anderen Passagiere waren fest entschlossen, den roten Planeten zu ihrer neuen Heimat zu machen.
    »Eine Welt... eine ganze Welt für die Kunst.« Der Mann mit der massigen Nase schnauzte sich und putzte dann mit demselben Tuch seine Brille. Hektisch, wie um sich abzulenken. Shim hatte ohnehin noch nicht gesehen, dass er die Brille wirklich aufgesetzt hatte.
    »Wenn das nicht wäre...«, murmelte er. »Wenn das nicht wäre, würde ich ebenfalls aussteigen.« Abrupt hielt er inne, rümpfte die Nase und blickte starr um sich. Sein Niesen ging durch und durch. Mit dem Handrücken wischte er sich das Wasser aus den Augen. »He, Rhodan! Auf dem Mars gibt es keine Katzen, oder?«
    Mindestens zwei Dutzend Augenpaare starrten ihn an. Er hob die Schultern und schniefte laut. »Schon gut. Das war nur eine Frage.«

Kapitel 1
     
    Ron Dyke
    Es gibt keinen Sternenhimmel mehr über Terrania City. Die Hauptstadt der Erde ist ein brodelnder Wurmtopf, dessen Nächte sich nicht vom Tag unterscheiden. Manchmal glaube ich, im Überfluss, der unser aller Leben bestimmt, ersticken zu müssen.
    Zwei Zimmer stehen mir im Redhorse-Tower zur Verfügung, insgesamt 120 Quadratmeter Dschungellandschaft. Da ist der kleine See, in dem ich sogar schwimmen kann, aber eben nur klein, und daran ändert auch die holografische Weitenprojektion nichts. Vom Wasser aus hast du die Illusion großer Ausdehnung und glaubst, in der Ferne Inseln und brütende Wasservögel zu sehen. Ich könnte die Wiedergabe variieren, doch das Wissen, dass diese Welt eine Illusion ist, lässt sich nicht verdrängen.
    Eine leise Stimme unterbricht meine Überlegungen. »»Es ist 22 Uhr, Ron. Du wolltest informiert werden, um rechtzeitig...«
    »»Schon gut.« Über glatt geschliffene Kiesel - sie sind echt und waren nicht eben billig - wate ich ans Ufer. Die Libelle über dem Schilfgürtel
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