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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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denen Nodronen arbeiteten, dann riss mich eine kräftige Hand zu Boden. Keine Sekunde zu früh. Die Jäger starteten, und das keineswegs nur mit ihrem Antigrav-Triebwerk. Eine heiße Woge peitschte über uns hinweg, dann folgte erst die eigentliche Druckwelle. In dem Moment hätte ich mir die Seele aus dem Leib schreien können und niemand hätte es gehört. Obwohl ich mühsam um einen festen Halt kämpfte, wurde ich meterweit davongeschleudert.
    »Weg hier!«, raunte mir Bully zu. »Lauf!«
    Wir schafften es gerade noch vor einer eintreffenden Fahrzeugkolonne in den Schutz des nächsten Gebäudes. Hinter der Kolonne schloss sich die Werkhalle wieder. Dass keiner von uns zu Schaden gekommen war, erschien wie ein Wunder. Shim hatte während des Starts der Jäger krampfhaft den Korb festgehalten und einige Schürfwunden abbekommen, aber nicht mehr. Quart Homphé war jedoch am Ende seiner Kräfte. Er würde nicht mehr lange durchhalten. Und du, fragte ich mich unvermittelt. Was ist mit dir? Wie lange hältst du das hier noch durch?
    »Es ist besser, wenn wir zwei Gruppen bilden«, sagte Perry Rhodan. »Fran und ich suchen nach dem Mars-Liner, ihr anderen bleibt hier zurück. Wir kommen allein schneller vorwärts.«
    »Fran und ich gehen«, widersprach Bully. »Alles andere ist indiskutabel.«
    Rhodan nickte nur.
    Seit eineinhalb Stunden waren wir schon auf dem Gelände. Die Nacht verstrich mit Riesenschritten. Alles blieb ruhig, doch meine Nervosität wuchs. Ich spürte, dass eine Entscheidung bevorstand. Quart Homphé schlief, das war das Beste, was er tun konnte. Irgendwann brachte Shimmi ein handflächengroßes Gerät aus ihrer Tasche hervor, aber sie ließ es ebenso schnell wieder verschwinden. Sie hatte selbst erkannt, dass sie uns damit möglicherweise verraten hätte.
    Eine Zeitlang später fielen mir die Augen zu. Ich schreckte dennoch regelmäßig wieder auf. Und endlich waren Reginald Bull und Fran Imith wieder da.
    »Wir haben den Mars-Liner gefunden. Er wird nicht bewacht. Wie es aussieht, bereiten die Nodronen seinen Abtransport vor.«
    Schweres Transportgerät stand vor dem Liner. Die Nodronen brauchten ihn nur noch auf die Lastenplattform zu verladen und aus dem Hangar zu fahren. Zwei Frachtraumer warteten in Sichtweite; vielleicht würden wir mit einem davon diesen Planeten verlassen.
    »Versiegelt«, sagte Reginald Bull in dem Moment, und seiner Stimme war der mühsam verhaltene Zorn anzuhören. »Wir können nicht eindringen, ohne dass die Nodronen davon Wind bekommen.«
    »Gibt es eine andere Möglichkeit, nach innen zu gelangen?«, wollte ich wissen.
    »Zur Not über den Frachtbereich. Aber die Verschlussklappen wurden ebenfalls präpariert.«
    »Jedes Siegel lässt sich irgendwie öffnen«, wandte Pratton Allgame ein. Er sagte es so betont, dass ich mich fragte, ob er auch davon Ahnung hatte.
    »Natürlich«, bestätigte Bully. »Alles ist nur eine Frage der Ausrüstung. Unsere Technik wäre allem, was wir bislang auf Balance B gesehen haben, hoch überlegen. Leider steht uns nicht das Richtige zur Verfügung. Wir brauchten mindestens eine Werkstoff-Analyse-sonde, um einigermaßen sicher an die Siegel herangehen zu können. Ich nehme an, dass keiner zufällig eine solche Sonde einstecken hat.«
    »Wir können zumindest die Siegel lösen?«, hörte ich mich fragen.
    Reginald Bull nickte. »Das schon. Nur bringt es uns nicht weiter. Ein offenes Siegel fällt ebenso schnell auf wie ein zerstörtes.«
    »Ich werde es wieder schließen«, sagte ich.
    Die Köpfe der anderen ruckten herum. Bull blickte mich entgeistert an. »Das soll wohl ein Witz sein! Du weißt, was das bedeutet, Ron?«
    »Natürlich. Einer von uns bleibt auf Balance B zurück - in dem Fall ich.« Im Moment, in dem ich die Worte aussprach, löste sich etwas in mir. Als fiele eine große Anspannung von mir ab, ein Gewicht, dass mir die Luft abgedrückt hatte.
    »Das kommt nicht in Frage«, wehrte Perry Rhodan ab. »Wir finden einen anderen Weg.«
    »Es gibt keinen«, behauptete Fran.
    »Es muss einen geben!«
    »Das ist egal«, schaltete ich mich ein. »Ich habe mich entschieden. Ich bleibe.«
    »Du meinst es ernst, Ron?«
    »Hätte ich das sonst vorgeschlagen?«
    »Was willst du hier tun?«, fragte Fran Imith. »Hier ist niemand, der auf dich wartet.«
    Ich zuckte die Achseln. »Niemand wartet auf mich. Weder hier, noch auf Terra, noch anderswo. Deshalb bin ich auf den Mars gekommen: Um ein neues Leben zu beginnen. Und das werde ich
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