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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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»Dann auf ... auf zu den Sternen!«
    Sid González
     
     
    Prolog
    Odyssee im Weltraum
    Atlan
     
    Endlich werden wir das Ziel erreichen. Der ewige Abgrund zwischen der Milchstraße und Thantur-Lok wird bald hinter uns liegen. Ein letzter Sprung durch den Hyperraum. Es ist ...
    Ja? Was ist es? , vernehme ich die Stimme meines Extrasinns in mir. Wie fühlt es sich an, das Ziel deiner Reise direkt vor dir zu wissen?
    Wenn ich das nur wüsste.
    Wenn ich das nur sagen könnte.
    Ich bin begeistert, aber ich habe auch Angst. Meine Augen tränen vor Erregung und vor Freude.
    Die Bilder der Vergangenheit steigen in mir hoch, und ich sehe sie klarer als die Gegenwart. Beim Untergang von Atlantis begann der Kreis, der sich nun schließt. Ich sehe den Trichterbau-Turm, riesig und glatt und mit der gläsernen Pyramide auf der Spitze. Er explodiert, stürzt, kippt und reißt Arkoniden in den Tod. Er begräbt Häuser unter sich und zermalmt sie zu Staub. Ich sehe Feuer, und ich höre Schreie, und angreifende Methanraumer jagen heran.
    Obwohl ich all das nie selbst miterlebt habe, lebt es doch in mir, weil meine Phantasie es sich seitdem tausend Mal und öfter ausgemalt hat. Vielleicht wäre es nicht so bunt, detailreich und tödlich in meinem Kopf, hätte ich mich damals persönlich in Atlantis aufgehalten, in meiner Kolonie. Aber dann wäre ich tot.
    Aber ich war nicht dort. Ich kam erst zurück, als es vorbei war. Als das Meer das Leichenfeld längst überspült und gefressen hatte. Ich konnte mir nur ausmalen, wie es gewesen war. Wie der Tod gekommen war.
    Langsam schaue ich mich um, und die Gegenwart überlagert die Vergangenheit – das Ende des Kreises löscht den Anfang aus. Ich kehre nun wieder zurück nach Arkon, beschreite den Weg, der mir vor zehn Jahrtausenden verbaut wurde.
    Meine neuen Gefährten haben sich in der Zentrale der TIA'IR versammelt. Wir fiebern der Ankunft entgegen. Alles um uns wirkt eng, und trotz der Verspieltheit, trotz all der Farben, die Crysalgira einst in ihrer Jacht verarbeitet hat, scheint das Schiff tot zu sein. Zugleich riecht es förmlich nach Crysalgira. Ein Hauch von ihr kitzelt meine Sinne, unablässig, seit ich die TIA'IR betreten habe.
    Meine tote Geliebte geht nicht durch die Räume und Korridore dieser Luxusjacht. Nicht mehr. Crysalgira gehört in eine tiefe Vergangenheit, ist nur noch ein Traum in meinem Kopf, ein Bild, das immer mehr verblasst. Dennoch ist es, als wandelte ihr Geist in diesem Raumschiff, ein bloßer Abklatsch dessen, was sie einstmals war. Es ist kein Leben in diesem Gespenst. Was an sie erinnert, ist voller Schönheit und stimmt mich gerade deshalb unendlich traurig. Die Farben in diesem Schiff scheinen zu verblassen und mehr Licht zu verschlucken, als sie es tatsächlich tun.
    Das Holo inmitten der Zentrale, das unsere kosmische Umgebung zeigen sollte, ist desaktiviert. Es gibt nichts dort draußen; nichts, was unsere beschränkten Sinne begreifen könnten. Vielleicht nimmt Crysalgiras verwehender Geist es wahr. Kann ich sie deshalb spüren, weil sie aus diesem Nichts des Sternenabgrunds zwischen der Milchstraße und Thantur Lok auf uns herabsieht? Vergießt sie eine Träne über meine Rückkehr?
    So melodramatisch, alter Narr?, fragt der Extrasinn. Ist das deine Antwort darauf, die Heimat wiederzusehen, die du so lange entbehrt hast?
    Hinter uns liegen vier Monate voller Gefahren und Strapazen, die uns nun an unser Ziel bringen werden: nach Arkon. In meine Heimat.
    Aber die Reise, die für meine Gefährten etliche Wochen gedauert hat, trotz allem nur ein geringer Teil ihres Lebens, währt für mich seit 10.000 Jahren. Rund zehn Millionen Sekunden für sie, rechnet mein Extrasinn aus, aber gut 300 Milliarden Sekunden für mich. Dass ich die meiste Zeit davon im Tiefschlaf verbracht habe, spielt keine Rolle.
    Nun gelangt unsere Reise ans Ende. Oder ans Ziel. Das ist etwas völlig anderes, denn am Ziel wird sich uns ein neuer Anfang offenbaren.
    Da ist Perry Rhodan. Er steht aufrecht, er hält den Blick nach oben gerichtet, doch er schaut nicht etwa die Decke dieser Raumschiffszentrale an, sondern er sieht hinauf zu den Sternen, und auf seine Weise kann er sie sehen: die Sterne, die Zukunft.
    Als Rhodan auf dem Mond seines Planeten mit den Arkoniden Crest und Thora da Zoltral Kontakt aufnahm, löste er zugleich die Kaskade an Ereignissen aus, die uns alle an diesen Punkt gebracht haben. Ein Rädchen greift seitdem ins andere, und eine unbegreifliche Maschinerie
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