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PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

Titel: PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise
Autoren: Christian Montillon
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Genau wie Ailin hielt er einen Strahler in der Hand. Und genau wie ihre Waffe war er nicht auf Betäubung gestellt. Rücksicht durften sie sich nicht leisten, wenn es darum ging, die Schutzmannschaft des Reaktors zu überwältigen.
    »Ich bringe uns in die Nähe unseres Ziels«, kündigte der Norweger an. »Irgendwie müssen wir die Sprengsätze deponieren. Ein gezielter Schuss darauf dürfte sie zur Explosion bringen.«
    »Sicherheitspersonal schützt das Ziel genauso wie die unterirdischen Leitungen«, sagte der Inder. »Das wissen wir.«
    »Die Sabotage hat oberste Priorität«, stellte Olf Stagge klar. »Sie haben Waffen, aber wir auch. Und wenn die Gegner in der Überzahl sind, können wir noch auf unsere Fähigkeiten zurückgreifen.«
    »Ich nicht«, sagte Bakshi.
    »Dann erledige ich das für dich mit«, meinte Ailin kalt.
    Stagge nickte. »Wir haben nur eine Chance, wenn wir auftauchen und sofort zuschlagen. Auf Dauer sind wir unterlegen. Aber wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    Kurz besprachen sie sich noch, dann teleportierten sie. Obwohl sich Stagge stark fühlte, merkte er, dass er ohne Ras Tschubais Unterstützung Mühe hatte, zwei Personen und die Sprengladungen zu transportieren. Doch die Wut und der Zorn stachelten ihn an, verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Er fühlte sich randvoll mit Paraenergie ...
    Am Zielpunkt im Yinshan-Gebirge südlich von Terrania erhielten sie sofort einen ersten Dämpfer.
    Der Reaktor lag in einem gewaltigen Felshang. Ein Schwerer Kreuzer war in der Nähe des bunkerartigen Reaktorgebäudes gelandet, das unter einem energetischen Schutzschirm lag. Es war die KATMAR, bemannt von Naats, die nicht zögern würden, das Feuer zu eröffnen. Das Schiff bot einen überwältigenden Anblick monströser Schönheit vor dem Grau des Berges.
    Stagge fluchte – gleich zwei Probleme, die es zu bewältigen galt. Der Sprung hatte sie auf ein winziges Plateau geführt, das normalerweise nur durch eine halsbrecherische Kletterpartie zu erreichen gewesen wäre. Sie hatten von dort die Lage sondieren wollen ...
    ... doch so viel Zeit blieb ihnen nicht! Sie konnten sich nicht einmal umsehen. Der Reaktor war mehrfach gesichert. Eine Gruppe von etwa zehn uniformierten Sicherheitsbeamten patrouillierte direkt vor dem Schirm – und die Schutzmannschaft eröffnete sofort das Feuer!
    Steine zerplatzten direkt über den drei Mutanten in dem steilen Gebirgshang. Es waren Warnschüsse, nicht mehr. Aber diesmal wählten ihre Gegner keine Paralysestrahler. Augenscheinlich waren sie klug genug gewesen, einen Angriff zu erwarten, und hatten sich in jeder Sekunde bereitgehalten. Das plötzliche Auftauchen durch Teleportation überraschte sie nicht. Natürlich nicht. Sie wussten, dass sie mit Mutanten rechnen mussten ...
    Stagge sah rot, und am Rand seines Bewusstseins, in einem letzten Rest klaren Denkens, bemerkte er, dass er die Kontrolle über sich verlor. Die aufgestaute Psi-Energie floss über, brach aus ihm heraus. Mitten zwischen den Verteidigern entlud sich ein Feuerball aus Parakräften. Der Felsen vor dem flirrenden Energieschirm wurde in einem feurigen Inferno gesprengt. Der Lärm donnerte als Echo von den Felshängen zurück.
    Stagge wollte mit seinen Begleitern das weitere Vorgehen absprechen, doch es war zu spät. Der Schwere Kreuzer bewegte sich, vor den Geschütztürmen flammte es auf. Das Schiff feuerte, und es wurde dunkel.
     
    Ras Tschubai ging zwischen Anne und dem Jungen. Sven wollte Iga zuerst ansprechen, wenn sie nahe genug waren. Noch ehe sie ankamen, stöhnte Sven auf.
    »Was ist mit dir?«, fragte der Sudanese.
    »Ich ... Ihr wisst doch, dass ich die anderen jederzeit finden kann.« Sven keuchte hektisch. »Tanuj Bakshi ... er ist nicht mehr da.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Anne Sloane alarmiert.
    »Tot«, sagte Sven tonlos. »Olf Stagge und diese Chinesin kann ich noch wahrnehmen, aber ...« Er brach ab.
    Annes Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie haben ihn getötet!« Die Worte kamen erstickt zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Bleib ruhig«, sagte Tschubai, in dem ebenfalls Zorn hochkochte, den er kaum noch kontrollieren konnte. »Wir dürfen nicht die Herrschaft über uns selbst verlieren!«
    Annes Lippen bebten vor Zorn. »Sie haben ihn getötet!«, wiederholte sie, diesmal lauter.
    Und im selben Moment wurde die Wasseroberfläche neben ihr aufgewühlt. Blasen stiegen auf, und blitzartig verdampften große Wassermassen. Schwaden
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