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PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

Titel: PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise
Autoren: Christian Montillon
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Kampfeinsatz schicken, und aufgrund seiner speziellen Gabe vermochte er Iga jederzeit wiederzufinden, sodass er als Bindeglied zwischen den Gruppen diente.
    »Also los«, sagte Stagge. »Ich springe mit euch dreien in die Nähe dieser Iga. Wo hält sie sich gerade auf, Sven?«
    Der Junge schloss die Augen, konzentrierte sich, streckte den Arm aus. »Hier, in Richtung der Stadt und des Sees. Kommt mir fast so vor, als würde sie wieder am Ufer stehen und das Institut aus der Ferne beobachten.«
    »Scheint ihr Lieblingsplatz zu sein.« Stagge grinste. »Gut, beschreib mir eine genaue Stelle, wo ich euch hinbringen soll.«
    Während der Junge das tat, schloss Ras Tschubai die Augen, gönnte sich einen Moment der Ruhe. Nun war es also so weit. Noch ehe der Morgen anbrach, würde sich zeigen, ob dies alles in einem absoluten Fiasko endete oder ob es im letzten Augenblick gelang, das Ruder herumzureißen.
    Kurz darauf sprangen sie.
    Stagge verabschiedete sich knapp und ließ Tschubai, Anne Sloane und Sven am Ufer des Goshun-Sees zurück. Rundum war es fast völlig dunkel. Nur das fahle Mondlicht erhellte die Gegend notdürftig. Auf der Wasseroberfläche glitzerte es.
    »Iga ist noch etwa einen Kilometer entfernt«, sagte Sven. »Also los, bringen wir es hinter uns!«
     
    Olf Stagge hatte alles vorbereitet. Er kehrte nicht direkt zu Ailin und Tanuj Bakshi zurück, seinen beiden Einsatzpartnern beim Angriff auf den Stromgenerator. Vorher machte er einen Abstecher. Zwar hatte er im Krankenhaus einige Handstrahler erbeutet, doch das war nicht genug. Um den Generator zu zerstören, benötigten sie Sprengkörper.
    Und die konnte er in der Nähe nur an einem einzigen Ort mit Sicherheit finden: in der VEAST'ARK, dem Raumschiff, das am Goshun-See gelandet war und seitdem die Geschütztürme auf Lakeside ausrichtete. Mercant und seine Leute wollten ihnen also drohen? Sollten sie nur. Olf Stagge würde den Spieß umdrehen.
    Er materialisierte in dem Raumer, schaute sich um. Er kannte den Aufbau arkonidischer Schiffe genau, weil ihn diese Schiffe faszinierten. Er las alles, was er darüber in die Finger bekam, hatte auch mit Ras Tschubai während ihrer Sucheinsätze lange über alle möglichen Details gesprochen. Der Sudanese war bereits an Bord eines vergleichbaren Kugelraumers durchs All geflogen.
    Aktuell hielt sich Stagge in der mittleren Kugelschale auf, die vor allem den gigantischen Antriebsmaschinen Platz bot. Es überraschte ihn nicht, dass sich ausgerechnet an diesem Ort kein Besatzungsmitglied weit und breit befand. Er orientierte sich, ging los, ständig bereit zu teleportieren, falls jemand zufällig seinen Weg kreuzte.
    Oh, sie fühlten sich so sicher, diese Narren! Sie waren zum Untergang verdammt. Kurz überlegte der Norweger, die VEAST'ARK zu sabotieren, doch das war alles andere als einfach und musste gegebenenfalls in einem zweiten Schritt geschehen – wenn alle Mutanten auf freiem Fuß waren.
    Zuerst musste die Sabotage des Reaktors erfolgen, wobei Stagge hoffte, dass Mercant danach nicht sofort den Befehl gab, das Institut und mit ihm sämtliche Bewohner mit den Bordwaffen des Arkonidenschiffs auszulöschen. Wahrscheinlich stand die VEAST'ARK aber eher bereit, eine Revolte der Gefangenen niederzuschlagen – und wenn der Schirm durch den Ausfall des Generators zusammenbrach, durfte man das kaum den Mutanten in Lakeside anlasten.
    Außerdem waren Tschubai, Anne und Sven unterwegs, um über diese Iga Tulodzieky mit Mercant zu sprechen. Das sollte den tödlichen Einsatz der arkonidischen Waffen wenigstens verzögern. So lange, bis sich die Befreiten in Sicherheit bringen konnten. Stagge jedenfalls würde sofort damit beginnen, die Mutanten per Teleportation zu evakuieren.
    Stagge sprang ein weiteres Mal, innerhalb des Schiffs, näher zu einem der Geschütztürme. Dort fand er, was er suchte: ein Waffenlager. Die Tür war mehrfach gesichert. Stagge grinste nur und teleportierte in den Bereich dahinter. Wahrscheinlich löste sein Eindringen einen Alarm aus. Er scherte sich nicht darum. Nach wenigen Sekunden entdeckte er eine Kiste mit etwa fußballgroßen Explosivgeschossen, die sich leicht als Sprengsätze würden nutzen lassen. Er berührte zwei davon und nahm sie mit auf seinen Teleportersprung. Sollte in der VEAST'ARK doch ein Suchkommando losgeschickt werden. Ihn kümmerte es nicht.
    »Bereit?«, fragte er seine Begleiter, kaum dass er materialisiert war.
    Tanuj Bakshis Gesicht war eine einzige starre Maske.
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