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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht
Autoren: Hubert Haensel
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Höhe erklang ein dumpfes Donnern wie von einem rasend schnell näher kommenden Gewitter. Da war tatsächlich ein grelles Aufflammen...
    ...die Triebwerksemissionen der beiden akonischen Schlachtkreuzer, die sich rasend schnell entfernten. Innerhalb von zwei, drei Sekunden verschwanden die lodernden Lichtpunkte wie erlöschende Sternschnuppen. Beide Raumschiffe hatten die Atmosphäre des Planeten verlassen und beschleunigten vermutlich mit Höchstwerten.
    »Er verschwindet einfach durch den Transmitter!«, brüllte Hayden Norwell unbeherrscht. »Dieser elende Halunke!«
    Der Container stand unverändert dort, wo der Traktorstrahl ihn abgesetzt hatte; der Transmitterbogen war deutlich zu erkennen. Allerdings war das Entstofflichungsfeld erloschen, entweder von einer Automatik, die Levian Paronns Durchgang registriert hatte, oder von der Empfangsstation aus abgeschaltet, nachdem der Maphan sein Flaggschiff erreicht hatte.
    »Er ist geflohen«, sagte Solina Tormas ungläubig, »und lässt uns auf dieser Höllenwelt zurück? Das kann unmöglich sein Ernst sein.«
    »Doch«, erklang es dröhnend von Icho Tolot. »Es ist keineswegs das erste Mal, dass Levian Paronn das tut. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Er ist hinterhältig«, stellte Norwell fest. »Und wir waren verrückt genug, uns täuschen zu lassen. Für dumm verkauft hat er uns! Aber nicht mit mir, sage ich euch. Da kann ich noch ganz anders.«
    Tolot winkte mit zwei Armen ab. »Levian Paronn ist manisch. Für alles, was er sich in den Kopf gesetzt hat, geht er auch mit dem Kopf durch die Wand. Er wollte zurück nach Lemuria und hat nie etwas anderes beabsichtigt. Das war schon frühzeitig sein Plan, und dafür hat er eine lange Zeit sogar in Realzeit hinter sich gebracht. Die Jahrhunderte an Bord der Sternenarchen und im Dilatationsflug fallen dabei kaum ins Gewicht. Ich glaube nicht, dass er sich irgendwann noch in einen Kälteschlaf geflüchtet hat. Ihm ging es immer nur darum, sich die Waffe gegen die Bestien zu verschaffen, egal, wie. Das war vor Hunderten von Jahren. Zweifellos trägt er die Pläne in irgendeiner Form bei sich.«
    »Dann hat er womöglich in die Entwicklung der Akonen eingegriffen.« Rhodan hatte so etwas schon erwartet, aber noch keine halbwegs genaue Zeitangabe erfahren. Mehrere hundert Jahre in Realzeit lag es also zurück, dass Levian Paronn und Icho Tolot die im Dilatationsflug befindliche Sternenarche ACHATI UMA gemeinsam verlassen hatten.
    »Nein«, sagte Tolot entschieden. »Paronn hat bestimmt nicht in die Entwicklung eingegriffen; dann hätte er vieles verändern können. Die Gefahr, dass er mit einem solchen Handeln den Zeitlauf verändert und sein eigenes Vorhaben gefährdet, dürfte ihm entschieden zu groß gewesen sein.«
    Rhodan nickte nachdenklich. »Unter der Voraussetzung muss eine entsetzliche Zeit hinter ihm liegen. Er war nur auf diesen heutigen Tag fixiert - von dem er wohl nie wusste, wann er wirklich kommen würde.«
    »Auch wenn Hayden anderer Ansicht zu sein scheint, wir haben ihm einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht...«, meinte Solina.
    »Wir haben Paronn daran gehindert, die Geschichte umzuschreiben, sie sogar so grundlegend zu verändern, dass keiner von uns mehr existieren würde.« Der Haluter sah mit zwei Augen die junge Frau an, die ihr kupferfarbenes Haar im Nacken zu einem wuchtigen Knoten geschlungen trug, und lachte dröhnend, als er ihren verwirrten Blick bemerkte. Dann wandte er sich an Norwell. »Pa-ronn hatte ein grauenvolles Spiel mit der Zeit vor.«
    »Pervers«, sagte Hayden Norwell.
    »Wäre das wirklich so schlimm?« Hartich van Küspert grinste schräg, aber dieses Grinsen missglückte ihm. »Ich meine...«Er musste nur selten nach den richtigen Worten suchen, doch diesmal hatte er Probleme. »Ich meine, wir wüssten es überhaupt nicht«, fuhr er hastig fort. »Es gäbe uns nicht, hätte uns nie gegeben...«
    »Doch«, widersprach Rhodan. »Auf einer Zeitschiene wären wir immer präsent. Bis heute.«
    »Ja und nein«, sagte Tolot.
    »Oh, unser Haluter äußert sich wissenschaftlich überaus exakt.« Hartich riskierte ein zynisches Grinsen. »Die Theorie von einer Unschärferelation der Zeit hätte sich möglicherweise beweisen lassen.«
    »Das ist doch Humbug!« Norwell schüttelte den Kopf. »Wie will einer von euch etwas beweisen, wenn er nicht mehr existiert? Vielleicht verstehe ich nicht viel davon - aber für mich ist das Ding, das vor nicht einmal zehn Minuten noch da
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