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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht
Autoren: Hubert Haensel
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gestanden hat, inzwischen wie eine Zeitbombe.«
    »Dieses Ding existiert nicht mehr«, dröhnte der Haluter. »Jedenfalls nicht in unserer Zeit.«
    Isaias Shimon schrie warnend auf. Der Himmel hatte sich schneller als erwartet mit schweren, düsteren Wolken verhangen. Gegen den spürbar auffrischenden Wind waren sie aufgezogen, aber vielleicht gab es hoch oben eine gegenläufige Höhenströmung.
    »Das sind keine Wolken«, kommentierte Perry Rhodan. »Ich vermute irgendeine Lebensform dieses Planeten.«
    »Wir halten uns schon zu lange hier auf«, sagte die Historikerin.
    Norwell bedachte sie mit einem forschenden Blick aus zusammengekniffenen Augen. Dann wandte er sich wieder den Wolkengebilden zu und zog seinen Strahler. »Damit werden wir fertig. Jemand muss nur den Transmitter neu aktivieren. Je eher wir von hier verschwinden, desto besser.«
    Mit weit ausgreifenden Schritten eilte van Küspert zu dem Container. »Das sind nur akonische Zeichen! Nichts mit Interkosmo. Unsere Freunde glauben wohl noch immer, sich absondern zu müssen.«
    »Ich dachte stets, einem Physiker sei nichts zu schwer.« Über den Lauf seines Strahlers visierte Norwell die Wolken an. Bis auf weniger als zweihundert Meter war das nebelartige Brodeln mittlerweile herangekommen.
    »Zum Container hinüber!«, rief Rhodan.
    Van Küspert nahm die ersten Justierungsschaltungen vor. Tolot hatte seinen schweren Strahler, der aus der Sicht eines Menschen schon beinahe ein kleines Geschütz war, ebenfalls wieder in der Hand.
    »Was immer das sein mag, es verbreitet sehr hohe Temperaturen.« Tolots infrarotempfindliche Augen erkannten solche Unterschiede sofort. »Wir sollten der Erscheinung nicht allzu nahe kommen.«
    »Wir?« Norwell bedachte den Haluter mit einem forschenden Blick schräg von unten. »Es kommt auf uns zu, nicht umgekehrt.«
    »Auf jeden Fall ziehen wir uns zurück.« Tolot stapfte auf Shimon und Solina Tormas zu, die Boryk mit mehreren Injektionen die Schmerzen genommen und ihn ruhig gestellt hatten, und hob den zwergenhaften Lemurerklon mit einer überaus vorsichtigen Bewegung vom Boden hoch. Kaum jemand, der den Haluter nicht näher kannte, hätte dem Koloss ein derart feinfühliges Vorgehen zugetraut. Boryk wimmerte leise.
    Das war der Moment, in dem van Küspert feststellte, dass der Transmitter nicht mehr zu aktivieren war. »Die Justierung blockiert. Sie wurde so geschaltet, dass sie nur eine einzige Verbindung zulässt - zu Paronns Flaggschiff. Aber von dort kommt kein Bestätigungsimpuls.«
    »Abgeschaltet?« Norwell erbleichte. »Sie haben einfach abgeschaltet und lassen uns hier zurück? Das sind ... «
    »Verbrecher«, sagte die Akonin. »Alle Akonen sind Verbrecher, nicht wahr?«
    Der Prospektor schaute sie wortlos an. Er drückte die Lippen zusammen, wandte sich wieder um und beobachtete die vermeintlichen, inzwischen sehr tief hängenden Wolken.
    Augenblicke später senkte sich ein leichter Nebel auf die Überreste des zerstörten Zeittransmitters. Von der aufbrodelnden Masse glitten Ausläufer nach allen Seiten, und wo sie den Boden berührten, schien er sich in zähflüssige Schmelze zu verwandeln. Stahlfragmente glühten auf und sanken in sich zusammen.
    »Das bekommen wir nicht in den Griff. Jedenfalls nicht schnell genug.« Sorgenfalten zeigten sich auf Hartichs Stirn, als er den ringsum dichter werdenden Nebel registrierte. Noch stand die Sonne groß und gleißend nur wenig unter dem Zenit. Die Atmosphäre erschien unglaublich klar, als zeigten sich auf diese Weise schon die ersten Ausläufer der Strahlungsfront der nahen Supernova. Gorbas-IV würde bald von der Schockwelle der Sternexplosion in nächster kosmischer Nachbarschaft verbrannt werden.
    »Es wird Zeit, dass unsere Schiffe kommen. Jemand muss uns abholen.«
    Isaias Shimon erschrak. »Du glaubst doch nicht etwa...«
    Der Physiker sah Solina forschend an. »Paronns Schlachtkreuzer gegen die PALENQUE und die LAS-TOOR? Wenn er Rache nehmen will, wäre nichts einfacher, als uns auf diese Weise auszuschalten.«
    »Jere von Baloy lässt uns nicht im Stich«, erwiderte die Historikerin. »Er holt uns hier ab, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    »Da haben sich schon ganz andere die Finger verbrannt, meine Liebe.« Van Küspert schüttelte den Kopf. »Kein Akone weiß, dass Achab ta Mentec in Wahrheit Levian Paronn ist. Und selbst wenn... Er hat Befehlsgewalt, die wird ihm niemand streitig machen.«
    »Ich bekomme keinen Funkkontakt zur PALENQUE oder der
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