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Nele geht auf Klassenfahrt

Nele geht auf Klassenfahrt

Titel: Nele geht auf Klassenfahrt
Autoren: Usch Luhn
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Das erste Kapitel
    beginnt mit einem Horoskopzeigt, dass Nele einen echten Dickkopf hatdichtet Barbara Winter Falten ins Gesichtund endet mit einem vorlauten
    Schule total plemplem

    »Ich geh heute nicht in die Schule und wenn ihr euch alle auf den Kopf stellt!« Es war bereits halb acht und allerhöchste Zeit, dass Nele sich für die Schule fertig machte. Aber sie lümmelte so gemütlich auf der Küchenbank herum, als hätte sie Ferien. Sogar ihren Schlafanzug hatte sie noch an.
    »Red keinen Quatsch, Nele«, sagte ihre Mutter ärgerlich und trank ihren Kaffee im Stehen aus. »Du kommst noch zu spät und dann kriegst du wieder Ärger mit Frau Kussmund.« Wie immer war Barbara Winter in großer Eile und frühstückte auf den letzten Drücker. Sie arbeitete noch nicht sehr lange als Fotografin und nahm ihre Arbeit sehr ernst. Gerade machte sie kunterbunte Herbstbilder und radelte dafür den ganzen Tag durch die Gegend.
    »Ich will mich aber nicht so hetzen wie du, Mama«, sagte Nele störrisch. »Davon kriegt man bloß Runzeln im Gesicht und miese Laune.«
    Frau Winter stellte ihre Kaffeetasse mit einem Knall auf dem Küchentisch ab.
    »Nele, das ist nicht nett von dir«, rief sie empört. »Ich habe weder Falten noch schlechte Laune. Und meine Arbeit bereitet mir großen Spaß.«
    Sie machte sich ein Käsebrot fertig und steckte es in ihre Fototasche.
    Neles Vater Herr Winter sah erstaunt von seiner Zeitung hoch. Er hatte so vertieft sein Tageshoroskop gelesen, dass er gar nichts mitbekommen hatte. »Was ist denn los?«, fragte er. »Streitet ihr beiden etwa so früh am Morgen? Du siehst ja ganz gestresst aus, Barbara. In deinem heutigen Horoskop steht: Gönnen Sie sich mal eine Pause .«
    Nele guckte triumphierend. »Genau, Mama. Und deshalb gehe ich heute nicht in die Schule.«
    Herr Winter schaute Nele verwirrt an. »Hä? Habe ich was verpasst? Mama braucht Ruhe und du bleibst für sie zu Hause?«
    Nele nickte eifrig. »Ja, weil Mama nicht will. Ich tausche einfach mit ihr. Die Schule macht mich gerade total fertig. Morgen schreiben wir schon wieder einen Test in Mathe.«
    Herr Winter brach in schallendes Gelächter aus. »Du machst Witze, oder? Bei dir steht übrigens: Machen Sie sich heute auf Ärger gefasst . Also nimm dich lieber in Acht mit dem, was du sagst. Alle Kinder müssen rechnen lernen. Ich bin immer sehr gerne zur Schule gegangen.« Er legte die Zeitung weg und biss herzhaft in sein Marmeladenbrot.

    »Was bindest du dem Kind denn für einen Bären auf, Robert?« Großtante Adelheid kam gähnend in die Küche geschlurft. Sie hatte vor Kurzem damit angefangen, einen Abenteuerroman zu schreiben. Mit diesem Thema kannte sie sich nämlich besonders gut aus, weil sie schon ihr ganzes Leben durch die Welt reiste und ziemlich aufregende Sachen erlebte. Deshalb war sie im Augenblick immer bis weit nach Mitternacht wach und ständig unausgeschlafen.
    Auf ihrer Schulter saß Plemplem, der eigentliche Hausherr von Kuckuckstein. Er hatte die uralte Burg geerbt und Großtante Adelheid ihn. Weil sie keine Lust hatte, die ganze Zeit alleine in dem alten Kasten zu wohnen, wie sie die Burg nannte, und ihr Mann auch noch ein Schloss in Schottland besaß, war die ganze Familie Winter in die Burg eingezogen und fühlte sich dort pudelwohl. Außer natürlich, wenn sie sich mal wieder in den Haaren hatten, so wie gerade jetzt.
    »Nele, glaube deinem Vater kein Wort. Er flunkert. Zufällig kenne ich seine frühere Klassenlehrerin. Du glaubst nicht, was sie mir für lustige Geschichten über ihn erzählt hat.« Großtante Adelheid kicherte wie ein Schulmädchen. »Einmal hat er Schule ist total plemplem an die Tafel geschrieben und bekam dafür als Strafarbeit …«
    Bevor Nele erfahren konnte, was ihr selbst ernannter Streberpapa für eine Strafe aufgebrummt bekommen hatte, unterbrach Barbara Winter ihre Tante unhöflich.
    »Tante Adelheid, bitte! Spar dir diese Geschichte fürs Mittagessen auf. Nele, auf der Stelle gehst du jetzt in die Schule.« Ihre Stimme klang streng.
    »Na gut«, lenkte Nele ein und quälte sich von der Eckbank hoch. Wenn ihre Mutter so ernst wurde, war es besser zu tun, was sie sagte.
    In Windeseile machte sie Katzenwäsche, zog sich ihre Jeans und den neuen roten Pulli mit den aufgenähten Hundetatzen-Flecken an den Ellbogen über und schnappte ihren Schulrucksack.
    »Fertig«, rief sie und steckte Plemplem noch schnell eine kandierte Walnuss zu.

    Der Papagei bedankte sich mit einem heiseren
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