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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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es noch um einiges heller, trotz der tiefen Wolken. Er war im Nu tropfnass, und ihm war kalt, aber er genoss es, so sauber gewaschen zu werden. Runter mit dem ganzen galaktischen Dreck, den sein Vater über ihn gekübelt hatte! Diese Echsenwesen zu spüren, diese Gorrthasi - es war dermaßen ekelhaft gewesen!
    Martan lief los. Er trat mit den nackten Füßen mitten in die dicksten Pfützen, dass es nur so spritzte. Aber er passte auf, dass er keine Schnecken dabei zertrat.
    Vor ihm stob ein Rudel Rotschwänze davon. »Ha!«, rief er.
    »Haha!« Er fühlte sich so gereinigt, so gut, so lebendig, dass er ihre Sprünge nachahmte und die Trampelpfade entlang tanzte.
    Mitten durch brusthohe Wiesen, deren Gräser und Kräuter nass nach ihm griffen, dann an einer überwucherten Mauer und am Ufer eines Kanals vorbei.
    Das schwarze Wasser schäumte vom Regen. Schließlich kam Martan an der Rückseite des Gartens an, in dem er wohnte.
    Es war der schönste Garten, in dem er je gelebt hatte. Er maß vielleicht zweihundert Schritt in der Länge und siebzig in der Breite und wurde nur an wenigen Stellen von einer bunt angemalten Palisade begrenzt, die vor allem als Windschutz diente. Ein gutes Dutzend kleiner Hütten waren kreuz und quer in dem üppigen Grün errichtet, das sich unter der Regenlast beugte. Abgesehen davon, dass sie auf Pfählen standen, waren sie alle unterschiedlich gebaut, gestrichen und geschmückt. Aber heute konnte Martan sie kaum ausmachen, so dicht fiel der Regen.
    Martan ging schnaufend das Ufer entlang bis zu der gelborangenen Hütte, die er mit Lily Yo bewohnte. Er bog um die überwucherten Filtriertonnen, die schon fast überliefen, und trat unter das kleine Vordach. Er nahm die Trommel ab und legte sie auf das verwitterte Regalbrett an der Wand neben der Tür.
    Holterdipolter, tropfte er was zusammen!
    »Ah!«, grollte er und schüttelte sich. Das Wasser flog in alle Richtungen.
    »He, Martan!« Sie stand oben in der Tür ihres Wagens, ein großes Tuch um den Leib geschlungen, und trocknete mit einem kleineren die kurzen Lockenhaare ab.
    »Busch. Wie geht's?«
    Ihre Augen und Zähne blitzten. »Haben wir mal wieder dieselbe Idee gehabt, was? Hier, fang!«
    Er fing das kleine Handtuch auf und trocknete damit sein Gesicht. Der Stoff roch nach Buschs Kopfhaaren. Sie rieb nach dem Waschen immer irgendeinen Kräutersud hinein, aber so weit war sie heute noch nicht gekommen. Darum roch er einfach nur ihre herbe Süße.
    »Danke.« Er warf das Tuch zurück, und als die kleine Frau es an einen Haken unter dem Vordach hängte und dabei auf Zehenspitzen das große Tuch vor der Brust zusammenhielt, kam er sich auf einmal zu nackt vor. »Ich seh mal zu, dass ich in was Trockenes komme.« Er hielt die Beine unter die Traufe, damit die Erdspritzer abgespült wurden, zog die Tür zur Seite, sprang die drei Stufen hinauf ins Dunkel und zog sie wieder bis auf einen Spalt zu. Daneben hingen an der Wand immer ein paar Handtücher bereit.
    Während er sich abfrottierte, rief Busch von drüben: »Auch einen Gebrannten?«
    »Ja, gern. Ich komme sofort.«
     
     
    Eine Viertelstunde später saß er bei Busch am Tisch. Es duftete nach frisch gerösteten und vermahlenen Körnern und Nüssen und Holzfeuer. Auf dem Herd köchelte der Gebrannte vor sich hin. Die Herdklappe stand offen. Glut glomm darin, unter einer Schicht Asche, sodass sie kaum Licht gab. Busch hatte den breiten Fensterladen nach oben geklappt.
    Inzwischen war es völlig dunkel draußen. Regen prasselte. Zwischen den schwarzen Bäumen war das hellere Wasser des Kanals zu erahnen. Es war warm hier, und Martan schwitzte, obwohl er nur eine kurze Hose und eine leichte Weste übergezogen hatte.
    Busch stellte zwei Töpfe auf den Tisch. Dann ging sie vor dem Herd in die Hocke und zündete erst einen Span und damit eine kurze Kerze an. Schatten sprangen, und Martan musste die Augen zusammenkneifen. Sie stellte die Kerze auf den Tisch und setzte sich Martan gegenüber. Sie trug ein kurzes Kleid, ein weißes, ärmelloses Fähnchen. Typisch Busch. Sie zeigte gern ihre Muskeln und zog nach getaner Arbeit noch lieber etwas an, auf dem garantiert jeder Fleck zu sehen war: Seht her, Drecksarbeit zu Ende! Jetzt wird gefeiert!
    Martan schlürfte von dem Gebrannten. Er bekam etwas Satz in den Mund und zerkaute ihn. Lecker! Sie hatte sogar vermalzene Körner hineingegeben. »Wo sind denn alle hin?«
    »Keine Ahnung. Nach vorn wahrscheinlich. Wir haben mal wieder am Kühlkeller
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