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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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ShouKis Witwe weiter.«
    »Witwen«, sagte Grek. »ShouKi hat derer drei hinterlassen.«
    »ShouKi hatte drei Frauen?«, fragte Raye. »Und keine Kinder?«
    »Er hatte immer viel zu tun«, sagte Grek.
    »Und warum hatte er dann drei Frauen?«
    »Ja, nun, weil er eben immer viel zu tun hatte.« Raye beließ es dabei.
    Rhodan lenkte die Plattform über ein Wäldchen riesengroßer Bäume hinweg. »Wir kommen«, sagte er halblaut zu irgendjemandem. »Ja. Alles klar.«
    Die Bäume unter ihnen hatten rote, leicht gewundene Stämme, und in ihre Wipfel waren Häuser gebaut. Überall leuchteten Lampions. Auf einem Balkon räkelte sich ein Atto in der mit einem großen, schwarzweißen Karomuster variierten Standardgestalt und winkte ihnen zu. Seine beiden Schneidezähne glitzerten ebenso golden im Scheinwerferlicht der Plattform wie die viel zu große Schlafanzughose.
    Hinter dem Wäldchen erstreckten sich schon die äußeren Stadtviertel. Zwischen Unmengen von Zelten und Unterständen aller Art und Qualität ragten hier und dort größere, feste Häuser hervor. Die Straßen waren eng, winkelig und überfüllt. Eine einheitliche Beleuchtung war nicht auszumachen; die Bewohner mancher Viertel bevorzugten sogar Fackeln. Zwischen den unzähligen Fußgängern zuckelten Karren, Kutschen, Rikschas und auch ein paar Kraftfahrzeuge. Es war ein Farbgewirr, ein lärmendes Chaos, ein Durcheinander von Wohlgerüchen und Gestank.
    Rhodan hielt auf eine Ansammlung Hochhäuser zu, die einzigen, die horizontweit zu sehen waren. Tefrostadt. Auf einem der Wolkenkratzer stand der Gerechte , ein überlebensgroßer, bis auf ein Lendentuch nackter tefrodischer Jüngling aus Stein. Er war von unten beleuchtet, was seine überirdische, mythische Ausstrahlung noch erhöhte. Er hatte eine fast ebenso gute Figur wie Zim. Seine Augen waren verbunden, und er hielt eine Lanze und eine Wasserwaage in den Händen.
    Rhodan senkte die Plattform auf den weit auskragenden Balkon unmittelbar unter der Statue. Vor dem Aufsetzen schob er eine Stiefelspitze unter die Schnüre, die Grek an der Lenksäule angebracht hatte. Er hob den Fuß, wickelte sie sich mit einer Drehbewegung einmal um den Spann und zog das Bein kurz an. Zack ... die Blechdosen flogen rasselnd auf die Plattform. Eine weitere Drehbewegung, und sein Fuß war wieder frei.
    Süß , dachte Raye. Auch einem Unsterblichen macht es noch Spaß, lässige Gesten zu bringen.
    Eine ebenso gut aussehende wie füllige Frau trat aus den Schatten. Richterin Halnay. Sie trug einen eleganten Hosenanzug, anscheinend aus einem Naturstoff.
    »Resident«, sagte sie und gab Rhodan die Hand. Dann sah sie den Maahk an. »Grek.«
    »Es tut mir Leid!«, dröhnte Grek-665½ und schlug sich gegen die Brust. »Mein Herz zerreißt, wenn du mir diese Anmerkung gestattest!«
    »Ja, mein Junge. Meins auch.« Sie tätschelte ihm die Tentakelhand. »Wie ich sehe, habt ihr Dosen mitgebracht. Binde sie doch mal los.«
    Grek stand da und starrte sie an. Dann beugte er kurz den Oberkörper vor und stapfte zur Schwebeplattform zurück.
    Die Richterin musterte Raye von oben bis unten. »Wir kennen uns noch nicht, glaube nicht.«
    »Raye Corona«, sagte Perry Rhodan. »Ein Gast auf der JOURNEE.«
    »Mein Beileid«, sagte Raye. »Wie ich höre, habt ihr einander sehr nah gestanden ...«
    »Die Ärztin?«, unterbrach Richterin Halnay sie und gab ihr die Hand. »Ich habe viel von dir gehört, Kindchen. Besonders von deiner neuen Transplantationsmethode. Und von deinem ...« - sie schnalzte mit der Zunge - »... beherzten Eintreten für die Völkerverständigung. Apropos ... du hast eine hübsche Bluse an, Kind. Aber so geht das nicht. Den Bauchnabel musst du einpacken. Zumal, wenn er noch Knutschflecken zeigt.«
    Raye knöpfte rasch die beiden unteren Knöpfe der Bluse zu.
    »Kein Grund, gleich nach Karamell zu riechen, Kind«, sagte Richterin Halnay. »Aber etwas Pietät muss sein.« Sie sah auf die Uhr. »Wo bleibt er denn?«
    »Dein Mann?«, fragte Rhodan. »Der übrigens kein Tefroder ist«, fügte er zu Raye gewandt hinzu.
    »He, ich bin nicht im Dienst«, sagte Renis Halnay. »Da darf ich so ungerecht sein wie alle anderen auch. Aber ich meinte den Planetar-Anwalt. Wir hatten uns hier verabredet. Egal, holen wir ihn eben ab.«
    Sie folgten der Richterin durch die offen stehenden Flügel der Balkontür in einen Wartesaal, in den nur das Scheinwerferlicht von draußen fiel. Es roch hier muffig, nach Schweiß und Rauchwaren und
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