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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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zusammen ein.«
    Tamara Yadana nickte. Ihre Mutter sah ins Leere.
    »Martan«, sagte Lily Yo. »Die Kinder sind ganz fertig. Das wissen wir. Wir alle sind ganz fertig. Darum wollten wir gerade zusammen meditieren. Um uns gegenseitig zu stützen. Und gute Energien ins All zu schicken.« Sie drückte seine Hand.
    »Mach doch mit.«
    Er hörte, wie Busch mit einem von Piets Genossen zu flüstern anfing, was denn passiert sei. So war es wahrscheinlich den ganzen Abend lang gelaufen. Immer wieder war jemand reingekommen, immer wieder waren die gleichen Gruselgeschichten erzählt worden. Er konnte es sich lebhaft vorstellen.
    »Ich bring lieber die Kinder ins Bett.«
    »Das kannst du doch danach noch tun. Hm? Wir meditieren alle zusammen, und dann bringst du die Kinder ins Bett. Bringen wir zwei sie ins Bett. Hm? Sie haben geweint, weil sie die ganzen schrecklichen Sachen mitgekriegt haben. Sollen sie doch jetzt auch noch die schönen mitkriegen.«
    »Das wissen wir gar nicht. Wir wissen gar nicht, warum sie geweint haben.« Martan holte tief Luft. »Aber da ist was dran«, sagte er.
    Also half er mit, die Bierkrüge und den Bottich wegzuräumen. Sie zündeten Räucherstäbchen an, rückten die Stühle zu einem Kreis um einen Tisch herum, stellten Kerzen und Öllampen auf den Tisch und entzündeten sie. Sie setzten sich und meditierten.
    Aber während Martan mitsummte und mitsang und die anderen ihre guten Energien ins All schickten, saß er bloß da, sah sich die Reflektionen der Lampen auf dem lachenbedeckten Boden an und lauschte dem lauten Getröpfel und leisen Geprassel des Regens.

Kapitel 5
     
    11. April
     
    »Na komm, Mimo. Das schaffst du«, sagte Bi Natham Sariocc.
    »Da rauf? Nie.« Der Bordarzt der JOURNEE schüttelte den Kopf. Auf seiner weit nach hinten ausladenden Stirnglatze standen Schweißperlen.
    Die beiden Terraner hatten Freischicht. Sie befanden sich fast genau im Zentrum von Hohakindetimbo, am Fuß eines sanft geschwungenen Weges, der einen Hang hinaufführte. Die Hügelspitze schien eine Art Aura zu haben, eine Krone aus zarter Helligkeit. Überall in dem dunklen Park waren Lichter zu sehen: Kerzen, Fackeln, Grills.
    »Komm«, sagte Bi Natham. »Einen Schritt nach dem anderen. So werden Berge bezwungen.«
    Hinter ihnen fuhr der silberglänzende Bus mit den dicken roten Ballonrädern ab, der sie hierher gebracht hatte. Seine Scheinwerfer strichen über eine Reihe Garküchen am Straßenrand hinweg.
    Bei der Notlandung auf Cyrdan vor knapp vier Wochen war ihnen praktisch die Hälfte der Kleinfahrzeuge zu Schrott zermalmt worden; da stand für Freizeitfahrten kaum eins zur Verfügung.
    Ein paar Atto waren mit ihnen ausgestiegen und bewegten sich schon den Weg hinauf. Sie trugen sehr überladen wirkende Uniformstücke mit zahlreichen Troddeln und Knöpfen und Zierleisten, vorzugsweise in metallicglänzenden Farbtönen. Sie hatten brennende Fackeln dabei - und Körbe, die schwer nach Picknick aussahen.
    »Der nächste Bus kommt erst in einer Stunde«, sagte Bi Natham. »Da kannst du ebenso gut dein Bein trainieren.«
    Mimo Serleach ächzte, dann zuckelte er los.
    »Geht doch sehr gut dafür, dass es erst fünf Tage her ist«, sagte Bi Natham.
    »Fühlt sich aber komisch an.« Mimo starrte auf sein linkes Bein hinab. Dann sah er den Hang hinauf und bleckte die Zähne, sodass kurz die breite Lücke zwischen den unteren Schneidezähnen sichtbar wurde. Und watschelte weiter.
    »So ist's richtig«, sagte Bi Natham.
    Als sie ungefähr die Hälfte geschafft hatten, schauten sie sich um. Fast schwarze Bäume waren zu sehen, dazwischen lichterübersäte dunkelgraue Wiesen. Dahinter verschachtelte Häuser. Und noch weiter hinten eine Kuppel aus Licht. Dort lag der Raumflughafen. Die JOURNEE war nicht zu sehen. Sie war wohl schon wieder zu den Lagern an den Südküsten von Tyrmalarq oder Sinolirrel unterwegs.
    »Sieht nicht gut aus, hm?«, sagte Mimo Serleach und arbeitete sich schnaufend hügelauf. Er hatte ein wenig zugelegt, dank der hervorragenden attorischen Küche.
    »Nein, ganz und gar nicht«, sagte Bi Natham.
    Die große Lagebesprechung war ernüchternd gewesen. Strategisch gesehen befand sich Andromeda in der Hand der KastunSchlachtschiffe. Allein die Maahks setzten ihnen noch etwas entgegen. Sie streiften mit Guerillaverbänden von zehn bis hundert Raumschiffen durch die Galaxis und griffen die Kastuns an, wo immer die brennenden Schiffe eine Schwäche zeigten. Unter den Flüchtlingen gingen sogar
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