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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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sondern davor. Sie haben ihre Dosengürtel abgelegt und halten Schwämme in der Hand.
    »Oh nein«, sagt Mimo.
    Aber die Witwen sehen ihm nicht auf das Glied, sie sehen auf ShouKis Bein. Sie weinen.
    Während die drei Atto-Häsinnen ShouKis Bein waschen, hält Mimo sich an den Rohrranken fest und streckt das Gesicht in den Regen, der aus den Blütenduschen kommt.
    Manchmal streift ein Handrücken seinen linken Hoden oder sein Glied. Dann pulst ihm kurz Blut hinein, und Mimo reißt die Augen auf und hält die Luft an und hofft jedes Mal, dass es bald wieder vorbei geht.
    Er entspannt sich erst, als eine der Witwen sein Glied mit der Hand umfasst, kurz drückt, dabei etwas zu den anderen beiden sagt und alle drei leise kichern, bevor sie weiter das Bein waschen.
    Doktor Mimo Serleach , denkt er. Du wolltest nichts ausblenden. Du wolltest dir das ganze Bild ansehen. Also tu es auch.
    »Oh Gott, ShouKi«, sagt er, als die Witwen das Wasser zudrehen und ihn aus der Dusche holen und abzutrocknen beginnen.
    »Ich hab nicht gewollt, dass du stirbst«, sagt er, als sie ihn drüben im Schlafzimmer sanft aufs Bett schieben und mit spitzen, weichen Pinseln die bunten Heilsalben aufzutragen beginnen. »Und«, fügt er zu seinem eigenen Erstaunen hinzu, »ich bin froh, dass ich das Bein bekommen habe. Dass ich es von dir bekommen habe.«
    Sterben und Lieben. Lieben und Sterben.
    Sie liegen so verflucht nah beieinander.
    Später, am Ende seiner Zeit mit den Witwen, wird Mimo sich von ihnen auch noch diese scheußlichen schwarzen Fäden ziehen lassen. Aber jetzt liegt das noch vor ihm. Liegt vor ihm wie die letzten Küsse, die letzten Umarmungen, die letzten Blicke, liegt vor ihm wie die ersten Schritte den Hof entlang und durch das Tor nach draußen, in Richtung Raumflughafen, Richtung JOURNEE.
    »Oh Gott, ich liebe euch«, sagt Mimo zu den drei Witwen. Und er meint es.

Glossar
     
    ATTO
    Die skurrilen Atto, die auf dem Planeten Attorua leben, sind im Prinzip freundliche Wesen mit einem Hang zu schwer verständlichen Spaßen. Die meisten Atto kennen kein Verantwortungsbewusstsein, sind flüchtige, unstete Naturen. Die Atto sind Gestaltwandler. Von den Tefrodern werden sie als Physiokopisten bezeichnet, womit ihre paranormale Fähigkeit gemeint ist. Sie vermögen jegliche fremde Gestalt anzunehmen. Aus Höflichkeit haben sich die Atto angewöhnt, Fremden i. d. R. in einer »Standardgestalt« gegenüberzutreten. Diese ähnelt aus menschlicher Sicht einem aufrecht gehenden, irdischen Kaninchen, mit stämmigen kurzen Beinen und recht menschenähnlichen Armen und Händen. Eine immer wieder geprobte attorische »Spezialdisziplin« ist es jedoch, einem Gesprächspartner dessen eigene Gestalt vorzuführen. Dies alles ohne Hintergedanken, sondern als Resultat eines ausgeprägten Spieltriebes.
    Ihren Platz in der Völkergemeinschaft von Andromeda haben die heimatverbundenen Atto allerdings aus einem ganz anderen Grund: Das skurrile Völkchen verfügt über ein fast schon unbegreifliches »Händchen«, wenn es darum geht, die köstlichsten und raffiniertesten Nahrungsmittel von ganz Andromeda herzustellen. Keiner der Atto, der nicht das eine oder andere Gewächshaus sein Eigen nennt, in dem die unglaublichsten kulinarischen Spezialitäten herangezüchtet werden.
     
    ATTORUA
    Der zweite von fünf Planeten umkreist die orangefarbene KlVSonne Attori in einer mittleren Entfernung von 123,67 Millionen Kilometern. Der Durchmesser des Planeten beträgt 12.571 Kilometer, seine Schwerkraft liegt bei 0,99 Gravos. Umkreist wird Attorua von einem Mond, der 3121 Kilometer durchmisst. Die Hauptstadt Hohakindetimbo liegt am Äquator des Planeten, eine Handelsstadt, die von hunderten Quadratkilometern parkartiger Gartenlandschaft umgeben ist und zu Normalzeiten von 800.000 Atto bewohnt wird. Im Hinterland, nach Norden begrenzt vom Dunklen Ozean, sind zur Handlungszeit Tausende von Flüchtlingsschiffen gelandet.
     
    PHYSIOKOPISTEN
    Die freundlichen Bewohner des Planeten Attorua im Sektor Jessytop der Galaxis Andromeda sind Gestaltwandler. Von den Tefrodern, die die Atto seit langer Zeit kennen und schätzen, werden sie als Physiokopisten bezeichnet, womit eine paranormale Fähigkeit gemeint ist. Um diese Fähigkeit einsetzen zu können, müssen sie die »Vorlage« entweder berühren, einige Sekunden lang aus der Nähe sehen oder aber erinnern, also bereits einmal einen Angehörigen dieser Art kopiert haben.
    Die Atto bilden nicht etwa nur das Äußere
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