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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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mit?
    Er schaltete die Akustikfelder zu. Ein an- und abschwellender Ton erfüllte die Zentrale. So ähnlich klangen die Nebelfelder seiner Heimat, sobald der Dunst sich am Meer der Vernunft rieb. Ein Hauch von Vertrautheit, ein wohliger Schauder ...
    »Bald wird das Schwarze Loch schreien!«, sagte der Zwilling hart.

1.
     
    Perry Rhodan floh durch das Höhlenlabyrinth der Peaner. In der Tiefe, hatte er gehofft, würde er vor dem Verfolger sicher sein. Mittlerweile sah es eher so aus, als würde er endgültig zum Gefangenen werden.
    QIN SHI war nahe, seine unheimliche Präsenz deutlich zu spüren.
    An einer Abzweigung hielt Rhodan inne. Alaska Saedelaere war vor ihm in der Düsternis des Labyrinths verschwunden. Doch in welche Richtung hatte sich der Maskenträger gewendet? Er hatte keine Markierung hinterlassen.
    »Alaska!«, wollte Rhodan rufen, nur ein Ächzen wurde daraus. Er lief weiter, wählte die rechte Abzweigung, weil er glaubte – und hoffte –, dass Saedelaere genau diesen Weg genommen hatte. Diese Richtung versprach jedenfalls ein schnelleres Vorankommen; der Stollen war breiter und führte leicht abwärts.
    Einige hundert Meter mehr oder weniger, konnte das in der Auseinandersetzung mit QIN SHI ausschlaggebend sein?
    »Perry ...!«
    Ein dünner Ruf folgte ihm. Vielleicht eine Falle. Nicht umwenden, nicht zurückblicken, um nicht wie einst Lots Weib zu erstarr...
    Perry Rhodan blieb erst stehen, als ihm bewusst wurde, dass er Guckys Stimme gehört hatte.
    Er drehte sich um.
    Ein Schemen in der Düsternis, deutlicher sah er den Mausbiber nicht. Dabei trennten sie keine zwanzig Meter. Gucky lehnte an der von üppigen Kristalladern durchzogenen Felswand, beinahe zeitlupenhaft langsam rutschte er zu Boden.
    Dem Freund helfen? Sich selbst in Sicherheit bringen? Rhodan war sich klar darüber, dass der Ilt in dieser Umgebung nicht teleportieren konnte. Aber Gucky hätte ohnehin nicht die Kraft dafür aufgebracht. Wie ein Häufchen Elend kauerte er auf dem Boden.
    »Hau ab, Perry!«, drängte der Mausbiber. »Verschwinde!«
    Rhodan ignorierte die unwirsche Aufforderung. »Ohne dich gehe ich nirgendwohin. Also, reiß dich zusammen!«
    »Ich weiß, wann es vorbei ist.« Gucky winkte ab. »Für mich ist hier Schluss. Ende. Finito. Du verstehst? Vielleicht ... kann ich ... QIN SHI aufhalten.«
    »Das wirst du nicht tun!«, widersprach Rhodan. »Ich lasse dich nicht zurück.«
    Saedelaere war plötzlich wieder da. »Kommt schon!«, drängte der Maskenträger. »Wir müssen weiter!«
    Ein dumpfer Wutschrei hallte durch das Labyrinth. Aus dem Gewirr der Stollen hallte er in vielfachem Echo zurück.
    »Bringt euch endlich in Sicherheit, ihr zwei!«, keifte der Mausbiber. »Ich halte QIN SHI auf. Das kann ich besser als ihr, glaubt mir.«
    Tränen rannen über sein Wangenfell. »Grüßt mir die Erde«, sagte er stockend und verstummte, weil Rhodan ihn sanft an sich zog.
    »Alter Freund«, flüsterte der Terraner. »Danke!«
    Saedelaere ließ sich vor dem Ilt in die Hocke nieder. Wortlos sahen sie einander an, dann nickte der Maskenträger stumm. Gucky erwiderte das Nicken. Er versuchte sogar ein Grinsen, aber es misslang ihm.
    Saedelaere ging wortlos weiter. Nach einigen zögernden Schritten lief er schneller.
    Perry Rhodan schaute dem Maskenträger hinterher.
    »Bist du immer noch da?« Gucky seufzte. »Lass wenigstens den Dicken nicht warten. Sag ihm von mir ... Ach was, sag nichts, Bully braucht keine großen Worte.«
    Eine unsichtbare Kraft schob Rhodan zur Seite. Es war wie ein telekinetischer Tritt, den der Ilt ihm verpasste. Der Terraner schluckte seine Beklemmung hinunter.
    Es tut mir leid, Gucky. So weit hätte es niemals kommen dürfen , dachte er und folgte Saedelaere. In Gedanken brüllte er seinen Schmerz hinaus.
    »QIN SHI, du Großmaul! Stell dich, wenn du dich traust, es mit dem Retter des Universums aufzunehmen!« Guckys Stimme hallte durchs Labyrinth. Der Mausbiber ließ eine Schimpftirade los, die Reginald Bull alle Ehre gemacht hätte. Aber schnell wurde die Stimme hinter Rhodan leiser, und schließlich verklang sie wie in weiter Ferne.
    Perry Rhodan folgte dem Maskenträger. Sie hasteten einfach weiter und hofften, irgendwie den Ausgang und damit die SCHRAUBE-B zu finden. Sie mussten es schaffen, andernfalls wären Escalian und das Solsystem verloren.
    Nach einiger Zeit blieb Rhodan stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Nach Luft ringend, sank er zu Boden. Kristallsplitter
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