Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
nicht sagen, und sein SERUN hatte ebenso wenig eine Aufzeichnung vorzuweisen, wie es bei Gucky und Saedelaere der Fall war. Am meisten Hoffnung hatte er noch in Partijans Anzugpositronik gesetzt, wenngleich vergeblich.
    Hin und wieder versuchte Rhodan, die SCHRAUBE-B über Funk zu erreichen. Auch das gelang nicht. Nur feines Rauschen erklang.
    Jederzeit konnte QIN SHI erscheinen. Nicht nur wegen Rhodan und seinen Begleitern. Auch die Peaner waren seine Gegner, nachdem sie ihm vor dreihunderttausend Jahren die Erinnerung geraubt hatten.
    Jäh blieb Gucky stehen. Der Lichtkegel seiner Lampe huschte zitternd über gewachsenen Fels. Der Stollen endete, es gab kein Weiterkommen.
    »Deine Entscheidungen waren schon mal besser, Perry«, meckerte der Ilt. »Dich hat das Glück verlassen. Also, alle zurück und ...«
    »Warte!« Saedelaere zeigte auf einen Bereich unmittelbar über dem Stollenboden. »Dort, neben den kantigen Vorsprüngen, scheint eine größere Höhlung zu sein.«
    »Eine größere Höhlung.« Gucky ahmte den abgehackt klingenden Tonfall des Maskenträgers nach, als er gleich darauf vor der Wand stand. »Ein Loch ist das ... ein Löchlein – und Teleportation ...«
    Rhodan hatte den Eindruck, dass der Ilt für den Bruchteil einer Sekunde durchscheinend wurde. Aber das Ganze ging viel zu schnell.
    »... ist nicht.« Gucky wirkte benommen. Er hatte es also versucht und war entweder gar nicht erst vollständig entmaterialisiert oder sofort zurückgeschleudert worden. Jedenfalls ließ er sich auf den Boden sinken und schob sich mit Händen und Knien in die enge Öffnung hinein.
    »Da werdet ihr viel Freude haben.« Seine Stimme klang bereits dumpf wie aus größerer Tiefe. »Ein Wurmloch ist das. Na ja, Bully ist zum Glück nicht hier, er würde wie ein Korken feststecken.«
    »Das will ich nicht wissen!«, rief Rhodan. »Wie geht es weiter?«
    »Eng«, hallte die Antwort zurück. »Aber es geht. Ich komme durch, und ihr schafft es auch, wenn ihr nicht vorher Brotzeit macht. Vor mir wird der Durchschlupf schon weiter. Folgt mir einfach, ich sage euch, wie ihr euch hindurchwinden müsst. Keine Sorge, falls es wirklich schlimm wird, teleportiere ich mit euch.«
    »Mach keine Scherze!«, sagte Rhodan heftig. »Ich denke, Teleportieren geht nicht.«
    »Richtig. Aber es wird ja auch nicht schlimm – hoffe ich«, fügte der Ilt fatalistisch hinzu.
    Rhodan schob sich mit den Beinen voran in die Öffnung. So konnte er Partijan besser kontrollieren. Alaska Saedelaere kam als Letzter.
    »Ich hoffe, wir landen nicht erneut in einer Sackgasse«, sagte Rhodan unwillig, während er sich durch die Engstelle zwängte.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Gucky. »Ich bin soeben durch, und hier bei mir steht ein Baumwesen. Ich denke, es ist der Peaner, der uns in Empfang genommen hat. Was willst du mehr, Perry?«
    »Bist du sicher?«
    »Ich werde doch Djon erkennen!«, begehrte der Ilt auf. »Und nein, das ist kein Trugbild, sondern echtes Harz und Borke, die jeder anfassen kann.«

2.
     
    Du existierst ...
    ... und diese Existenz ist eine eigenartige Wahrnehmung, ein sanftes Dahingleiten, ein Schweben ...
    ... im Nichts?
    Immerhin spürst du, dass um dich herum mehr sein muss, denn du fühlst dich geborgen und bist überzeugt, dass dir nichts geschehen kann. Trotz der stärker werdenden Hitze, die in dir pulsiert. Trotz der wachsenden Übelkeit.
    Bewegen kannst du dich nicht. Du bist gelähmt, sogar unfähig, zu schreien und dich bemerkbar zu machen.
    Glut brennt unter deiner Haut. Mit jedem Atemzug wird sie heftiger. Diese Hitze raubt dir alles, was du einmal gewesen bist. Du existierst ohne Vergangenheit, ohne Zukunft und bist gerade erst im Begriff, dir deiner selbst bewusst zu werden ...
    Dein Rücken tobt am heißesten. Es fühlt sich an, als stoße dir jemand ein Messer zwischen die Wirbel.
    Schrei!
    Mach auf dich aufmerksam!
    Aber du schaffst das nicht, bist Gefangener in deinem schmerzenden Körper.
    »Nemo Partijan reagiert nicht auf die Versuche, ihn aus dem Tiefschlaf zu wecken ...« Du hörst die Worte, nur verstehst du ihren Sinn nicht. Vielleicht bist du noch nicht richtig wach. Also öffne die Augen, beweg dich, schrei – zeig, dass du wach bist!
    Du bist ...
    Nemo Partijan.
    Das ist dein Name. Wenigstens das weißt du. Und dass du von den Hyperkristallen stark verstrahlt bist und wohl sterben musst, diese Erkenntnis steckt tief in dir.
    Es heißt, dass Sterbende ihr Leben vor sich vorüberziehen sehen.
    Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher