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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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erwartet? Sam verrät nichts, das hat er mir versprochen. Positronisches Ehrenwort. Und Positroniken lügen nie, das weiß ich von Esther-O. Sie ist meine Patin, die Schwester von Dad. Ich nenne sie bloß O, weil sie für die Ortung zuständig ist. Und damit jeder weiß, wer gemeint ist.
    Oh ja, ich suche die Zentrale. Wo könnte sie sein? Vor mir? Oder rechts? Ich weiß es nicht. Das Schiff ist so groß, viel zu groß. Und Dad will sogar ein noch größeres. Einen Leichten Kreuzer, hat er gesagt.
     
    *
     
    Da ist etwas. Ein Rascheln vor mir in der Dunkelheit. Ich krieche nicht weiter.
    Ma?
    Bestimmt nicht. Esther-Ma würde rufen.
    Ich halte den Atem an. Etwas bewegt sich vor mir. Wenn ich das Licht meines Armbands wieder einschalte, kann ich vielleicht sehen, was da ist. Langsam ziehe ich den Arm zu mir her.
    Habe ich Angst? Unsinn! Was immer da ist, ich will es nur nicht verscheuchen. Ich weiß, dass ich mich nicht zu schnell bewegen darf, wenn ich auf Tiere zugehe.
    Ein Roboter ist das bestimmt nicht, denn ein Roboter schabt nicht über den Boden. Aber ein Tier? Woher sollte es gekommen sein?
    Trotzdem kratzt etwas. Ziemlich laut sogar.
    Zwei große rote Flecken starren mich an. Die Augen eines ... Monsters?
    Raumgeister?
    Es gibt so viele Trividfilme. Der Geist mit den roten Augen? Alle Schiffe, auf denen er erscheint, werden bald darauf zu Wracks. Sie fallen aus dem Hyperraum oder explodieren im Orbit eines Planeten und stürzen ab.
    Gestern habe ich den neuesten Film gesehen: Gucky, der Geisterjäger. Doch Gucky ist nicht hier.
    Die Augen starren mich immer noch an. Ich will wegsehen, aber ich kann es nicht. Den linken Arm habe ich zurückgezogen, ich brauche nur ans Armband zu greifen, dann habe ich Licht. Licht ist wie Gift für Geister.
    Die Augen kommen näher. Jetzt! Mein Armband leuchtet auf.
    Ich sehe wirklich nur einen Schatten, dann ist der Geist weg.
    Aber das Schaben vieler Füße bleibt. Ich wälze mich herum.
    Der fahle Lichtschein huscht über die Verstrebungen, und da überall sind sie: große, vielbeinige Biester. Sie huschen schnell davon und verstecken sich.
    »Ma!« Ich will rufen, schreien, es geht nicht. Ich bringe nur ein Ächzen hervor.
    Das Schiff ächzt ebenfalls. Es stöhnt. Es wird zerbrechen, weil der Geist an Bord war. Oder ist er noch da?
    Überall ist dieses Knistern und Knacken und Stöhnen.
    Plötzlich springt mich der Raumgeist an und drückt mich auf den Boden. Ich will schreien, aber ich habe keine Luft mehr. Ich kann mich nicht bewegen. Der Geist liegt auf mir. Er ist schwer, ich ertrage sein Gewicht nicht. Ich schaffe es nicht einmal, mich umzudrehen. Mir wird schwummrig ...
    Er ist fort.
    Urplötzlich ist er verschwunden.
    Vielleicht, weil andere Monster kommen. Ein riesiges grelles Auge starrt mich an. Ich höre Schleifen und Scharren und metallisches Klirren. Krallen kratzen über den Boden.
    Schreiend werfe ich mich herum. Will wegkriechen. Zurück. Irgendwohin. Aber ich bin nicht schnell genug. Ein Fangarm wickelt sich um mein Bein und hält mich fest. Wild kreische ich und trete um mich.
    Das Monstrum zerrt mich zurück. Ich höre sein Schmatzen, sein hungriges Knurren. Gleich wird es zuschnappen.
    »Ma!«, schreie ich. »Ma, hilf mir!«
    Das Biest zerrt mich hoch. Mit aller Kraft trete ich um mich und klammere mich an Verstrebungen fest. Ich will nicht gefressen werden, ich will weg. Das Monstrum grollt. Es ist riesig, passt kaum in das Zwischendeck.
    Wieder und wieder trete ich zu. Ich falle auf den Rücken, und das Biest wirft sich auf mich. Ich schreie immer noch aus Leibeskräften.
    Das Monstrum brüllt. »Sieh mich an, Nemo! Sieh her!«
    Plötzlich blendet mich das leuchtende Auge nicht mehr. Durch meine Tränen hindurch sehe ich ein verschwommenes Gesicht. Es wird von unten angeleuchtet, ist grell und dunkel zugleich. Unheimlich.
    »Keine Trividfilme mehr!«, herrscht mich das Monster an.
    Ich kenne die Stimme. »Ma!«, wimmere ich. »Ich will hier raus!«

3.
     
    Perry Rhodan ertappte sich dabei, wie er mit beiden Händen über den SERUN wischte, als müsse er Staub und Schmutz beseitigen. Ein wenig steif streckte er sich und sah zu dem baumartigen Wesen auf. Drei blutrote Augen blickten ihn aus mehr als zweieinhalb Metern Höhe an. Ein durchdringender Blick, erkannte Rhodan und wartete immer noch darauf, dass sich der Peaner als Trugbild erwies.
    Als Suggestoren waren die Angehörigen dieses Volkes unübertroffen. Wen sie nicht in ihrer Nähe haben
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