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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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ändern.« Djon hatte das erst vor wenigen Minuten auf Rhodans drängende Frage geantwortet. »Die Sättigung der Kristalle nimmt rasch zu. Unsere Heimat wird bald nicht mehr existieren.«
    »Ein Grund mehr, dass wir uns beeilen!«, war Gucky aufgebraust. »Ich möchte teleportieren ...«
    »... aber du kannst es nicht.«
    Seit dieser Feststellung Rhodans schmollte der Ilt. Ein- oder zweimal hatte er allem Anschein nach versucht, seine Parafähigkeit einzusetzen – vergeblich. Er schwieg sich darüber aus.
    Er schwieg auch, als Djon die Arme ausbreitete und der Gruppe den Weg versperrte.
    Sekunden später ergoss sich gleißende Helligkeit durch den Stollen. Zu spät riss Rhodan die Hände hoch, um seine Augen zu schützen. Selbst durch die Hände und die geschlossenen Lider glaubte der Terraner, den grellen Lichtblitz zu sehen.
    Dumpf dröhnend rollte der Donner eines Felssturzes heran. Ein Regen von Kristallsplittern platzte von den Wänden und der Tunneldecke ab.
    Es roch wieder intensiv nach Zimt.
    Rhodan blinzelte gegen die Blendung an. Im Stollen loderten an einigen Stellen Flammen auf. Von ihnen wehte der starke Geruch heran.
    »Die Peaner opfern sich für uns«, ächzte der Ilt. Er deutete auf die langsam in sich zusammensinkenden Feuerlohen. »Sie sind überall in unserer Nähe! Schon die drei in der Höhle haben offenbar versucht, uns vor der Howalgonium-Strahlung zu schützen.«
    »Du meinst, sie wollten die Strahlung absorbieren?«, fragte Saedelaere.
    »Das ist das Geringste, was wir für euch tun können«, bestätigte Djon.
    »Ihr geht für uns in den Tod?« Rhodan reagierte betroffen. Zugleich fragte er sich aber auch, ob er selbst in der Situation der Baumwesen anders handeln würde. Dieses Volk, das es geschafft hatte, so lange in Abgeschiedenheit zu leben, hatte wirklich seine Hoffnung verloren.
    »Das ist unser letzter Dienst für das Universum.« Die Augen des Peaners leuchteten grell. »Ich sehe eure kosmische Bestimmung – genau wie es einst für mein Volk galt. Ihr dürft nicht zum Opfer werden.«
    Ein dumpfer Ton hinter ihm erschreckte Rhodan. Er wandte sich um und richtete seine Lampe in die rot glühende Dämmerung.
    Ein Peaner lag nur wenige Meter von ihm entfernt am Boden, seine Borkenhaut war schwarz und aufgerissen. Arme und Beine bewegten sich schwerfällig, als versuchte dieses Wesen mit letzter Kraft, sich wieder aufzurichten. Der Lichtkegel huschte weiter und holte einen tief gebeugt stehenden Peaner aus der Anonymität. Seine Haut platzte großflächig vom Stamm ab.
    Noch während Rhodan sich auf dieses Wesen konzentrierte, schien es zu verschwimmen und durchsichtig zu werden. Sekunden später war der Gang leer. Die Peaner setzten also weiterhin ihre starken Suggestivkräfte ein. Wahrscheinlich standen sie zu Dutzenden ringsum. Der Stollen konnte voll von ihnen sein, aber sie waren weder zu sehen noch zu spüren. Sie existierten nicht, weil sie nicht wahrgenommen werden wollten.
    »Hört damit auf!«, sagte Rhodan heftig. »Ich will, dass ihr euch genauso in Sicherheit bringt wie uns.«
    Wortlos ging Djon weiter.
    »Gucky!«, rief Rhodan befehlend.
    Der Mausbiber hob in einer entschuldigenden Geste die Arme. »Soll ich Djon aufhalten? Alle festhalten, die in unserer Nähe sind? Einfach nur mit zwei Händen?«
    Rhodan presste die Lippen aufeinander und schwieg.
    »Oder soll ich auf sie schießen?«, rief Gucky empört. »Das hilft? Ja?«
    Saedelaere schien das Opfer der Peaner akzeptiert zu haben. Seine Maske verbarg ohnehin jede Gefühlsregung und ließ ihn kühl und unnahbar erscheinen.
    Gucky drehte sich einmal halb um sich selbst, als suchte er nach den seiner Wahrnehmung entzogenen Peanern. Sekundenlang starrte der Ilt auf die verkohlten Überreste eines der Baumwesen, dann hatte er es plötzlich eilig, Djon zu folgen.
    In Rhodan brodelte es. Er war wütend, dass ihm die Hände gebunden waren. Wie sollte er einem ganzen Volk verbieten, seine Gefährten und ihn zu beschützen? Ohnehin konnte er nur für sich selbst sprechen, weder für Gucky noch für Saedelaere und schon gar nicht für den Quintadim-Topologen Partijan. Und gerade um den Wissenschaftler sorgte er sich am meisten; hoffentlich war es nicht schon zu spät.
    Weiter! Sie mussten Partijan in Sicherheit bringen.
    Es wurde merklich wärmer, und der Boden bebte ununterbrochen. Aus weiter Ferne drang dumpfes Rumoren heran. Noch musste er sich darauf konzentrieren, aber Perry Rhodan erkannte schnell, dass die Lärmquelle
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