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PR 2691 – Der Howanetzmann

PR 2691 – Der Howanetzmann

Titel: PR 2691 – Der Howanetzmann
Autoren: Hubert Haensel
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die Impulse des Beiboots plötzlich wieder da waren. Ein verwaschener Ortungsreflex auf dem sterbenden Planeten, mehr nicht.
    Die SCHRAUBE-B hatte die Tarnung aufgehoben. Mondra fragte sich, ob Perry und die anderen schon an Bord waren.
    Mikru wandelte die Ortungsdaten in Bildsequenzen um. Störungen minderten die Qualität. Alles, was sie sahen, war verbranntes Land. Ein Orkan, der verkohlte Bäume zerbrach und die Splitter mit sich riss. Die SCHRAUBE-B blieb davon unberührt. Zweihundert, vielleicht dreihundert Meter hoch hing das Beiboot, als könne nichts seinen Flug behindern.
    Und da ... die beiden verwischten Reflexe: zwei. Nur zwei. Mondras Kehle war wie zugeschnürt. Sie versuchte mehr zu erkennen, aber da war nichts, was ihr verraten hätte, dass alle zurückkehrten.
    »Die SCHRAUBE-B nimmt unseren Einsatztrupp an Bord«, sagte Mikru. »Es ist ohnehin an der Zeit, den Einflussbereich des Planeten zu verlassen. Sehr lange ...«
    »Zwei!«, schnappte Mondra. »Ich konnte nur zwei erkennen. Wen hat das Beiboot aufgenommen? Alaska und Nemo?«
    Eine Vergrößerung erschien. Sehr undeutlich, aber doch ersichtlich, dass die beiden schemenhaft wiedergegebenen Gestalten ungewöhnlich massiv wirkten.
    »Sie kommen paarweise«, erläuterte der Avatar von MIKRU-JON so ungerührt, dass Mondra Diamond heftig zu Mikru herumfuhr.
    »Funkkontakt?«, fragte Rhodans Lebensgefährtin.
    »Die Interferenzen sind zu stark.«
    »Wo befindet sich Die SCHRAUBE-B jetzt?«
    Mikru blendete Beschleunigungswerte ein. Das Beiboot verließ die sterbende Welt. In wenigen Minuten waren alle in Sicherheit. Erleichtert atmete Mondra auf. Eigentlich konnte nichts mehr schiefgehen.
    »Der subplanetare Bereich, aus dem die Gesuchten allem Anschein nach kamen, ist extremen Spannungen unterworfen. Dort kollabieren ausgedehnte Hohlräume. Strahlungswerte werden freigesetzt, die jeden SERUN beeinträchtigen können – für Menschen sind es tödliche Werte.«
    Mondra hasste Mikru für diese unnötige Meldung.
    Sie unterdrückte ihren Wunsch, MIKRU-JON in das Weltenschiff einzuschleusen. Die SCHRAUBE-B hatte dieses Ziel. Allerdings fungierte Mondra mit MIKRU-JON als Rückendeckung. Seit der Verschmelzung mit der Silberkugel war das nur 73 Meter messende Obeliskenschiff ein nicht zu unterschätzender Gegner.
    Die SCHRAUBE-B verschwand schlagartig aus der Ortung. Mondra starrte auf die Ortungsholos. Alles blieb ruhig. Wahrscheinlich würden nur wenige Minuten vergehen, bis das Kosmokraten-Beiboot das Weltenschiff erreichte und einschleuste.
    Seit QIN SHIS Erscheinen war Escalian Feindesland. Zumindest materialisierte keine Armada von Zapfenraumern urplötzlich und ging auf Angriffskurs, obwohl Mondra gerade das befürchtete.
    Vorübergehend wandte sie sich der optischen Beobachtung des Planeten zu. Pean verbarg sich mittlerweile hinter brodelnder Schwärze. Selbst durch die kilometerdicke Wolkendecke, die ausgedehnte Wirbel und Strömungen erkennen ließ, schimmerten hin und wieder weite Glutfelder. Vereinzelt stiegen Eruptionen bis in die obere Atmosphäre auf.
    »Ich will mit Eroin reden!«, sagte Mondra.
    Mikru kam dem Wunsch umgehend nach. Ein holografisches Abbild des kleinen Androiden entstand.
    »Ist Perry schon an Bord?«
    »Natürlich«, bestätigte Eroin Blitzer.
    »Warum erfahre ich nichts davon?« Mondra Diamond musste an sich halten, um ruhig zu bleiben. »Verbinde mich mit ihm – sofort!«
    »Perry Rhodan und seine Begleiter wurden soeben in die Krankenstation gebracht.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Starke Strahlenschäden durch die Hyperkristalle des Planeten.«
    Mondra atmete tief durch. »Ich will eine genaue Diagnose.«
    Über Mikru wurden Messwerte und Diagramme in ihr Arbeitsholo integriert. Mondra überflog die Anzeigen nur und fühlte sich dennoch, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Alle vier waren einer Strahlungsdosis ausgesetzt gewesen, die einen Menschen binnen weniger Tage töten konnte. Dagegen waren die Medosysteme der SERUNS machtlos gewesen. Sie konnten lediglich die auftretende Übelkeit, Erbrechen und Koordinierungsprobleme unterdrücken.
    Nemo Partijan war zwangsläufig am schlimmsten betroffen, denn er verfügte nicht über den Schutz eines Zellaktivators. Die Leistungsfähigkeit seiner Nieren war auf fünfzehn Prozent gesunken. Die Zahl seiner weißen und roten Blutkörperchen hatte sich dramatisch verringert. Getrübte Augenlinsen, Schäden an einzelnen Organen, die Liste der auf Anhieb
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