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PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

PR 2682 – Schlacht an der Anomalie

Titel: PR 2682 – Schlacht an der Anomalie
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mondra?«
    Mikru nickte. Gemeinsam betrachteten sie das grob kugelförmige Objekt, das von schmalen, mitunter korkenzieherförmig abstehenden Türmen überwuchert wurde. Der eigentliche Körper besaß einen Durchmesser von 16,5 Kilometern. Die Türme, Stacheln und Obelisken verhalfen ihm jedoch zu einem Durchmesser von über 250 Kilometern.
    Sie sahen Spuren von Kämpfen. Teile des Zentralkörpers wirkten zerstört. Aufgerissen. Von Explosionen und Bränden gezeichnet.
    »Das ist alles gut und schön, und ich würde mich gerne länger mit der Weltengeißel beschäftigen, Perry«, meldete sich Nemo Partijan seit langer Zeit wieder einmal zu Wort. »Aber wir müssen allmählich etwas unternehmen.«
    »Wir warten, solange es uns möglich ist. Der Anzug wird uns hier rausbringen«, sagte Rhodan mit einem Optimismus, den er keinesfalls verspürte.
    »Wir könnten jetzt gleich versuchen, die Anomalie zu verlassen! Die Weltengeißel mag uns in fast allen Belangen überlegen sein – doch kann sie uns überhaupt orten? Wird sie uns als bedeutsam genug einschätzen, um auf uns zu feuern?«
    »Was denkst du denn? Bei den Schätzen, die wir mit uns führen? Eine Lichtzelle, das Multiversum-Okular, den Anzug der Universen.«
    »Aber es ist nicht gesagt, dass wer immer die Weltengeißel befehligt, auch imstande ist, dies alles zu identifizieren«, beharrte Nemo Partijan auf seinem Vorschlag.
    »Mag sein, dass es gelingt, uns an der Weltengeißel vorbeizumogeln. Doch sobald wir die Anomalie verlassen haben, stehen wir wiederum der gesamten Armada QIN SHIS gegenüber. Vielen Tausenden Schiffen, womöglich eng gedrängt, die uns sofort enttarnen würden.«
    »Wir wissen nichts über die Verhältnisse dort draußen, können bloß mutmaßen. Womöglich ist die Anomalie auf dieser Ausstiegsseite ein sich bewegendes Objekt, das die Flotte über etliche Lichtjahre verteilt hat.«
    »Wie du bereits sagtest: Es handelt sich um Mutmaßungen. Ich ziehe diesen Vorschlag in Erwägung. Doch zuallererst möchte ich abwarten, was Raphael beim Multiversum-Okular erreicht.«
    Sie fühlten seit geraumer Zeit die Präsenz dieses anderen Seins. Sie wussten, dass QIN SHI anwesend war, doch sie redeten nicht darüber. Vielleicht aus Angst, dass selbst der geringste Gedanke an das Geisteswesen dazu führen könnte, dass sie entdeckt wurden, nun, da alle Schiffe der feindlichen Flotte die Anomalie verlassen hatten.
    Rhodan fürchtete sich. Er war mehr als einmal ungewöhnlichen Phänomenen begegnet und hatte sich mit Superintelligenzen »unterhalten«; auch mit Wesen, die sich als Kosmokraten oder deren Boten präsentierten. Doch was er nun fühlte, war irgendwie anders. Er kannte die Entstehungsgeschichte QIN SHIS zwar; doch die ungewöhnlichen Umstände seiner »Geburt« waren nicht allein schuld an dem, was dieses Wesen vermittelte.
    Wenn sie QIN SHI wenigstens hätten wahrnehmen können! Sie wussten bloß von seiner Existenz. Und die besonderen Umstände im Inneren der Anomalie erlaubten es nicht, ihn zu erfassen.
    »Perry!«, sagte Mondra in diesem Moment. »Nemo hat recht. Wir müssen den Ausbruch wagen, komme, was wolle. Sieh nur!«
    Die Anomalie wurde instabiler. Hyperenergien schlugen durch, sorgten für Unordnung im energetischen Haushalt der Schutz- und Ortungsschirme.
    Die Weltengeißel machte sich auf den Weg. Sie glitt auf einen Aufriss zu. Mit langsamer Fahrt, fast gemächlich. Und zugleich mit ihr bewegte sich ... QIN SHI. Endlich wurde die Superintelligenz greifbar und optisch erfassbar.
    Raphael!, dachte Perry Rhodan, so intensiv er konnte, und an den Anzug gerichtet. Uns bleibt keine Zeit mehr. Ist das Multiversum-Okular einsatzbereit?
    Nichts. Keine Reaktion, kein Zeichen. Der Anzug der Universen schwieg. Sein Material, das sonst meist Wohlbehagen vermittelte, fühlte sich kratzig und schmutzig an.
    »Wir müssen raus!«, verlangte Nemo Partijan einmal mehr.
    Das wäre ihr sicheres Todesurteil. Perry wusste, was ihn auf der anderen Seite erwartete. Sie mussten sich darauf verlassen, dass Raphael das Richtige tat.
    Ich bin auf Verbündete angewiesen, denen ich unter normalen Umständen nicht einmal bis zur Nasenspitze weit vertrauen würde ...
    Die Weltengeißel verschwand. Nichts blieb mehr übrig. Nur noch eine geistige Präsenz, deren Druck nachließ, als würde das Wesen namens QIN SHI verdunsten.
    Dann war es weg. Dann war alles weg, und es wurde dunkel um Perry Rhodan.

12.
     
    Craton Yukk ließ die Reste der einstmals gewaltig
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