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PR 2660 – Die springenden Sterne

PR 2660 – Die springenden Sterne

Titel: PR 2660 – Die springenden Sterne
Autoren: Christian Montillon
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ich will es auch nicht.«
    Ramoz brach zusammen.
    Er hörte, wie etwas in ihm riss.
    Er sah, wie ihm Fell wuchs.
    Er roch den Gestank der Materie, die er erbrach.
    Er schmeckte Blut, als er sich in einem Krampf selbst biss.
    Er fühlte entsetzlichen, alles übertönenden Schmerz.
    Nur eine Stimme klang bis zu ihm durch, die raschelnde Stimme eines uralten Wesens, das nicht sterben wollte und das ihn schon fast sein ganzes Leben lang begleitete: »Du hättest die Gelegenheit ergreifen sollen, die ich dir bot. Du hättest die Seele der Flotte sein können! Sogar die Operation hast du überlebt! Aber du bist nicht der Einzige.«
    Seine Rückenknochen krachten, als sie sich krümmten und verformten.
    »Wir haben nicht nur dich ausgebildet. Du bist lediglich einer von vielen. Mein Wunschkandidat, aber mehr nicht.«
    Seine Zähne wuchsen.
    »Der Beste, aber nicht unersetzlich.«
    Die Finger schoben sich in die Hand zurück, die Nägel krümmten sich zu Klauen, die in den Tatzen verschwanden.
    »Es gibt andere, sehr gute Piloten. Wir bekommen unsere Flotte auch ohne dich in den Kalten Raum.«
    Die Knochen im Brustkorb verschoben sich, die Organe wanderten in seinem Inneren, und was er nicht mehr benötigte, schied er aus.
    »Du bist ein Narr. Du warst es von Anfang an. Nur war ich zu dumm, es zu erkennen. Am liebsten würde ich dich töten, aber du hast immerhin den Krieg entschieden und uns einige wertvolle Dienste erwiesen.«
    Seine Gedanken verschwammen, er verstand kaum noch, was er hörte. Das Gehirn schrumpfte und wanderte im Schädel nach vorne.
    »Deshalb lasse ich dich am Leben und schicke dich ins Exil. Dort werde ich dich in ein Stasisfeld hüllen, das dich weitaus länger lähmen wird, als wir für die Verwirklichung unserer Pläne benötigen. Ich erfülle dir sogar deinen Traum – du wirst durch das Polyport-System gehen, und wenn die Stasis irgendwann endet, kannst du friedlich sterben.«
    Er hechelte.
    »Leb wohl, Ramoz, bester Pilot, den wir jemals hatten, Seele der Flotte.«

9.
    Gegenwart:
    Mondra Diamond
     
    Ramoz stand noch immer in derselben Haltung und starrte auf die Wand dicht vor ihm. »Genau so ist es gekommen. Sie schickten mich fort.«
    Mondra saß neben ihm, den Rücken gegen die Wand gelehnt, die Knie angezogen. »Nach Markanu, auf den Polyport-Hof in der Endlosen Stadt der Halbspur-Changeure, wo ich Ewigkeiten später auf dich traf.«
    »Damals war er noch nicht auf Markanu«, sagte er. »Die Oraccameo konnten das Polyport-Netz nur ansatzweise bedienen. Sie schickten mich einfach weg – nach Kyon Megas. Ich landete ausgerechnet auf jenem Polyport-Hof, den die Halbspur-Changeure sehr viel später in die Endlose Stadt nach Markanu brachten. Als ich nach Ewigkeiten aus der Stasis erwachte, geriet ich in das Raumschiff MIKRU-JON, wo ich dann dich traf.«
    »Das reimst du dir jedenfalls so zusammen, denn du warst ja in Stasis, nicht wahr?«
    »Sie schickten mich fort, und dort aktivierte sich kurze Zeit darauf das Stasisfeld, das Gooswart mir in den Knieschützer-Gamaschen mitgegeben hatte.«
    »Deshalb hast du sie getragen.« Wie oft hatte sie sich diese Frage gestellt?
    »Als die Stasis endete, waren die Aggregate zur Erzeugung des Stasisfelds ausgebrannt und mein Augendorn inaktiv und darum teilentstofflicht.«
    »Ich hielt dich für ein Tier«, sagte Mondra.
    »Ich war eines. Ich wurde als eines geboren, aber das Schicksal machte mich zu einem intelligenten Humanoiden, der die Zeiten überdauerte.« Er suchte ihren Blick. »Damit muss ich nun leben. Aber es war kein Geschenk, das die Oraccameo mir gaben, sondern ein Fluch.«
     
    ENDE
     
     
    Von der Seele der Flotte blenden wir im nächsten Band um zu Perry Rhodan und der »neuen« BASIS. Im Chaos der zerstörten Station APERAS KOKKAIA konnte er eine besonders gesicherte Gefängniszelle öffnen und deren Insassin retten: Samburi Yura, die Beauftragte der Kosmokraten, die unmittelbar darauf starb.
    Exposé-Autor Uwe Anton knüpft an dieses Erlebnis mit dem Roman der kommenden Woche an, der als Band 2661 überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel erscheinen wird:
     
    ANAREE
     

 
    Bund der Sternwürdigen
     
     
    Nur weil Toufec abgelenkt war, konnte Shanda Sarmotte die Gelegenheit nutzen, »einzutauchen« und die persönlich geprägten Informationen des Mannes zu erfahren. Diese besondere Sicht gestattete zwar nur den Blick von außen auf Delorian Rhodan, seine Motive und Möglichkeiten, dennoch lieferte sie immerhin ein paar
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