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Magische Verführung

Magische Verführung

Titel: Magische Verführung
Autoren: Nalini Singh
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Engelspfand (Gilde der Jäger) Seite 7
    Verführung (Gestaltwandler-Serie) Seite 79
    Verlockung (Gestaltwandler-Serie) Seite 183
    Bonus-Story: Geschenk der Sterne Seite 281
    ENGELSPFAND
    Gilde der Jäger
    1
    »Das ist aber eine Überraschung, Cher«, sagte Janvier mit seinem schleppenden Südstaaten-Akzent. Dabei stützte er sich mit der Hand gegen den Türpfosten seiner Wohnung in Louisiana. »Soviel ich weiß, ist auf meinen Kopf gerade keine Belohnung ausgesetzt.«
    »Ich bin doch keine Auftragsmörderin!« Ashwini verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die gegenüberliegende Wand. So halb angezogen und vom Schlaf zerzaust sah Janvier unglaublich sexy aus.
    Gleichzeitig war er auch ein zweihundertfünfundvierzig Jahre alter Vampir, der ihr spielend leicht die Kehle herausreißen konnte. »Obwohl es mir bei dir gut zupass käme.«
    Ein feines Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Es war vielleicht ein wenig zu schmal und finster, um wirklich schön zu sein. Und dennoch ... Mit seinem rauen Charme und den klugen Augen, die wie das Moos im Bayou in allen Grünschattierungen schillerten, würde sich in einer Bar jede Frau nach ihm umdrehen. »Du kränkst mich! Ich dachte, wir sind Freunde, non?«
    »Non.« Sie hob eine Augenbraue. »Lässt du mich jetzt rein?«
    Gleichmütig zuckte er mit den Schultern. Fasziniert beobachtete Ashwini dabei das Spiel seiner kräftigen Brustmuskeln; man würde sie ihm kaum zutrauen, so geschmeidig und anmutig, wie er sich bewegte. Doch Ashwini wusste nur allzu gut, wie schnell und stark er war - schließlich hatte sie ihn in den vergangenen zwei Jahren dreimal gejagt. Und er hatte sie jedes einzelne Mal ganz schön an der Nase herumgeführt.
    »Kommt drauf an.« Langsam ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten. »Willst du mich wieder verprügeln?«
    »Augen nach oben!«
    Er lächelte verschlagen. »Du verstehst aber auch gar keinen Spaß, Süße!«
    Seltsamerweise war sie in Janviers Gegenwart immer die Ernste und Vernünftige, dabei hielten sie ansonsten alle für komplett verrückt. »Das war eine Schnapsidee!« Ashwini machte auf dem Absatz kehrt und winkte ab. »Wir sehen uns wieder, wenn ich dich im Auftrag eines Engels jage.« Für gewöhnlich kümmerte sich die Gilde um entlaufene Vampire, die ihren hundertjährigen Vertrag mit den Engeln - den Preis für ihre Unsterblichkeit - nicht einhalten wollten. Und dann gab es da noch Janvier ... »Aber bitte nicht diese Woche, ich habe nämlich anderweitig zu tun.«
    Warm und ungewohnt zart schloss sich seine Hand um ihren Nacken. »Nun hab dich doch nicht so! Komm schon rein. Ich koche dir einen richtig guten Kaffee.«
    Nun hätte sie sich eigentlich schleunigst aus dem Staub machen sollen, aber irgendwie ging ihr dieser Mann unter die Haut. Sie zögerte einen Moment zu lange, und da war die Wärme seiner Berührung schon in sie eingedrungen.
    »Ohne Anfassen.« Was ebenso für sie galt wie für ihn.
    Ein sanfter Druck in ihrem Nacken. »Sonst bist du doch immer diejenige, die mich unbedingt in die Finger kriegen will.«
    »Und es wird der Tag kommen, an dem du mir nicht wieder durchschlüpfst.« Mit schönster Regelmäßigkeit brachte Janvier Engel gegen sich auf und landete so pausenlos auf der Jagdliste der Gilde. Aber das Schlimmste daran war: Jedes Mal, wenn Ashwini ihn schon so gut wie geschnappt hatte, versöhnte er sich mit demjenigen, den er zuvor beleidigt hatte. Beim letzten Mal hätte Ashwini ihn fast schon aus Prinzip erschossen.
    Janvier lachte schallend, strich ihr mit dem Daumen spielerisch über den Nacken. »Eigentlich solltest du mir dankbar sein! Allein meinetwegen verdienst du zweimal im Jahr ein hübsches Sümmchen.«
    »Das Sümmchen bekomme ich, weil ich gut bin«, erwiderte sie und wand sich aus seinem Griff. »Bist du bereit, dich mit mir zu unterhalten?«
    Mit einer ausladenden Geste bat er: »Tritt ein in meine Höhle, Gildenjägerin!«
    Normalerweise kehrte Ashwini niemals einem Vampir den Rücken zu, aber nach drei Jagden bestand zwischen Janvier und ihr eine Art stillschweigendes Abkommen. Sollte es jemals zu einem Kampf kommen, dann würden sie einander Auge in Auge gegenübertreten. Ihre Mitstreiter aus der Gilde mochten sie für naiv halten, weil sie einem Vampir traute, auf den sie schon Jagd gemacht hatte, aber Ashwini gab nichts auf die Meinung anderer und bildete sich immer selbst ein Urteil. Hinsichtlich Janviers Charakter gab sie sich keinen Illusionen hin: Er war
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