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PR 2660 – Die springenden Sterne

PR 2660 – Die springenden Sterne

Titel: PR 2660 – Die springenden Sterne
Autoren: Christian Montillon
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mehr zu perfektionieren, sondern um deine genetische Aufwertung weiter zu verbessern. Du sollst sämtliche Schiffe unsers Volkes gleichzeitig steuern können.«
    »Die gesamte Flotte der Sternraumer?«, entfuhr es Ramoz. Eine ungeheuerliche Vorstellung. »Wir sprechen von Zehntausenden Einheiten! Das ist sogar mir nicht möglich.«
    »All die Jahre, Ramoz, und du denkst immer noch zu klein von dir? Was ist aus dem Himmelsstürmer geworden, der als junger Mann beschlossen hat, sich die Natur selbst untertan zu machen?«
    Er sitzt einem Greis gegenüber, der mit seinem ganzen Volk unsterblich werden will. Ramoz ließ sich von dem Roboter, der noch immer in der Nähe stand, ebenfalls etwas servieren; ein Wasser, am Morgen frisch aus dem Teich unter dem Park geschöpft. »Du hast recht.«
    »Ich erhebe dich nach der Operation zur Seele der Flotte«, kündigte Gooswart an. »Dein Zugriff wird sich auf alle Einheiten der Oraccameo erstrecken.«
    »Es ist ein Zugriff, den du jederzeit ausschalten kannst.«
    »Du sprichst von der Reduktion?«
    »Wovon sonst?«
    »Selbstverständlich werden wir diese Sicherungsfunktion beibehalten. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es nicht ändern. Es liegt in dir, in deinen Genen, in deiner humanoiden Gestalt, die wir dir geschenkt haben.«
    Um mich zu benutzen. Wieder sprach Ramoz die kritischen Gedanken nicht aus, die ihm sofort in den Sinn kamen. Er erkannte, wie viel Wahrheit in den Worten seines altes Freundes Sajon steckte, der ihn als Abgesandter der Rebellion vor den Oraccameo gewarnt hatte.
    Ob er sich auch in Hinsicht auf das mysteriöse Wesen QIN SHI nicht geirrt hatte? Würden die Oraccameo tatsächlich bald verkünden, es in einem verlassenen Sektor entdeckt zu haben?
    »Der Krieg ist zu einem Ende gekommen«, fuhr der Oberste Herr fort. »Dank dir und deinen Pilotenkünsten. Unsere Kriegsflotte ist groß, aber wir benötigen sie vorerst nicht mehr. Wir werden sie in unserem neu erschaffenen Miniaturuniversum in Stasis legen, auf dass sie unbeschadet die Zeiten überstehen kann. Kein Verschleiß, keine Ausfälle. Wenn wir irgendwann wieder auf sie zurückgreifen müssen, wirst du zur Stelle sein – als Seele der Flotte.«
    »Was bedeutet das?«
    Der Alte trank geradezu provozierend langsam.
    Kam es Ramoz nur so vor, oder wurden seine Bewegungen tatsächlich geschmeidiger? »Du wirst lernen, die gesamte Flotte synchron zu steuern. Danach musst du sie in dem Miniaturuniversum, das wir den Kalten Raum nennen, zwischenlagern. Wenn der Tag kommt, da ein neuer Krieg über unsere Galaxis zieht, schicken wir dich zurück in das Versteck. Deine Ankunft beendet die Stasis, du übernimmst die Kriegsflotte und führst sie voll einsatzfähig in den Normalraum.«
    »Ein guter Plan«, sagte Ramoz nachdenklich. Er fragte sich, ob das, was Gooswart ihm berichtete, eine geschickt verborgene Halblüge war.
    Seiner Einschätzung nach schob der Uralte den Krieg und sein Ende nur vor. Die wahre Motivation hinter diesem Plan war eine andere: Wenn der Plan der Oraccameo gelang und sie sich tatsächlich zur Wesenheit QIN SHI vergeistigten, benötigten sie die Flotte nicht mehr.
    Scheiterte er jedoch, erfüllte Ramoz eine Back-up-Funktion für sie – er würde in ihrem Auftrag die Flotte zurückholen und damit die erneute Herrschaft der Oraccameo über die Galaxis sichern. Erhob sich in der Zwischenzeit ein anderes Volk, konnte es mit dieser gigantischen Militärmacht unterworfen werden.
    Ein raffinierter Plan.
    In Ramoz' Augen hatte er nur einen Fehler: Er degradierte ihn zu einer willenlosen Spielfigur. Und das ließ er sich nicht mehr gefallen.
    »Ich bin auf die Operation gespannt«, sagte er. Das stimmte auch. Sie würde ihm große Macht verleihen.
    Die Frage war nur, ob er diese Macht so einsetzen wollte, wie es den Oraccameo vorschwebte.
     
    *
     
    Tack.
    Ramoz schlug die Augen auf, drehte sich zur Seite und schlief weiter.
    Tack.
    Ein eigenartiger Traum.
    Tacktacktack.
    Er wachte völlig auf, schüttelte den Schlaf ab und stand auf. Die Geräusche stammten nicht aus ...
    Tack.
    Ramoz eilte zum Fenster und traute seinen Augen nicht. Sajon schwebte in einem Raumanzug acht Meter über dem Boden, hielt die Hände voller Steine und schleuderte soeben wieder einen: Tack.
    Per Sprachbefehl ließ Ramoz die Scheibe im Rahmen versinken. »Was soll das?«
    »Meine Funkanrufe ignorierst du, also muss ich es auf die altmodische Art und Weise versuchen. Ich muss mit dir sprechen!«
    »Aber ich nicht
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